Wir fahren in Richtung Grenze zu Uruguay. Wir kommen uns vor
wie in Ostfriesland, flaches Land von Wasser durchzogen wie die Fehn
Ostfriesland durchziehen. Kühe, Reiher und Störche sind auf den Wiesen. Nur
hier sind zusätzlich Wasserschweine im Wasser und auf den Wiesen und leider
auch tot auf der Straße. Sie sind recht träge und wohl deswegen Opfer
rücksichtsloser Autofahrer. Ich jedenfalls möchte mit den recht großen Tieren,
etwa wie Wildschweine, nicht kollidieren.
Am Praia Santa Victoria
do Palmar bleiben wir stehen, noch näher am Wasser als gestern und keine Häuser
mehr hinter uns. Nach dem Bad im Atlantik, er ist hier deutlich kühler und
rauer als gestern, spazieren wir den Strand entlang ins Dorf, um ein Restaurant
zu finden. Das finden wir auch, zwei dicke Männer sitzen auf der Veranda und
lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen, wortwörtlich. Nicht nur Frau
verbirgt hier nichts, auch Mann nicht, wie in Mexico. Einer spricht uns auf
Deutsch an, als er bemerkt, dass wir Deutsch miteinander reden. Es ist ein
eigenartiges, m.E. schlesisch gefärbtes Deutsch und er versteht auch manches
nicht, was wir sagen und wir nicht, was er sagt. Immerhin, wir erfahren von
ihm, dass es ab acht Uhr etwas zu essen gibt, viel zu spät für uns. Hier geht
die Sonne schon 18:45 unter und wir haben keine Lust, in der Dunkelheit den
Strand entlang zu laufen. Also beschließt Irmi, zu kochen, wieder nichts mit
Essen im Restaurant.
Nach dem Essen sitzen wir noch ein wenig vor dem Auto, die
Sonne ist bereits untergegangen, wir brauchen unsere Fleecejacken, der Wind ist
einfach kühl, kilometerlanger Sandstrand, Syltfeeling.