Sonntag, 31. Juli 2011

Epilog zum 1.Teil der Reise

Wir waren 73 Tage in Kanada, haben davon 4 Tage im Hotel verbracht und die restlichen 69 Tage im Wohnmobil, davon 50 auf Campingplätzen und 19 irgendwo in den "Boondocks", so nennt man in CA/USA freies Übernachten.
Ich habe 3kg abgenommen auf der Reise, warum, erschließt sich mir nicht.
Gefahren sind wir ca. 9200 km mit dem Wohnmobil und ca. 200 km mit dem Moped. Dabei haben wir 1700 Liter Diesel verbraucht, das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von rund 18ltr, unglaublich wenig, deshalb noch einmal geprüft, es stimmt. Damit kosteten 100 km €15,60, nur wenig mehr als mit meinen Touran in D.
Wir wurden zweimal von der Polizei angehalten, einmal mit dem LKW und einmal mit dem Moped. Beide Male wurden wir sehr freundlich behandelt, die Neugierde überwog bei den Polizisten.
Es gab nur ein wenig freundliches Ereignis, eine Truckwerkstatt wollte für das Prüfen der Luft $20 haben, selber prüfen durfte ich nicht. Bei Canadien Tire  war das dann anders.

Wir hatten folgende Pannen/Defekte:
  • Auspuffaufhängung gebrochen
  • Wasserpumpe undicht
  • Tachowelle gebrochen
  • Türe links hielt nicht mehr zu, Türschloss defekt
  • Türe rechts ließ sich nicht mehr abschließen, weil verzogen
  • Pressluftleitung zur Motorbremse geplatzt
  • Auszug Tiefkühltruhe defekt
  • Standheizung hat gemuckt
Alle bis auf die Tachowelle sind behoben.
Den nächsten Post veröffentlichen wir, wenn es wieder etwas aus CA zu berichten gibt, wo wir am 29. August eintreffen werden.

Samstag, 30. Juli 2011

Zurück in der Heimat

"Home is, where we parking"

so steht es auf den RV's (Recreation Verhicle, großer Wohnwagen oder Wohnmobil) vieler Amerikaner und Kanadier, den sogenannten Silverbirds nach ihren silbernen Haaren. Sie haben alles verkauft und reisen mit Ihren RV's durch Amerika, immer dem guten Wetter nach. 
Wir reisen gerne, aber wir sind doch gerne auch wieder zu Hause, insbesondere Irmi. Und da sind wir wieder für vier Wochen. Nach ruhigen Flug (6 Stunden) und kurzer Nacht im engen Flieger sind wir froh, dass hier alles in bester Ordnung ist! Vielen Dank, Herr Bödeker! Und alles funktioniert, auch der Touran ist sofort angesprungen. Die Sauna ist gestartet, jetzt noch Einkaufen und dann genießen. Leider ohne Campfire, aber den Ofen machen wir an, die Temperaturen lassen es zu.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Auf dem Wege zum Rückflug

Der Kouchi zeigte sich gestern nicht von seiner schönen Seite, es regnete und das Frühstück fand im Auto statt und es wurde nichts mit dem Paddeln. Also fuhren wir los in Richtung Wolfsville, um dort auf dem Weingut der Stutz zu übernachten, nachdem wir im Restaurant Wein und Küche genossen haben. Daraus wurde leider nichts, das Restaurant hatte eine geschlossene Gesellschaft, so ein Mist. Wir bleiben auf de Parkplatz von Grand Pré stehen, gehen auf dem historischem Marschland (unter dem Meeresspiegel), daß die Acadie vor 300 Jahren dem Meer abgetrotzt haben, spazieren, sehen dabei Kolibris, die im Sommer hierher kommen zum Brüten und viele Holsteiner Kühe. Wir verbringen eine ruhige Nacht, nur ein Auto umkreist uns in der Dämmerung. Auch der heutige Morgen ist trübe, wir fahren zum reservierten Campground Woddhaven Park in Hammonds Plains. Hier wir jetzt das Auto für die vier Wochen Standzeit hergerichtet.
Heute habe ich mich unter das Auto gelegt und die Tachowelle untersucht, sie ist tatsächlich gebrochen. Dann waren wir zum Essen in Halifax, natürlich mit dem Moped. Halifax ist voller Touristen, auch, weil ein Kreuzfahrer von der Counard-Linie am Kai liegt . Herr Counard, der Gründer, ist in Halifax geboren, deswegen gibt es hier ein eigenes Counard-Kai. Und dann war da noch eine riesige Motoryacht mit ca. 40mtr Länge. Die wurde noch mehr begafft als wir, auch von uns. Irmi meinte, die Leute sähen nicht glücklich aus und wären billig gekleidet.

Das Auto steht fertig, d.h. alle Tanks sind leer und die Wasserleitungen ebenso, auf dem Abstellplatz und wir vertreiben uns die Zeit, bis wir gegen 18:00 mit dem Taxi zum Flughafen fahren. Um 22:15 geht der Flieger nach Frankfurt.

Und das war die letzte Etappe dieses Reiseabschnitts




man, men, mens? komisches Englisch


Aber Humor haben sie

Da steht er nun für 4 Wochen



Montag, 25. Juli 2011

Ein wunderschöner Abend und der Kouchibougac


Der Weg nach Süden führt uns über einen Leuchtturm, den wir auf einer Buckelpiste mit riesigen Wasserlöchern erreichen, in der Nacht sind unwetterartige Regenfälle niedergegangen. Leider haben wir von dort aus nicht den erhofften Blick auf PEI, aber es hat sich trotzdem gelohnt.
Wir treffen bei den Georges ein, stellen unser Auto auf dem Grundstück ab und verbringen einen wunderschönen Abend, erst am Grill und dann am Feuer. Ursel und Erhard sind seit Jahrzehnten in Kanada und geben uns tiefe Einblicke in die kanadische Seele, so, wie wir sie bisher nicht hatten. Nun wollen sie ihr schönes Haus mit riesigem Grundstück verkaufen und zurück nach Deutschland gehen. Wir frühstücken ausgiebigst und lange gemeinsam am Pool, dann geht es schweren Herzens (Peter macht es mir mit seinen treuen, braunen Augen besonders schwer)




Nicki

Peter
los in Richtung Kouchi. Dort angekommen, ist es zu spät geworden, um den Aerius auszupacken, also genießen wir den Sandstrand, der es locker mit Sylt oder Norderney aufnehmen kann. Bei 19 Grad Wassertemperatur und Wellengang ist Northumberland Street ein Genuss.



Samstag, 23. Juli 2011

Acadie

Der Tag ist warm, aber dichter Nebel verdeckt die Sonne. Wir fahren zum Village Historique Acadie, wirklich sehenswert, man hat alte Häuser hierher umgesetzt und bewirtschaftet sie originalgetreu. Beeindruckend zu hören, dass in einem einzigen Raum 1832 8 Kinder, 2 Erwachsenen und 2 Großeltern alle in einem Raum gelebt haben. In einer anderen Farm hatte der Farmer mit zwei Frauen (die erste starb an der spanischen Grippe) 18 Kinder. Morgen fahren wir nach Kouchibouguac und treffen Herrn George, den wir bisher nur vom Mailverkehr kennen. Wir freuen uns! 

Freitag, 22. Juli 2011

Weiter in Richtung New Brunswick

Heute morgen gibt es kein heißes Wasser, die Standheizung bekommt auch kein Diesel mehr. Ich messe mit dem Meterstab nach, es sind nur noch maximal 1,5 cm im Tank bei einer maximalen Füllhöhe von 50 cm, also sind noch ca. 6 ltr im Tank. Kein Wunder also. Ich kippe noch einmal das Führerhaus, um die gelösten Schrauben zu kontrollieren, kippe Öl nach und spritze den Dreck der Sandstraße vom Auto. So etwas geht auf Kanadas Plätzen! Dann bummeln wir bei mäßigem Wetter die schöne Küste entlang bis zu diesem Punkt.  
Als gegen Abend die Sonne sich zeigt, hören wir STS "Here Come's The Sun". Den Abend verbringen wir endlich wieder am Campfire, auf dem Platz feiert jemand Geburtstag und wir hören als Livemusik Oldies.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Weiter um die Gaspé-Halbinsel herum

Der Tag (20.07.) beginnt wolkig und zum Ende des Frühstückes fallen die ersten Tropfen. Wir fahren immer die Küste entlang in Richtung Gaspé, mal erinnert die Landschaft an Schottland, mal an die kroatische Küste.

Leider wird das Wetter nicht besser, Wir finden einen wunderschönen Platz auf der Steilküste bei Gaspé und erleben mal wieder einen tollen Sonnenuntergang, denn innerhalb kürzester Zeit hat sich der Wind um 180 Grad gedreht und es klarte auf.


Am nächsten Morgen Frühstück mit Sonnenschein und bestem Blick.




Wir fahren weiter nach Percé und besichtigen noch den Felsen, dann beginnt es wieder zu regnen, teilweise zu schütten.

In New Richmond, einer englischen Enklave im französischen Quebeec, entschließen wir und, in die Berge zu fahren, um einen Stellplatz zu suchen. Wir kurven über steile Feldwege und dann zurück auf die Straße, so richtig taugt uns das Gelände nicht, als mitten auf einer Brücke das Auto stehen bleibt, kein Sprit mehr. Ich habe den "kleinen" Tank ziemlich leer gefahren und durch die steilen Auf- und Abfahrten hat die Einspritzpumpe Luft gezogen und weigerte sich, wieder Diesel zu fördern, obwohl ich sofort auf den randvollen, "großen" Tank umgeschaltet habe. Es bleibt mir nicht anderes übrig, als das Auto erst einmal von der Brücke zu fahren (mit dem Anlasser im Geländegang), dann habe ich den notwendigen Platz, um das Fahrerhaus zu kippen und von Hand das Kraftstoffsystem zu entlüften. Und das bei wenn auch nur leichtem Regen. Der Motor springt tadellos an und läuft rund und ich stinke nach Diesel.
Wir fahren in strömenden Regen auf Sandstraßen zurück zur 132 und finden sofort einen Campingplatz. Jetzt bin ich geduscht und es regnet nicht mehr.
Noch ein paar Worte zum Umweltschutz in Kanada. Wir trennen natürlich nach den jeweiligen Regeln! Gestern habe ich beobachtet, wie auf dem Campingplatz der Müll und das Recyclingmaterial eingesammelt wurde, um anschließend gemeinsam in einen großen Container geschmissen zu werden. Dann habe ich an einer Tankstelle mein Auto zumindest teilweise gewaschen, das Abwasser der Waschplätze läuft direkt in der Strom...


Dienstag, 19. Juli 2011

Nacht mit Überraschungen

Wir bummeln gemütlich die Küste entlang bleiben im Nationalpark du Bic hängen, an dieser Stelle nur eine Badebucht mit Parkplatz. Wir sitzen am Strand, lesen, genießen die Aussicht und gehen ins Wasser (13 Grad, von mir an mehreren Stellen gemessen!) und reden mit den anderen Gästen, alles Urlauber, die umliegenden Häuser sind also fast ausschließlich Ferienhäuser.

Der Parkplatz darf angeblich ab 22 Uhr nicht mehr benutzt werden, aber etliche Quebecois lassen ihre Autos hier stehen und ziehen mit Fahrrad, Kajak und Zelt in den Park, um dort zu übernachten. Auch Camping ist natürlich verboten. Wir beschließen trotzdem, zu bleiben. Wir grillen am Strand, ein Stück Fleisch fällt mir in den Grill, ich wasche es mit dem Salzwasser des St. Lorenz Stromes ab, es schmeckt nicht mehr nach Salz und es knirscht auch noch kaum zwischen den Zähnen. Gegen 22 Uhr gehen wir schlafen, denn die Mücken hier am Strom sind deutlich aggressiver als die, die wir bisher hatten.  Kurz darauf klopft es an der Türe, ein Parkranger steht davor und erklärt, wir könnten hier nicht stehen bleiben. Sein Englisch ist miserabel, ich spreche mein übelstes Englisch sehr schnell und Irmi hält den Mund. Ich argumentiere, dass wie kein Camping machen, sondern im Auto schlafen, dass andere Autos auch hier stehen und außerdem hätte ich zu viel Wein getrunken (stimmt ausnahmsweise nicht!) Er weist auf die ausgefahrene Treppe hin, das sei Camping. Dann zieht er sich überfordert zurück, um mit seinem Chef zu telefonieren. Ich raus wie der Blitz in Unterhosen und die Treppe eingefahren. Er kommt zurück und steht jetzt unten (Psychotrick von mir, er soll sich klein fühlen) und ich rede unablässig auf ihn ein, immer die selben Argumente, was zu einem überforderten "I can't understand you" und dann zu einem "You can stay" führt. Ich mache das Fenster zu und lege mich wieder hin, er schleicht noch einige Zeit in der Gegend herum, keine Ahnung, warum. Wahrscheinlich notiert er unser Kennzeichen.
Am nächsten Morgen beschließen wir, weiter zu reisen und nicht einen Tag zu bleiben wie ursprünglich geplant. Wir passieren Matane, wo wir vor Wochen den Strom überquert hatten bei Nebel und Kälte und stellen fest, man kann das gegenüberliegende Ufer doch sehen. Die Landschaft wird allmählich eine Mischung aus Sylt und kroatische Küste. Licht und Wind sind wie an der Nordsee und die Städtchen sehen vom Weiten aus wie Fischerdörfer an der Adria, aber nur vom Weiten. Wenn man durchfährt stellt man fest, eindeutig Kanada. In Sainte-Anne-des Monts am Fuße der Chic-Choc-Berge bleiben wir auf einem Campingplatz direkt am Meer stehen.  Route Zum Besichtigen der Gegend wird mal wieder das Moped aktiviert, mit dem ich dann noch am Strand herum kurve, eben Kanada. Überall Kite-Surfer, ein tolles Bild und ein toller Sport.

Ach ja, und wir hatten schon wieder ein Problem. Diesmal war es die rechte Türe. Sie wurde bei einem Halt Irmi vom Sturm aus der Hand gerissen und knallte dabei so kräftig in die Endstellung, dass sie sich nicht mehr abschließen lies. Aber ich habe in der Zwischenzeit ja Übung im reparieren, sie geht wieder.
Der Abend geht mit einem Spaziergang den Strand entlang zu Ende, überall brennen Feuer aus Treibholz, der Himmel ist blutrot. Irmi meínt, die Engel backen Brot!

Montag, 18. Juli 2011

Wieder am St.-Lorenz-Strom

Die Nacht war ruhig und kühl, aber am Morgen hören wir viele Autos langsam über den Kies des Parkplatzes fahren. So viele Neugierige am Sonntag um acht Uhr? Nein, es sind die Besucher der Messe in der Kirche gegenüber und wir sind umgeben von Autos.
Typisch Quebec, als die Messe vorbei ist, gehen alle, ohne uns zu beachten mit mehr oder wenig mürrischen Blicken zum ihren Autos. Nur zwei ältere Damen stellen die üblichen Frage und wünschen uns freundlich eine gute Reise, das können wir wirklich brauchen nach den Pannen der letzten Zeit. Wir fahren den Fluß entlang in Richtung Quebec, überqueren den Strom an seiner schmalsten Stelle auf der Autobahn und dann zurück auf der alten Brücke. Ich hatte mir die Strömung stärker vorgestellt,  an der Loreley ist es deutlich mehr.
Von Levis aus blicken wir noch einmal hinüber nach Quebec, ein tolles Bild.


Wir fahren weiter den Strom entlang und genießen die wechselnden Aussichten. Immer mehr Wochenendurlauber kommen uns entgegen und Unmengen schwere Motorräder, fast ausschließlich gefahren Frauen umd Männern im fortgeschrittenen Alter. Meist fahren die Frauen ihre eigenen Maschinen. Und alle nur im T-Shirt. Das tut weh, wenn da mal was passiert....


Am Nachmittag gibt es das erste Gewitter und in der Nacht, die wir auf einem Campingplatz am Strom verbringen, ein weiteres, schweres mit starken Regen.


Jetzt scheint aber wieder die Sonne und es wird ein heißer Tag werden. 

Und das war unsere Route. 

Freitag, 15. Juli 2011

Auf den Whiteface Mountain und wieder ein Problem.....

Wir starten am Morgen vom Camp aus und wollen auf den Whiteface Mountain hochfahren. Nach der Mautstation bleibe ich zum Fotografieren stehen und höre dabei ein unangenehmes Blasen. Ein Blick auf den Druck zeigt, das Auto verliert Luft!!! Also umkehren und an der nächsten passenden Stelle Führerhaus kippen. Ich finde die undichte Stelle, es ist die Leitung zur Motorbremse und flicke sie mit Panzertape, wohl wissend, das hält nicht lange. Aber wir kommen zum Gipfel und auch sicher wieder herunter, die Motorbremse funktioniert, auch, wenn es an der geflickten Stelle bläst.



Die Diskussion über das erneute Problem ist heftig und belastet die Stimmung erheblich und dauert geraume Zeit an. Wir beschließen, auf eine erneute Besichtigung von Lake Placid zu verzichten ( es ist ein amerikanisches Dorf, das unbedingt so aussehen möchte, wie sich Amerikaner Tiroler Alpendörfer vorstellen). Wir fahren in Richtung Champlainsee, wo wir mit der Fähre nach Burlington/Vermont übersetzen. Auf dem Weg dorthin sehe ich einen Truck vor einer Werkstatt und halte an. Der Inhaber lässt sich das Problem erklären und nach fünf Minuten ist das Leck wieder dicht. Geld wollte er keines haben, Danke dafür!

In Burlington angekommen erreiche ich Chris nicht und wir beschließen, auf Grande Isle zu übernachten. Ein Campground gefiel uns nicht, ein anderer wollte uns nicht (zu groß!), so fanden wir in White's Beach einen schönen, kostenlosen Platz, jedoch mit viel Froschkonzert.


Über weitere Inseln fahren wir nach Quebec/Kanada. An der Grenze (Minigrenzübergang) erfahren wir eine "Grenzerfahrung", wir dürfen unser Feuerholz nicht einführen, Käfergefahr. Wir müssen über die US-Grenze wieder einreisen zur Holzentsorgung. Wir klopfen an mehren Häusern, niemand öffnet uns. Wir fragen einen Landwirt, der mit seinem Truck über eine gemähte Wiese fährt und fahren hinter ihm her über die Wiese bis zum Waldrand, wo wir das Holz abwerfen. Erneut am Grenzkontrollpunkt wird überprüft, ob wir das Holz im Wohnmobil versteckt haben; dann dürfen wir mit viel freundlichen Worten einreisen.
Wir fahren eine Weile nach Osten, machen am Nordende des Champlainsees Rast und kaufen ein und übernachten auf einem Campground nahe Lac Brome, wo wir mal wieder von allen bestaunt werden.

Der nächste Tag führt uns auf der Suche nach einen Übernachtungsplatz bis Sainte-Marie am Chaudière River, wo wir direkt am Fluss auf einer Picnic-Area stehen. Beim Spaziergang durch das Dorf finden wir weder ein ordentliches Restaurant und auch keine Boulangerie für die frischen Croissants morgen, aber einen sehr freundlichen Polizisten, der uns anspricht, ob wir Hilfe bräuchten. Wir lernen die Hightec-Ausstattung eines kanadischen Polizeiautos kennen (eine Kamera erfasst die Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos und überprüft diese online! usw.) Ich darf sogar fotografieren. Den Abend verbringen wir bloggend (unter Inanspruchnahme fremder Netze) am Flussufer (mit Wein!)


Dienstag, 12. Juli 2011

Auf dem Wege nach Lake Placid durch die Apalachen

Die Nacht war ruhig und kühl, kein Sheriff oder andere, die uns belästigt haben. Heute morgen weht ein kühler Wind und macht das Leben sehr angenehm. Auch ist eine Email aus dem Forum eingetroffen mit brauchbaren Hinweisen zur Heizung. 

Nachdem wir mehrfach gefragt wurden, ob wir denn schon die Finger Lakes gesehen hätten, beschließen wir, diese zu besuchen und nicht weiter dem Ontariosee zu folgen. Wir fahren über den berühmten Eri-Kanal (er verbindet New York mit dem Erie-See) nach Genova, der See heißt  Seneca Lake  und weiter nach Seneca Falls. Es ist sehr schön, fast wie am Starnberger See, wenn man im Sommerdunst die Berge nicht sieht. Jedoch auch genauso touristisch mit dem Unterschied, dass es keine Gartenlokale gibt, alles sitzt in klimatisierten Räumen. Darauf verzichten wir und fahren an Syracuse (hier müssen Witzbolde die Siedlungen gegründet haben, es gibt auch Rom, Poland, Russia und Speculator (Spekulant, Entdecker)) vorbei in Richtung Lake Placid hinein die Apalachen. Wir gewinnen an Höhe und es wird kühler. Die Kirschplantagen werden durch Apfelplantagen abgelöst. Wir kaufen an einer Apfelfarm Apfelwein und Cidre, die so gar nichts mit Frankfurter Äppelwoi zu tun haben, eher nach Bowle schmecken. Und Wodka aus Äpfeln machen sie auch, so ein Schwachsinn, sie geben sich große Mühe, dass er nicht nach Äpfeln schmeckt! An einem Bergsee in 750m Höhe, dem Piseco Lake machen wir Schluss, Baden und Campfire ist angesagt, wir habe den Holzvorrat an der Straße aufgefüllt.



Ach ja, kurz hinter Genova hat sich der Tacho verabschiedet, wahrscheinlich ist die Welle gebrochen. Aber wer braucht schon einen Tacho?

Heute sind wir erst einmal in den See gegangen vor dem Frühstück und dann bei gewittrigen Wetter und leichtem Regen in Lake Placid angekommen und stehen auf einem kommerziellen Campground mit Waschmaschinen und Internet. Der Regen hört auf und wir können das geliebte Campfire anmachen, wie fast alle hier,

Und das war die Route am 12.7.und 13.7.2011

 

Montag, 11. Juli 2011

Shoppen, Shoppen, Shoppen

10.7.2011
Wir fahren über die Brücke in die USA, es ist unglaublich schwül,32 Grad. Wartezeit 30min, die spinnen, die Amis. Zwei Grenzpolizisten kontrollieren unser Auto oberflächlich, wohl mehr aus Neugier. Dann zum Outlet-Center, wo wir ein paar T-Shirts, Shorts und Jeans erstehen. Irmi macht bei Burberry das Schnäppchen, einen Parke mir echten Pelzbesatz an der Kapuze von $1200 auf $450 herunter gesetzt wir ihr dann für $250 angeboten und auch gekauft. Dann gehen wir zu Applebee's zum Essen, zwei Steaks mit einer Vorspeise für $20, unglaublich. Der Versuch, an der ATM Geld zu bekommen, scheiterte mal wieder kläglich. Endstation diese Tages ist der weitläufige Campingplatz des Lakeside State Parks. Hunderte von Metern zum nächsten Nachbarn! Die Aufnhmeprozedur wie üblich mit allen Angaben und im Zehnfingersuchverfahren in den Computer! Wir gehen im See baden und sitzen dann fast ohne Mücken bis tief in die Nacht im Freien und genießen den warmen Abend.





Route

11.07.2011

Schon wieder ein Problem, ich bin jetzt allmählich stinksauer, die Standheizung will nicht mehr, sie qualmt nur noch, springt aber nicht an. Ich werde mich heute Abend darum kümmern. Es ist ein heißer Tag, 34 Grad und in Rochester können wir den Automaten überzeugen, uns Geld auszuspucken.
Diese Teil des Blogs schreibe ich bei Starbucks, wo wir uns bei Eiskaffee abkühlen, aber nach einer Stunde fast erfroren sind, so tiefgekühlt ist der Shop.
Wir machen Mittagspause im Foreman County Park in Pultneyville und beschließen, zu bleiben. Ein Parkangestellter meint, das sei kein Problem, auch wenn die Beschilderung das Gegenteil aussagt. Internet haben wir von irgendwo her, also bleiben. Mal sehen, ob ein Sheriff uns vertreibt. Wir machen noch einen kurzer Ausflug zum Eri-Kanal, der aber an dieser Stelle wenig attraktiv ist.

Und die paar Kilometer haben wir heute zurückgelegt. 

Sonntag, 10. Juli 2011

Jazz an more

09.07.11

Der Tag beginnt völlig anders als erwartet, nämlich früh und laut. Gegen 5:30 werden wir wach, es kommen Autos. Dann ertönt lautes Geschnatter, es sind ungefähr 15 asiatische Arbeiterinnen und Arbeiter, die in die Weinberge ziehen, um diese zu bearbeiten. Kurz darauf kommt ein Truck und bringt Wasser.

Wir beschließen aufzustehen.  Nach dem Frühstück eine Stunde Internet vor McDonalds, dann nach Niagara-On-The-Lake, einer wunderschönen, alten Stadt. In der machen wir Weinproben, der Riesling von gestern ist nicht zu toppen, einen Rotwein fanden wir nicht schlecht. Ansonsten sind sie hier sehr stolz auf ihren Eiswein, den sie ja jedes Jahr zuverlässig produzieren können. Sie lesen bei unter -8 Grad. Das letzte Weingut, Hillebrand, hat „Jazz at the Winery“ und wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten, also bleiben wir. Der Jazz beginnt um 16:00 Uhr und die Kanadier schleppen Stühle, Tische und Unmengen Essen in großen Kühlboxen an und zelebrieren regelrecht das Konzert. Wir haben unsere Holzklappstühle (Tchibo) dabei und ich hole auch noch den Tisch, damit wir besser essen können. Wir fallen schon wieder auf und werden angesprochen auf die tollen Möbel. Irmi toppt das Ganze, indem sie verkündet, in Deutschland seinen Plastikmöbel out, wir haben Holz oder Korb! Die Kandier staunen und glauben es ihr. Insbesondere das Steve Koven Trio + One sowie Lily Frost mit ihrer Band The Debonairs gefallen uns. Bei Lily wird sogar getanzt vor der Bühne.   Wir ziehen uns nach dem Konzert in das Auto zurück, nachdem einige Interessierte „abgefertigt“ wurden. Ich schreibe Blog und Irmi liest ihn, dabei schiebt sie meinen PC so an die brennende Kerze, dass das der Gehäusedeckel zu schmelzen beginnt.  Das ist der Stimmung nicht förderlich und keine gute Voraussetzung für meine Nachtruhe.....









Samstag, 9. Juli 2011

Georgien Bay

05.07.2011

Schweren Herzens verlassen wir die Hope Bay, es ist einfach ein wunderschönes Fleckchen Erde. Es geht nach Tobermory, die Spitze von Bruce Peninsula.
Von dort nehmen wir die Fähre (1,5 Stunden) nach Manitoulin, der größten Insel in Süßwasser weltweit und Indianerland.  



Der Osten der Insel wurde von den Indianern (sie nennen sich selbst „First Nation“ nie abgetreten und ist offiziell kein Teil von Kanada. Bei einem Stopp an einem wunderschönen Ausblick trafen wir zwei Deutsch aussehende, ich sprach ihn an, tatsächlich Deutsche, aber seit 25 Jahren in CA. Der „pälzer“ Dialekt war noch perfekt.  Oft sieht man den Leuten ihre Herkunft an, auch, wenn man es oft an keinerlei Fakten fest machen kann. Wir fragen uns natürlich, ob man auch uns ansieht, dass wir aus D kommen….
AN dieser Stelle waren um 1650 dort Jesuiten missionarisch tätig und haben die Indianer zum katholischen Glauben bekehrt, den sie heute noch haben!

Wir fahren über die „swinging Bridge“, also Drehbrücke auf das Festland, leider swingt die Bridge gerade nicht, kein Schiffsverkehr, also kein Foto im swinging Zustand, leider. Unterwegs machen wir Halt, um einzukaufen. Irmi kümmert sich um das Essen und Trinken und ich gehe in den Baumarkt. Dort frage ich einen Mitarbeiter nach Kleber und entschuldige mich für mein schlechtes „Baumarktenglisch“ mit der Hinweis, ich sei deutscher Tourist. Es haut mich fast um, die Antwort kommt im perfekten Schwyzerdütsch, der Mann hat 15 Jahre in der Schweiz gelebt und kann perfekt Schwyzerdütsch, aber kein Hochdeutsch. Und er erzählt mir, dass er verschieden Dialekte beherrscht, am liebsten sei ihm der Berner, der sei so schön langsam. Zurück nach CA sei er schweren Herzens gegangen, aber das weite Land und das Jagen und Fischen „hen mir doch so gfült ind’r  Schwyz“.
Weiter nach Sudbury auf den Campingplatz, an dem das Ersatzteil ankommen soll.
Es ist ein Platz zum Abwinken (sehre enge Lots, direkt am lauten Highway), aber mit netter Chefin und hilfsbereiten Leuten, ich darf mich beim Nachbarn anstecken und die Batterien laden, die auf der Fahrt nicht ganz voll geworden sind. Und dann noch die Unterschiede des Reisens, links neben uns steht so ein „One Million Dollar Baby“, ein riesiger, dreiachsiger Bus und rechts von uns einer mit einer Goldwing und einem Zeltanhänger dahinter.


06.07.2011

In der Nacht regnet es und ich muss aus dem Bett, um die Dachluken zu schließen.  Beim Frühstück läuft um uns herum ein Kaninchen und kommt bis einen Meter an uns heran, ohne Scheu.
Das Internet sagt, das Teil sei in der Auslieferung.  Ich nutze die Wartezeit und kippe das Fahrerhaus, um mein Sorgenkind, den Deckel links am Motor zu begutachten. Dort  tritt immer noch tröpfchenweise Kühlwasser aus. Zwei Schrauben an der feuchten Stelle lassen sich tatsächlich ein wenig anziehen, mal sehen, ob es nun dicht ist. Dann gieße ich noch einen Liter Öl nach und Kühlerfrostschutz.  Mit Wasserschlauch und Bürste steige ich auf das Dach und schrubbe die beginnende Vermoosung ab und reinige die Solarzellen. Das mache man mal auf einem deutschen Campingplatz, Platzverweis lebenslänglich! Hier werden Autos und Trailer gewaschen, kein Problem. Gegen 13.00 bringt Carol, die Chefin, uns das Teil und weg sind wir!
Unser Ziel ist der Provinzialpark Killbear auf der Ostseite der Georgienbay, also vis-a-vis von Hope Bay. Der Versuch, den Geldautomaten Bargeld zu entlocken, scheiterte zweimal. Egal, die Kreditkarte funktioniert am Parkeingang problemlos. Am Parkeingang weist ein Schild darauf hin, dass hier Bärenland ist und man sich entsprechend zu verhalten hat. Der Platz ist super, groß, ruhig und nahe am Wasser, aber ohne Internet. Wir baden und jetzt wird der Blog geschrieben. Streifenhörnchen laufen um uns herum und vom Nachbarlot kommt leise Gitarrenmusik. Erholung und Romantik pur.
Zum Sonnenuntergang gehen wir an den Strand auf die glattgeschliffenen Felsen, um den „one milllion Dollar sunset“ zu genießen, wie es ein Kanadier nennt, dessen Schnauzer „Jägermeister“ heißt. Er erklärt uns, was Jägermeister ist. Wir geben uns als Deutsche zu erkennen und lachen herzlich über die Situation, auch er war schon in Deutschland und  Europa, hat sich sehr wohlgefühlt bei uns und möchte gerne wiederkommen, zu Motorradfahren, endlich Kurven. Auf dem Weg nach Westkanada empfiehlt er mir, den Tempomaten einzuschalten und das Lenkrad fest zubinden und schlafen zu gehen, es passiert eh nichts und ändern an der Landschaft tut sich auch nichts.

Was uns erstaunt ist, dass hier viele Jugendliche sind mit ihren Eltern. Es gibt hier nichts außer Natur und zwei Volleyballfelder. Wenn ich mir die Mädels und Jungs so anschaue, sie sehen alle sehr zufrieden aus. Wir sind der Ansicht, die kanadischen Jugendlichen sind anders als unsere, weniger „Nullbock“.

Nach dem Sonnenuntergang sitzen wir am Feuer wie fast alle hier bis dieses verglimmt, und keine Mücken ärgern uns.

07.07.11
Wir bleiben noch einen Tag, auch wenn wir das Auto auf einen anderen Platz fahren müssen. Wir packen den Aerius aus und paddeln die Küste entlang, bewundern ein geparktes Wasserflugzeug und machen Rast auf zwei Inseln, wo wir auch im glasklaren Wasser baden. Es ist wirklich ein Paradies hier, wenn auch manchmal ein lautes, wenn Motorboote vorbeiziehen. Wir beobachten, wie das Wasserflugzeug startet: Es fährt auf die Startposition, dreht sich einmal im Kreis, wahrscheinlich um eine Überblick über die Lage zu bekommen. In der Zwischenzeit haben sich alle Boote aus der „Startbahn“ verzogen und los geht es. Kein Tower, kein Lotse, nichts. Beim Anlanden bekommt der Aerius einen Bewunderer, ein Kanadier portugiesischen Ursprungs von den Azoren. Er bewundert die handwerkliche Qualität des Bootes, er scheint einiges davon zu verstehen, denn einige Besonderheiten und auch die Holzsorte erkennt er sofort. Wir schimpfen gemeinsam auf die Art, wie hier mit Energie umgegangen wird und auf amerikanische Waschmaschinen, er hat eine Bosch. Er kommt mit seiner Frau, um den Abbau des Bootes zu bewundern. Vielleicht kaufen sie sich einen, auch seine Frau ist hin und weg. Wieder am Strand sehen wir nach dem Schwimmen den Kindern zu, wie sie Krebse fangen und versuchen, sie sich gegenseitig in die Badehosen zu stecken. Der Sonnenuntergang war heute nicht so toll und dann Campfire, was sonst?  Rotwein natürlich!
8.7.2011


Das nicht so gute Wetter macht uns den Abschied leichter von dieser schönen Ecke Kanadas. Auf dem Wege nach Toronto finden wir einen RBC-Geldautomaten, der uns anstandslos mit Bargeld versorgt. Weiter in Richtung Niagara on the Lake, wo wir Wein probieren wollen. Der geplante Ausflug in das größte Outletcenters Kanadas muss entfallen, wir haben es einfach übersehen. Umdrehen, nein danke, auf der Gegenfahrbahn sind viele Kilometer stehender Verkehr, es ist Freitag und halb Toronto und Umgebung fahren ins Wochenende oder in die Ferien.  Der Verkehr ist vergleichbar mit Paris oder dem Ruhrgebiet und es kracht auch immer wieder auf der Gegenfahrbahn.
 Wir fahren in das kanadische Weingebiet zwischen Erie- und Ontariosee, wo seit über 30 Jahren Wein angebaut wird und wo inzwischen wirklich respektable Weine produziert werden. Dies gilt insbesondere für die Weißweine Riesling und Sauvignon Blanc. Wir erreichen kurz nach 18:00 „Thirty Bench Wine Makers“ und probieren dort Riesling (gut) sowie Rosé und Rotwein, die nicht so unser Geschmack sind. Wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten, also nehmen wir eine Flasche Riesling mit.
Wir sitzen mitten in einem Weingut oberhalb des Ontariosees in der Sonne mit bestem Riesling; es hätte einer der schönsten Abend seit langem werden können, aber uns kam die Idee,  die Kühltruhe abzutauen. Da Frieder bei dieser Gelegenheit den Lüfter neu einstellen will, baut er die Kühltruhe aus und stellt sie nach draußen. Sie ist im Nu abgetaut und als wir sie wieder einbauen wollen, passt sie nicht mehr in das Schienensystem. Wir verbringen die nächsten eineinhalb Stunden statt in der schönen Abendsonne bei kaltem Wein im heißen Auto und hieven die Kühltruhe ein ums andere Mal unter die Küchenzeile, ohne Erfolg. Eine Schiene ist offenbar verzogen; schließlich wird einige Gewalt angewendet und die Kühltruhe wieder angeschlossen; denn die Vorräte (Steaks, Lachs) sollen nicht verderben.    
Danach ist Duschen angesagt und dann sitzen wir doch noch draußen und schauen auf die beleuchtete Uferseite des Ontariosees, ahnen sogar die gegenüberliegende Seite mit Toronto. Morgen werden wir drei weitere Weingüter in  Niagara-on-the-lake besuchen und dann auf den Ontariosee auf der Südseite (USA) weiter umrunden.



Und das war unsere Route seit der Hope Bay 

Sonntag, 3. Juli 2011

Auf dem Wege nach Hanover und weiter an die Georgian Bay

Mal wieder etwas Allgemeines zu Kanada, es ist ein sehr lautes Land! Nun, wir haben in Toronto keinen ruhigen Platz erwartet, er war umgeben von Highways und Eisenbahnlinien und nahe am Flughafen. Dass aber ein anfahrender Güterzug Krach macht wie eine Panzerkolonne, dass Trucks Auspuffe haben ohne jede Schalldämmung, dass die Motorbremse der Trucks beim Einschalten Lärm macht wie die Explosion einer 500kg-Bombe und alte Paare auf schweren Motorrädern ohne jede Schalldämmung spazieren fahren, das ist für uns völlig unverständlich. Und für die Kanadier unser Unverständnis!
Und dann: Wir haben richtiges Brot entdeckt der Marke "Dimpflmeier Schinkenbrot", wie die Kanadier das aussprechen, wissen wir nicht. Wir jedenfalls heißen hier in der Zwischenzeit Josephin und Fred, da Irmi und Frieder unaussprechlich sind für kanadische Zungen.
Wir starten also am Morgen in Richtung Georgian Bay und das Navi lotst uns zuverlässig aus der Stadt. Das Ding ist wirklich sein Geld wert. Dann tanke ich für $1,19, das sind 0,85€. Dann das erste negative Erlebnis, ich wollte an einer Truckwerkstatt den Reifendruck prüfen, das durfte ich nicht, ich hätte es gegen Geld machen lassen müssen. Ich habe verzichtet, solche Halsabschneider. Die Temperatur steigt auf 33Grad und wir fahren nach Hanover/Ontario vorbei an Neustadt und von dort zur Hope Bay. Hier kommt man sich vor wie in Niedersachsen, viele deutsche Namen und die Bauernhöfe sehen auch ähnlich denen in niedersächsischen Bauernschaften aus. Auf dem Weg dahin kaufe ich noch Campfirewood und schnalle es auf dem Heckträger fest, undenkbar in D.


 Je näher wir an den See kommen, desto kühler wird es, angenehme 27 Grad.
Wir bekommen, wie am Telefon zugesagt, einen Platz. Der Abend klingt mit einem Feuerwerk aus, das der Campingplatzbesitzer am Strand veranstaltet, richtig gut mit Musik, die wirklich passt. Zwar nicht Herrenhausen, aber besser als das Schützenfestfeuerwerk allemal.

Route am 2.7.2011

Heute, Sonntag 03.07 ist Badetag. Und dann sind wir noch eine Runde mit dem Aerius unterwegs gewesen. 



Torontobummel

01.07.2011

Es ist Canada-Day. Wir beschließen, mit dem LKW zur Subway zu fahren, da der Busfahrplan zu ausgedünnt ist. Die Station liegt an einem riesigen Shopping-Center, wo wir problemlos einen kostenlosen Parkplatz finden in einem Parkhaus, es ist 4,1m hoch.
Wir fahren bis zur Station Union, als Hauptbahnhof. Ein Gang zu den Bahnsteigen, ein Nahverkehrszug steht da, sonst nichts. Es herrscht sonst die Atmosphäre von Halle, kurz nach der Wende, alles ein wenig verkommen im Gleisfeld.
Ansonsten strömen Menschenmassen in Richtung Waterfront und wir strömen mit in der Annahme, es gibt eine Parade (Musik ist zu hören). Nein, die Menschen strömen zum Baseballstadion, um sich ein Spiel anzusehen.  Wir spazieren die Waterfront entlang und schauen dem bunten Treiben zu; Kindergruppen, die ihr Können im Seilspringen zeigen,  Gauklern und Musikern, die hier ein hartes Brot verdienen. Es herrscht eine unglaublich gelassene und fröhliche Stimmung, nirgends trinkt jemand Alkohol, man sieht keine Betrunkenen. Das kanadische System hat auch seine Vorteile! Dann „besteigen“ wir den CN-Tower, d.h. wir fahren in 58 sec: auf 358m und genießen von dort aus bei relativ guter Sicht die Aussicht. Wie Montreal auch ist Toronto außerhalb des Geschäftsviertels unglaublich grün, ganz anders als z.B. Paris oder London. Und in dieser Metropolregion leben immerhin über vier Millionen Menschen.
Wir betrachten von oben das Baseballspiel, die ameisenkleinen Menschen stehen herum, plötzlich passiert etwas, viele laufen. Dann versammelt man sich an einem Punkt, an dem alle stehen und das Ganze geht von vorne los, komisches Spiel.
Wir fahren wieder nach unten (die Liftkabine hat Glasboden an einigen Stellen) und laufen nach Norden in die Neighbourhoods. Irmi‘s Hunger und ihre Laune stehen in einem engen Zusammenhang, der Hunger steigt, die Laune sinkt. Und zu den  Chinesen, durch deren Viertel wir laufen will sie nicht, weil man dort nicht im Freien sitzen kann. Das trübt ein wenig das entspannte Wandern. Trotzdem, ist schon verwunderlich, kaum hat man das Geschäfts- und das Vergnügungsviertel verlassen, ist man praktisch in einer Kleinstadt mit Häuschen und Vorgarten, zum Teil gepflegt, zum Teil nicht. Die Menschen sitzen in ihren Gärten und spielen oder lesen oder schlafen. Eine entspannte Stimmung und, wenn auch sich die unterschiedlichen Rassen auf bestimmte Bezirke konzentrieren, man sieht alle Hautschattierungen, Rassen und Größen.
Wir finden ein portugiesisches Restaurant mit Terrasse und auch einen Platz darin. Das Essen ist gut und preiswert und das Bier kühl. Gegenüber in der Kneipe ist die komplette Fassade offen und es spielt eine sehr gute Rockband.  Wir genießen den Aufenthalt sehr jenseits des Touri-Rummels. Wir wandern weiter in Richtung Uni. Auf dem Weg dahin kommen wir an einer Rocker-Spelunke vorbei. Ich schaue interessiert hinein. Davor steht ein Streifenwagen und der Mounty ruft lachend: Hey Guys, ihr wollt doch nicht etwa da hineingehen? Wir kommen ins Gespräch und er wünscht uns eine gute Reise. Solche lockeren Polizisten wünsche ich mir in den USA (und in D)!
Auf der Rückfahrt singt der ganze U-Bahnwagen, offensichtlich hat die richtige Mannschaft das Spiel gewonnen, es ist kein Gegröle, da ja (sichtbar) niemand Alkohol in der Öffentlichkeit trinkt, es ist einfach nur Fröhlichkeit!

Am Campingplatz angekommen mache ich ein Feuer an und wir verbringen den Abend mit Uta und Dieter, die ihre letzte Nacht in dem gemieteten Wohnmobil verbringen. Ein sehr angenehmer Abend mit angeregter Unterhaltung über die verschiedenen Arten zu Reisen, Boot, Wohnmobil usw. Ringsum steigen Raketen in den Himmel, es ist Canada-Day. Gute Heimreise, ihr beiden und Danke für die Reste Eurer Ausrüstung.