Montag, 3. Februar 2014

Cartagena de Indias, die Zweite: Vamos a la Playa



03.02.2014



Beim Frühstück treffen wir ein junges Paar aus der Schweiz, die hier sind, um Spanisch zu lernen. Gestern angekommen wurden sie sofort überfallen, am helllichten Tag. Kein schöner Beginn.
 
Wir gehen an den Strand, also nach Bocagrande, das vom weiten aussieht wie Miami, aber, wie wir später feststellen, nur vom weiten. Eigentlich wollten wir mit Mietfahrrädern dorthin, aber das war uns zu teuer! Ein ausgemergeltes, uraltes und verrostetes Fahrrad ohne Schaltung und viel zu klein soll die Stunde €15 kosten, die spinnen. Trotzdem werden sie vermietet. Das Taxi zurück hat dann €2,30 gekostet.

Vorbei an 20 und mehr Stockwerke hohen Appartementhäusern und Hotels, die meisten hatten wohl nie eine beste Zeit gesehen, wandern wir bis zur Mitte des ca. 5km langen Splits. Überall werden Sonnendächer und Sonnenschirme vermietet, auch wir mieten uns ein Dach und zwei Stühle für etwas mehr als €3. Das Meer ist sehr aufgewühlt, wir sitzen nahe am Strand in der Aerosolzone, gut für Irmis Bronchien, die immer noch nicht in Ordnung sind. Gefühlte alle 10 sec, tatsächlich alle ca.2min, kommt jemand und will uns etwas verkaufen, vom Nippes bis zur Massage, Sonnenbrillen, Hüte, Uhren, Kinderspielzeug usw. Die besten Geschäfte machen die, die Essen und Trinken verkaufen, wie sollte es auch anders sein in einer Gesellschaft, die Übergewicht zum Schönheitsideal erkoren hat.
Zwanzig Kilo zu viel bei den Damen sind kein Grund, auf superenge Klamotten zu verzichten, die Jeans kurz über dem Schamhaar (so vorhanden) enden zu lassen und das winzige Top knapp unter dem Busen. Und das meist mit riesigem Ausschnitt. Jeder soll sehen, was man hat. In Badeanzügen, die bei uns selbst schlanke Frauen kaum tragen würden, werden die Pfunde präsentiert. Liebhaber von Rubensfiguren und Liebhaberinnen von Männern mit viel Bauch, auf nach Cartagena.

Um drei sind wir im Hotel, um zu skypen, u.a. mit Manfred, dem Agenten. Er kann die Abwicklung übernehmen.

Dann laufen wir hoch zum Castillo De San Felipe De Barajas. Es hat sich kaum gelohnt, denn die Sicht auf Stadt und Umgebung ist durch die hohe Luftfeuchtigkeit sehr eingeschränkt.

Wir sehen eine Mall und gehen hinunter. Sie ist ganz neu, noch sind nicht alle Geschäfte belegt. Ich erstehe Flip Flops, Irmi neue Gummiclogs und im Supermarkt finden wir einen Rioja, von dem Irmi glaubt, er sei  brauchbar.

Von Auto und Schiff hören oder lesen wir nichts.