Sonntag, 24. Juni 2012

Zu Besuch bei Buffalo Bill Cody


22.06.12

Um acht Uhr sind die ersten da, die auf unseren Platz spekulieren. Wie verlassen den Park in Richtung Osten, auf dem Wege zum Ausgang gibt es immer wieder Staus, denn die Leute bleiben einfach stehen, wenn Tiere zu sehen sind, obwohl dies ausdrücklich verboten ist. Einmal durchschwimmt eine Herde Büffel einen Seitenarm des Yellowstone, leider zu weit weg für einen Schnappschuss. Wir klettern noch einmal auf 2700m hoch, um dann durch das Tal des Shoshone River auf 1600 Höhenmeter hinab zu rollen nach Cody, die Stadt die von dem Westernhelden Buffalo Bill Cody gegründet wurde. Ein wunderschönes Tal, bizarre, rote Steintürme stehen im Kontrast zu den grünen Wäldern und dem grünen Wasser des Flusses. Ein Schwarzbär begegnet uns unterwegs am Straßenrand und kann sich nicht recht entscheiden zwischen Angst, weglaufen und Neugier, stehen bleiben und gucken. Wir haben ausreichend Zeit, ihn vom Auto aus zu beobachten und zu fotografieren, er ist maximal 20m weg. In Cody dann das übliche, McDoof für Internet (Deutschland-Spiel wenigstens im Internet verfolgen) und Laundry.
Zum Übernachten fahren wir die paar Meilen zurück an den Stausee des Shoshone-River im Buffalo-Bill-State-Park. Ein wunderbares Plätzchen, wir sitzen am Strand, gehen auch ins Wasser (sehr kalt). Morgen wollen wir mit dem Moped zurück nach Cody, also hole ich das Ding vom Halter herunter. Die Kette knirscht vom vielen Sand, den sie in der letzten Zeit abbekommen hat. Also, Kettenschutz abbauen und schmieren, um eine neue Kette werde ich demnächst nicht herum kommen. Dann beschwert sich Irmi, die Steckdosen über der Spüle hätten keinen Strom, eine Ader ist durch das Gerüttele herausgerutscht. Ich musste mir also mein Feierabendbier richtig erarbeiten. Aber dann, Campfire bis nach elf, es ist unglaublich mild (wir sind 1700m, hoch!) und das Treibholz vom Strand brennt fantastisch. 

23.06.12

Am Morgen fahre ich erst einmal allein auf dem Moped ein Stück den Shoshone River aufwärts, um ein paar Bilder zu machen, zu denen wir uns gestern keine Zeit gelassen hatten wegen des Fußballspieles.
Dann geht es mit dem Moped hinab nach Cody. Der Fahrtwind kommt uns wie ein Heißluftföhn vor, er bringt keine Kühlung. Das Buffalo Bill Historical Center ist ein Museum, das nicht nur die Geschichte von Bill Cody, genannt Buffalo Bill, ohne Pathos zeigt, es hat noch eine beeindruckende Ausstellung über die Shoshonen, den Yellowstone Park, die größte Sammlung von  Hand- und Faustfeuerwaffen der Welt, die sehr gut gemacht ist und man zeigt Art of the West, was wir uns geschenkt haben. Danach parke ich das Moped auf der Mainstreet neben den dicken Harleys und Gold Wings und wir gehen zum Shoot Out vor das Hotel Irma, das innen und außen unverändert ist seit Bill Codys Zeiten. Wir ergattern uns zwei Stühle im Schatten für $4, danach geht es los. Erst werden Devotionalien verkauft bzw. angeboten bis hin zum Colt für viele tausend Dollar, dann die Schönheiten des Ortes gepriesen, danach die Sponsoren gelobt. Dann werden die Kinder eindringlich ermahnt, keine gefundenen Waffen zu berühren, sondern die Polizei zu rufen. Weiterhin demonstriert man die Gefährlichkeit der zur Show verwendeten „Blanks“, also Platzpatronen, indem einer in eine leere Coladose schießt, die es regelrecht zerreißt und quer über den Platz schleudert. Dann kommen die Fahnen der USA und von Wyoming, alles steht auf und die Nationalhymne wird gesungen, die meisten singen tatsächlich mit der Hand auf dem Herzen. Wir finden es ein wenig lächerlich, so viel Pathos zu dieser Gaudi. Und dann geht es los, viele Worte, viel Geknalle, das Ganze ist eine Parodie auf den Westen. So bestellt sich der in den Jail gesperrte ein „Happy Meal“ (McDonnald ist Sponsor!), die Steckbriefe stehen im Internet. Zum Schluss „erschießt“ der Sheriff, der sich vorher aus Angst im Klo versteckt hatte, mit einem Schuss drei Gangster. Reste von Klopapier dekorieren seine Hose. Ganz lustig das Ganze und für vier Dollar angemessen teuer, nur die Nationalhymne passte nicht. Am interessantesten waren die Kostüme, die sicher nahe der Originalkleidung von damals waren. Ein kurzer Gang durch Lobby, Dining Room und Bar des Irma-Hotels, wirklich beeindruckend, wenn auch durch viele Fernseher und Spielautomaten ein wenig verschandelt! Zurück auf den etwas kühleren Campingplatz und ab ins sehr kühle Wasser. Wir braten Lachs, zum ersten Male auf der Außenküche, sehr praktisch bei der Hitze. Ein zweiflammiger Spirituskocher ist im rechten Außenstaukasten untergebracht und kann dort heraus gezogen werden. Am Campfire beschließen wir die weitere Route und dass wir noch einen Tag bleiben.

24.06.12

Die Standheizung muckt mal wieder, es gibt also kein warmes Wasser zum Duschen. Nach einigen Versuchen tut sie es dann endlich, Irmi hat sich aber schon kalt geduscht, was bei den herrschenden Temperaturen kein Problem ist. Ich werfe Papier, mit dem ich mir die dreckigen Hände abgewischt habe in die Feuerstelle und es brennt! Unter der dicken Asche ist noch ausreichend Glut, also ein wenig Holz darauf und die Spiegeleier werden stilecht auf dem Campfire gebraten, wie im wilden Westen halt üblich. Dann reparieren wir den Sonnenschirm, den der hier herrschende starke Wind übel zugerichtet hat. Danach endlich relaxen wir unter dem Sonnenschirm und baden zwischendurch. Das Thermometer zeigt 32 Grad an. Ein traumhafter Tag, noch nicht einmal die Motorboote auf dem See stören. Ich schreibe den Blog vor im Word und richte die Bilder her, damit wir sie demnächst ins Netz stellen können.

Unser Weg nach Cody

Leider habe ich zur Zeit technische Probleme, Bilder ins Netz zu stellen!