16.02.2014
Nach dem
Frühstück wechsele ich den Dieselfilter, nun ist mein Vorrat aufgebraucht. Mit
viel Hallo und Gewinke verabschieden wir uns bzw. werden verbabschiedet von den
netten Busfahrern von Estrella. Nett sind sie, aber fahren tun sie wie Idioten.
Verlangt haben sie für die zwei Nächte keinen Peso!
Unten im Ort
dann, Fahrradfahrer, nicht als Fahrradfahrer auf teuersten Rädern,
Mountainbikes wie Rennrädern und natürlich die dazu passenden Klamotten bis hin
zum neuesten Helm. So wie unter der Woche Motorradfahrer um uns herumschwirren
wie Motten um das Licht, so tun es heute am Sonntag die Radfahrer. Bis hinauf
auf die Passhöhe auf 2200m, Radfahrer über Radfahrer und fast alle mit einer
Mordskondition. Wir sind baff, das hatten wir nicht erwartet, dass in dem
Bergland Kolumbien Radfahren so populär ist.
Wir folgen
der 25 in Richtung Süden, zum Teil entlang des Cauca, der hier so wild ist wie
ein kanadischer Fluss. Die Palmen am Ufer aber lassen keine Zweifel aufkommen,
hier ist nicht Kanada.
Zwei
Baustellen mit langen Wartezeiten sorgen dafür, dass wir heute nicht allzu weit
kommen. An der ersten spricht uns ein junger Motorradfahrer in bestem Deutsch
an, er ist Kolumbianer, liebt die deutsche Sprache und war auch schon in
Deutschland. Er will unsere Email-Adresse, damit er uns seine schicken kann und
wenn wir Hilfe bräuchten, er würde sich kümmern. Motorrad und Outfit sind vom
Feinsten, Kolumbien prosperiert.
Wir
langweilen uns an den Baustellen und was tun die Trucker? Sie wienern ihre
Trucks, selbst unter der Motorhaube! Ich habe noch nie so gepflegte LKW gesehen
wie in Kolumbien. Selbst Motor und Unterboden sind bei fast allen immer
pikobello sauber, an der Einstiegsschwelle von einem ist sogar ein
Fußabstreifer eingebaut. Ich fange an, mich zu schämen, unserer hat seit Jahren
weder Motorwäsche noch Unterbodenwäsche bekommen, das erledigt der Regen. Auch
Innen putze ich auch nur unregelmäßig raus bzw. wische Staub.
In Anserma
machen wir gegen 16:00 Schluss, leider mal wieder bei den Truckern zwischen
Trucks, die sogar verchromte Kardanwellen und Batteriekästen haben. Alles
blinkt.
Eine
hervorragende, frittierte Forelle aus den umliegenden Gewässern, die wir in
einem Restaurant stilvoll samt Kerze auf dem Tisch serviert bekommen, entschädigt
uns ein wenig dafür.
Unser
Standort 5.23630, -75.78364, 1750m hoch