Irmi ist optimistisch und legt die Sommerklamotten zum
Anziehen, etwas voreilig, wie es sich beim Losfahren herausstellt, heraus, es 4°C
und es regnet waagerecht.
Wir werden zügig abgefertigt an der Grenze, keiner will in
das Auto schauen. In der Zwischenzeit scheint die Sonne, aber der kalte Wind
weht weiter aus Süden über die Pampa. Aber er hilft uns Sprit zu sparen, denn
er schiebt uns merklich an auf unserem Nordkurs.
In Rio Gallegos ist ein Supermarkt an der RN3, ein Carrefour.
Dort frischen wir unsere Vorräte auf, denn durch die erwarteten
Lebensmittelkontrollen haben wir fast nichts mehr. Das Angebot ist in Argentinien deutlich
geringer als in Chile, es hat einen sozialistischen Touch, die restriktive
Handelspolitik lässt grüßen, es gibt fast ausschließlich argentinische
Produkte.
In Piedrabuena überqueren wir den Rio Santa Cruz, er ist
noch genau so grün, wie wir ihn oben aus dem Lago Argentina kommend zum ersten Mal
gesehen haben. Und nun verschwindet dieses wunderbare Gletscherwasser ins Meer,
irgendwie bedauerlich.
In Puerto San Julián bleiben wir auf dem Camping Municipal
stehen, es hat Internet und Strom und einen Grillplatz. Im Büro hängen viele
Bilder von Reisenden, meist Deutsche, Rotel-Tours und die Saebridge-Caravane
sind auch dabei. Wir wollen die Steaks grillen, was mit Schwierigkeiten
verbunden ist. Erst geht meine Luftpumpe kaputt, mit der ich nun seit vier
Jahren viele Campfire zum Brennen gebracht habe, dann stellt sich heraus, der
Grillrost ist trotz Alufolie unter dem Feuer zu hoch. Mittels des Haarföhns
lösen wir das Problem, die Steaks werden sehr gut.
Puerto San Julián hat nur zwei geschichtliche Ereignisse, einmal
hat Magellan hier gerastet und Meuterer hingerichtet bzw. ausgesetzt, dann hat Francis
Drake hier einen seiner Kapitäne köpfen lassen. Das merkt man dem
verschlafenen, aber ordentlichen Ort nicht mehr an.