Freitag, 6. Februar 2015

05.02.2015 Ein neuer Radbremszylinder und weiter nach Süden


Kurz nach Zehn steht das Auto in der Halle, die eigentlich für LKWs zu klein ist und die Arbeit geht los, Rad runter, Bremstrommel ab. Der Ausbau des Radbremszylinders macht Probleme, man sieht deutlich, sie machen es zum ersten Mal. Hätte ich das gewusst, na ja. Um das Ganze abzukürzen, statt der geschätzten eineinhalb Stunden werden  fast drei mit zwei Mann.  Die Kosten halten sich trotzdem in Grenzen und um 14:00 sind wir wieder „on the road“. Die Verabschiedung wie üblich hier mit vielen Umarmungen und angedeuteten Wangenküssen.

Santiago lassen wir buchstäblich links liegen und rollen auf einer vierspurigen, mautpflichtigen Autobahn Richtung Süden. Auf der herrscht Verkehr wie auf einer deutschen Autobahn, nur wird nicht so schnell gefahren.

Ab  San Felipe sind wieder Weinfelder links und rechts der Straße, seit Santiago kommen auch noch riesige Obstplantagen hinzu. Hin und wieder stehen riesige Hallen, in denen das Obst gesammelt und verpackt wird und Weinfabriken mit einer Tankkapazität eines mittelern Chemiebetriebes, Qualitätswein kann hier nicht nur erzeugt werden.

Die Landschaft wird immer grüner, auf dem wenigen nicht bewirtschafteten Flächen wachsen Gras und Bäume und die Flüsse, die wir queren, führen Wasser.

Am Rio Claro, er führt seinen Namen zu recht, ist ein Campingplatz, dort bleiben wir stehen. Wir stehen unter Kiefern im Schatten, es weht kein Wind, es fliegt kein Staub durch die Luft, welch ein Genuss. Wir haben die Wüste hinter uns. Ein Bad im Fluss wäscht den Schweiß des Tages ab und erfrischt, das Wasser ist angenehm kühl.



04.02.2015 Aconcagua, Kondore und wieder in Chile



Die Fahrt in die Anden hinauf ist eine Fahrt in besseres Wetter, unsere Chancen, den Aconcagua, mit 6962m den höchsten Berg des amerikanischen Kontinents zu sehen, steigen mit jedem Kilometer. Die Straße ist wieder mal keine Passstraße, sondern man fährt einfach auf über 3000m hoch, ohne es richtig zu merken.



Und dann sehen wir ihn, mächtig, er hat einen weißglänzenden Gletscher unter dem Gipfel und das alles bei tiefblauen, wolkenfreien Himmel. Auf dem Fußmarsch zum Aussichtspunkt sehen wir sie, zwei Kondore. Sie sitzen am Hang gegenüber und erheben sich dann in die Luft, leider fliegen sie von uns weg. Aber wir sind zufrieden, wir haben fliegende Kondore gesehen. Die Grenze ist in einem Tunnel, die gemeinsame Grenzstation auf chilenischem Gebiet, ca. 5km in Chile.   

Dort hat Irmi großen Stress, weil die chilenischen Zöllner mit dem Carnet de Passage völlig überfordert sind und es über eine Stunde dauert, bis das Formular korrekt abgestempelt ist. Dann geht es hinab nach Chile über 30 Kehren, ich habe sie nicht gezählt, sie sind nummeriert. Ein weiteres Stilfser Joch in den Anden und wieder mit den großen LKWs.



In San Felipe finden wir die Werkstatt von Eduardo, Pairoa hat mich schon auf der Straße entdeckt. Erst hat Eduardo morgen keine Zeit, frühestens Freitag, dann aber, nachdem wir uns für die angebotene Hilfe bedankt haben, aber deutlich gemacht haben, dass wir so viele Tage nicht  verlieren können, das Schiff in Montevideo sei fix, geht es plötzlich doch. Morgen um 10:00 ist Eduardos Ansage, da war Pairo nicht unbeteiligt. Pairoa und seine Frau Carmen bestehen darauf, dass wir vor ihrem Haus übernachten und gemeinsam zu Abend essen, es war ein sehr schöner, sehr aufschlussreicher Abend.


Unser Standort -32.7429314, -70.7159576, 653m hoch

Unser bisheriger Weg durch Argentinien