Mittwoch, 22. Juni 2011

Ottawa

Mal wieder eine allgemeine Bemerkung zu Kanada, auf was wir gerne verzichten würden:
Rasenmäher in jeglicher Größe und Motorisierung und deren Benutzer!
Käse, der zwar unterschiedlich aussieht, heißt, aber kaum anders schmeckt.
Was wir sehr vermissen :
Waschmaschinen, die diesen Namen verdienen. Üblicherweise waschen die Maschinen nur kalt, es ist ein Bottich, der sich 10min bewegt. Gestern hatten wir zum ersten Male eine Maschine gehabt, die auch an das heiße Wasser angeschlossen war. Für $1,75 wurde die Gelegenheit sofort genutzt und alles, aber auch alles gewaschen.

So, das haben wir von der Seele. 

Also, wir sind gestern die paar Kilometer nach Ottawa und sind damit in Britisch Kanada angekommen und man sieht es auf den ersten Blick, die meisten Menschen sehen britisch aus!

Bei schönstem Wetter besichtigen wir die Stadt


Und fahren dann auf den Campingplatz. Morgen wollen wir mit dem Moped in die Stadt. Neben dem Campingplatz ist eine Spezialtransportfirma, auf deren Hof ich mal mit dem Moped spazieren fahre.....


Heute morgen zeigen sich bereits die Vorboten der Schlechtwetterfront (4 Tage Regen sind vorhergesagt) am Himmel, wir fahren trotzdem mit dem Moped los.


In der Innenstadt halte ich an einer Ampel und erzähle Irmi, das man hier bei Rot nur rechts abbiegen darf abends. Ich biege bei Grün rechts ab und werden gestoppt von einem Polizisten, braun, groß, gut aussehend! Er wollte den Führerschein sehen, dann den internationalen. Den hatte ich nicht dabei. Die Antwort auf die Frage nach dem Nummernschild "Germany" entspannte die Atmosphäre (sie war ohnehin nicht sehr angespannt) und wir wurden nach dem woher und wohin befragt und mit der Ermahnung, vorsichtig zu sein entlassen.


Am Markt wollten wir das Moped abseits auf dem "Sidewalk" parken, schon warf ein städtische Ordnungskraft da und verscheuchte und freundlich. Warum ein paar Meter ein Roller stehen durfte, habe ich dann nicht erfragt. Auf dem Parkplatz des Marriotts fanden wir dann kostenlosen Unterschlupf für das Moped, der Rezeptionschef war einverstanden.


Erst wegen des optimale Photos zum Nepian Point




und dann zum Parlament. Anhand der Bilder ist deutlich sichtbar, wir sind im englischen Teil Kanadas.




Was uns auffiel ist, das Kanada offensichtlich sehr unaufgeregt mit der Terrorbedrohung umgeht. An den vielen Eingängen steht nur ein Schild mit dem Hinweis "Eintritt nur für Angestellte des Parlamentes", sonst nichts. Dann sind noch vier! Streifenwagen, besetzt mit jeweils einem! gelangweilten Polizistin/en auf dem Gelände verteilt, sonst nichts. Keine schusssichere Westen, keine Panzerwagen, nichts. Und Kanada ist stärker engagiert in Afghanistan als wir. 


Auf der Sparksstreet, der Einkaufsstraße findet zu unserem Erstaunen ein Sparribsgrillwettbewerb statt. Mindesten ein Dutzend Grillstände bieten Sparribbs, halbe Hänchen und "Pulled Porc", zerkochte Schweineschulter an. 
Die Leute stehen in riesigen Schlangen an und sitzen überall herum, um das Zeug aus Plastik zu verzehren. Für $20 bekommt man eine gesamte Rippenseite. 




Wir flüchten in ein Bistro und trinken hervorragenden Cappucino und Latte Macchiato. Es regnet stärker und wir fahren mit dem Moped bei leichten Nieseln nach Hause, es ist Gott sei Dank warm.


Das Auto:


Die frühe Rückkehr ermöglicht es mir, zu der Werkstatt zu fahren und mit den Leuten zu reden. Wie gesagt, eine Spezialtransportfirma, in der Halle und auf dem Platz stehen riesige Trucks und der Boss der Werkstatt liegt unter einer noch größeren Schneefräse. Ich erkläre ihm meine Problem und er schickt zwei Leute los, um sich das Ganze anzuschauen. Die meinen "not a problem" und ich rede wegen des Termins noch einmal mit dem Boss. Auch er begibt sich  nun zum Auto, klettert darunter und meint "not a problem". Irgendwie sind mir die drei sympathisch und erscheinen mir in ihrer ruhigen Art kompetent. Was die alles reparieren müssen, da ist mein Motor geradezu ein Rasenmäher dagegen! Morgen um 8:00 fahre ich das Auto zu den Jungs, Irmi verbringt den hoffentlich nur einen Tag im Zelt, dass wir aufgebaut haben. Ganz nebenbei erzählt mir er Werkstattboss, dass sie eigentlich nur ihre eigenen Maschinen und Trucks reparieren, aber was solls.  Welch ein Unterschied zu Freightliner.
Ich bin gespannt!
Damit aber die Probleme kein Ende nehmen, geht die Winde für das Moped kaputt, als ich dieses wieder hoch hieven wollte. Ich habe eine zweite dabei und werde morgen die erste reparieren. Trotzdem, das ist keine deutsche Wertarbeit, weder die Winde noch die Auswahl dieser für meinen Einsatz.