Freitag, 29. November 2013

Weiter nach Belize City



29.11.2013

Der Tag begann mit einem Erfolgserlebnis, der Solarregler regelt nach dem Wechsel der Sicherung wieder und pumpt Solarstrom in die Batterien. Wir starten in Richtung Süden. In Orange Walk, einem ärmlichen Ort stoppen wir, um einzukaufen und meine Stimmung sinkt nahe Null, der Regler regelt wieder nicht. Am Ortseingang haben wir eine LKW-Werkstatt gesehen, na ja, bei uns wäre es wohl eher ein Schrottplatz. Man hat zwar die Verbinder für die Luftschläuche nicht, weiß aber, wo es sie im Ort gibt. Da der Weg kompliziert scheint, gibt man uns einen Mitarbeiter als Lotsen mit und tatsächlich, zumindest einen Durchmesser haben sie. Und Sicherungen, mit denen ich ggf. mein Sicherungsproblem lösen kann. Meine Stimmung steigt wieder. Wir fahren bis Belize City, das Land ist in weiten Flächen überfluet, Häuser sind nur über Stege erreichbar. Und es ist ein wiklich armes Land, man sieht es überall und an allem. Wir fahren erst durch Zuckerrohrfelder und dann durch Urwald, der teilweise unter Wasser steht, auch die Häuser am Straßenrand sind zum Teil im Wasser oder nur per Boot zu erreichen, es scheint dieses Jahr heftig geregnet zu haben. Vor Belice City fahren wir dann durch Mangrovenwälder, Am Horizont sind die Berge des Hochlandes zu erkennen. Da werden wir morgen hinfahren.

Auf dem Gelände des Jachthafens bleiben wir stehen zwischen abgestellten, teuren Spielzeugen. Strom hat es und ein Restaurant mit Internet! Hier merkt man nichts von der Armut. Die Leute fahren dicke Autos, z.B. BMW X5 und haben dicke Yachten oder völlig unnütze Speedboote.

Der Netzwerkschlüssel des Restaurants ist ataturk1923, der Pächter ist ein mutiger, junger Türke aus Istanbul, der seit drei Jahren hier lebt. Die vielen Mücken verhindern ein längeres Gespräch mit ihm. 



Es ist 21:00 Ortszeit, man feiert hier Thanks Giving, soeben ist ein Partyschiff lautstark an uns vorbei gezogen in Richtung Meer.  Irmi hat Brot gebacken und es riecht gut nach frischem Sauerteigbrot! Was freue ich mich auf das Früstück morgen!
 


In Belize angekommen



29.11.2013

Die Liste der Probleme ist um einen Punkt verlängert, die Batterien werden nicht mehr über die Solarpanel geladen. Nach dem Frühstück, sehr schön mit Sonnenschein und Meerblick, skype ich mit Michael, der verspricht, im Schaltplan zu suchen, ob es eine Lösung gibt. Meine Messungen haben nämlich ergeben, am Ausgang des Solarreglers liegt Spannung an. Wo Spannung ist, fließt normalerweise auch Strom.   

Wir starten in Richtung Belize und verbringen dann ganze zwei Stunden mit der Einreise. Nicht, dass wir uns in irgendeiner Weise schlecht behandelt gefühlt hätten. Nein, es dauert halt seine Zeit, bis die Einreisedokumente für Auto  und Moped von Hand ausgeschrieben sind. Und das Abschreiben einer deutschen Zulassung ist eine mühselige Sache. Bei der Versicherung (staatliche Versicherung, die obligatorisch für das Auto ist) dann ist ein mexikanischer LKW-Fahrer vor uns, der Butan im Tankwagen nach Belize liefert, bis da alle notwendigen Versicherungen ausgefüllt sind, das dauert. Der freundliche Mensch von der Versicherung wechselt uns auch noch die letzten Pesos in Belize-Dollar.

In Corozal, gleich hinter der Grenze, steuern wir einen Campingplatz an und gehen dann die wenigen Minuten in die Stadt zu Fuß. Die kleinen Geschäfte, meist von Chinesen betrieben, die doch sehr armseligen, zum Teil heruntergekommenen Häuser, der wenige Verkehr mit meist Schrottautos, das alles erinnert uns an Havanna. Auch die Freundlichkeit der Menschen! Nur, hier gab es nie Kommunismus, Belize war früher British Honduras. Auf dem Rückweg kommen wir an einer Bar am Meer vorbei, Strand ist hier nicht, viele Leute stehen an der Theke. Es ist Thanks giving und deshalb gibt es das typische Menu: Truthahn, Kartoffelbrei, Salat, Brot und Kuchen. In diesem kolonialen Umfeld genehmigen wir uns ein paar Bier, Irmi ißt frittierte Shrimps und ich einen Hamburger. Auf das Truthahnmenü mit Kartoffelbrei haben wir verzichtet. Irmi hatte die bessere Wahl getroffen!

Anschließend sitzen wir im Büro des Campingplatzes und sind im Internet. Michael, die treue Seele hat geantwortet, morgen gehe ich mit den Tipps auf Fehlersuche.
Als wir uns verabschieden wollen, werden wir vom Chef aufgehalten und in die Küche gebeten. Seine Frau hat in Styroporschachteln für jeden von uns ein Thanksgiving Menü bereit gestellt: Hähnchen, Kartoffelbrei, Eiersalat, Brot und Kuchen. Ablehnen geht nicht, also feiern wir dann doch noch dieses Thanksgiving.