Samstag, 14. Februar 2015

13.02.2015 Mit frisch gewaschener Wäsche, neuem Öl weiter an den Lago General Carrera



So etwas habe ich noch nicht erlebt, wir wollen einen Ölwechsel machen lassen und keiner hat Lust! An der ersten Tankstelle taucht nach 15min Warten der Mechaniker auf und erklärt, er habe keine Zeit. Das kann nicht stimmen, denn anschließend steht er herum und  tratscht, eine Stunde später war es noch genau so, er hatte einfach keine Lust. Der zweite Betrieb hat geschlossen, der dritte will auch nicht, ihm sei das Auto zu groß. An der vierten Tankstelle dann bekommen wir einen Ölwechsel, ab keinen Schmierdienst. Da werde ich wohl demnächst selber unter dem Auto herumrutschen müssen mit der Fettpresse in der Hand, eine von mir ungeliebte Tätigkeit, fettig und dreckig. Das Arbeiten scheinen viele Chilenen nicht erfunden zu haben, das merkt man auch an den Supermarktkassen, wo es langsam und gemächlich zugeht. Dort waren wir nämlich während der Wartezeit auf den Ölwechsel. In Mittelamerika, Peru oder Bolivien wäre das nicht passiert, da lässt sich keiner ein Geschäft entgehen. Das sieht man auch daran, dass es auf der ganzen Austral keine kleinen Kioske gibt, wo man etwas essen oder ein Getränk kaufen kann. Das ist den Chilenen wohl zu viel Arbeit für das wenige Geld, dass da zu verdienen ist. Auch an den Baustellen oder Mautstellen warten keine Frauen, die Getränke und Essen verkaufen.

Wir besichtigen Handabdrücke, die vor ein paar tausend Jahren an einer Felswand hinterlassen wurden und sind begeistert von dem Panorama, ein wunderbarer Blick auf imponierende Berge samt Gletscher, einer heißt Castillo, Burg.

Danach beginnt wieder die Schotterpiste, laut Führer brauchbar, wir sind da anderer Ansicht. Aber die Landschaft und das Wetter entschädigen für alles, es ist einfach traumhaft, fast wie in Alaska. Aber nur fast, denn an links und rechts der Straße verlaufenden Zäunen ist zu erkennen, hier wird Viehzucht betrieben. Auch die Strommasten neben der Straße, die immer wieder das Fotomotiv stören, gibt es in Alaska nicht. Patagonien ist auch ein Land der Zäune, Gatter und Schilder, propiedad privada. Das wiederum ist wie in Alaska.

Auch ein paar Baustellen gibt es wieder, aber keine mit stundenlanger Sperre. Relativ spät, denn erst nachdem Irmi um 13:30 Uhr mit der Wäsche zurückkam, sind wir los gekommen und so machen wir  erst um 20:00 Schluss in Puerto Tranquilo auf einem schönen Campingplatz am Seeufer. Das Schweizer Paar auf einer schönen BMW, die wir schon ein paar Mal getroffen haben, gab uns den Tipp. Im Ort darf man am Strand nicht campen.

Der Lago General Carrera, zweitgrößter See Südamerikas nach dem Titicaca und größter See Chiles, ist ein wunderbarer See mit grünem Wasser und weißen Bergen als Umrandung, touristisch völlig unerschlossen, nicht ein einziges Freizeitboot ist zu sehen.