Das Steak von gestern Abend war zwar gut, aber hat meinen
Magen in den Nacht beschäftigt, was wiederum meiner Nachtruhe nicht gut getan
hat. Wir starten bei bedecktem Himmel, aus dem wenige Tropfen fallen. Die Fahrt
nach Bahia Azul, dort ist der Anleger der Fähre, ist sehr ruhig, es herrscht
kaum Verkehr. Der Grenzübertritt ist schnell und problemlos, bei den Argeiniern
wird gelacht und gescherzt, was für ein Unterschied zu den amerikanischen Grenzen,
wo Gefängnisatmosphäre herrscht. Ich weiß, ich wiederhole mich nicht zum ersten
Male, aber es muss sein! 300km Teerstraße und die letzten 100km Sandstraße auf
dieser Reise, dann sind wir dort und freuen uns, kaum Autos vor uns und eine Fähre
wird gerade entladen, wir sind also gleich auf dem Festland. Falsch gedacht,
denn ein Tankwagen fährt auf die Fähre und sie startet sofort. Tankwagen werden
nur solo befördert, das ist uns schon bei der Herfahrt passiert.
Die Überfahrt ist noch unruhiger als das letzte Mal, Irmi
legt sich vorsichtshalber einen Beutel zurecht, braucht ihn aber dann doch
nicht.
Auf dem Festland fahren wir in Richtung Meer, um einen
Übernachtungsplatz zu finden, unmöglich, das Meer und das Land sind eingezäunt.
Also bleiben wir auf dem Parkplatz vor dem chilenisch/argentinischen
Grenzübergang stehen. Ich stelle das Auto so ab, dass das Führerhaus im Wind
steht, trotzdem wackelt es gewaltig, so bläst der patagonische Wind, für uns
ein Sturm. Irmi alleine kann weder Führerhaustüre noch Koffertüre öffnen. Schließen
muss man die Türen nicht, loslassen genügt völlig, der Wind erledigt den Rest. Die
Grenzabfertigung und die uns gegenüberliegende LKW-Waage schließen um 21:00,
trotzdem fahren PKW und LKW ungehindert in beiden Richtungen durch den Übergang,
ein seltsames System.
Ein Handy ist als ungesicherter Hotspot in unserer Nähe, wir
sind so frech, verbinden unsere Computer und laden die Mails herunter bzw. versenden
sie. Der Grimaldi Agent, den ich schon vor über einer Woche in einer Mail um
einige Informationen gebeten habe, hat sich immer noch nicht gemeldet. Grimaldi
ist die Reederei, die unser Auto nach Deutschland schippern soll. Ich hoffe,
eine Mail an Seabridge, der Agentur in Deutschland, bewegt etwas.