20.10.2011
Weiter in Richtung Süden
Der Tag ist wunderschön, wenn auch am Anfang nebelig. Leider existieren nur wenige Bilder, die Speicherkarte und die Kamera haben sich aus unerfindlichen Gründen nicht vertragen, ich musste neu formatieren und die Bilder des Vormittages sind weg. Diese Hochebene ist sehr beruhigend, die Herbstsonne taucht sie in ein warmes, goldenes Licht. Die Pferdeherden und die Kuhherden darin wirken wie ein Gemälde. Dann wieder Seen. Und es ist schön zu sehen, wie Kühe ihre Kälber führen und, obwohl schon fast so groß wie sie selbst, noch säugen lassen. Ställe gibt es keine, die Rinder sind das ganze Jahr auf der Weide und gebären dort auch die Kälber, ohne fremde Hilfe. Wir fahren gemütlich bis in den Marble Canyon und bleiben in einem Provinzpark stehen.
Unsere Position N50.83601, W121.69595
21.10.11
Angekommen bei Hans Mross
Wir fahren denn Highway 99 weiter, die Gegend ist einfach umwerfend. Und trocken, denn die Coast Mountains halten den meisten Regen ab. Es ist die Salbei-Prärie. Wie das hier wohl im Frühjahr riecht, überall wachsen Salbeistöcke. In Lillooet kaufen wir Brot, Kuchen und Brezel bei einem Bäcker aus Barsinghausen, der seinen Meisterbrief ordentlich gerahmt im Laden aufgehängt hat. Außerdem teilt er in Deutsch in einem Aushang mit, dass er zum Wohle der Kunden qualitativ hochwertiges Brot und Kuchen produziert. Seine Frau empfängt uns mit den Worten, ob wir von DHL seien.
Dann geht es in die Coast Mountains, auf wenigen Kilometern verändert sich die Landschaft von der trockenen Prärie zum nordischen Regenwald. Wir klettern auf über 1200m hinauf und ab Passhöhe geht der Nieselregen in richtigen Regen über, der bis Vancouver anhält. Die Schönheit der Landschaft ist nur zu erahnen. Folglich wird die Besichtigung von Whistler verschoben auf das nächste Jahr. Es wird immer wärmer, trotz des Regens 15°. Und in Vancouver sind noch nicht einmal die Bäume verfärbt, hier beginnt der Herbst gerade. Ab North Vancouver haben wir dann Stop and Go, eine Millionenstadt am Freitagnachmittag halt und Baustellen. Ich rufe Hans an, um ihn zu sagen, wir kommen später. Sein Kommentar: „Wenn ihr nach acht kommt, bin ich im Bett und das Tor ist zu, hupen!“. Wir schaffen es vorher. Nachdem wir abgesprochen haben, wie wir das Leck im Motor nächstes Jahr zu beheben und was sonst noch zu tun sei am 1017, trinken wir gemeinsam ein Bier bei uns im Auto und Hans versorgt uns mit Tipps für den nächsten Törn. Die Chemie stimmt, Gott sei Dank. Und wir schimpfen alle auf die amerikanische Border Control. Hans, meint, die Oberen hätten allmählich begriffen, dass die USA den Tourismus brauchen und diese permanente, systematische Unfreundlichkeit schädlich sei. Bis das jedoch dann bei den Grenzern angekommen sein wird, da werden noch Jahre vergehen.
22.10.2011
Wir verabschieden uns von Hans, nachdem wir sein wunderschönes Anwesen bewundert haben mit traumhaftem Blick auf die Berge. Es regnet und wir fahren erst einmal zum möglichen Storage, nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt. Dort gibt es Platz, wenn auch teurer als angenommen. Einer, der dort aber seit vielen Jahren seinen Sachen stehen hat versichert mir, es sei ein guter und preiswerter Platz. Nun, wir werden ihn nehmen. Dann weiter zum Campground mit Bus- bzw. Sky Train Anschluß (so heißt hier die S-Bahn) nach Downtown. Dann noch Einkaufen und Wäschewaschen und der restliche Tag verbringen wir mit Relaxen.
Beim Einkaufen spreche ich ein junges, indisches aussehendes Paar an, was sie mit der vielen Milch tun, sie hatten 4 Gallonen Frischmilch im Wagen, das sind ca. 15 Liter und entschuldige mich für die Frage mit dem Hinweis, aus Deutschland zu kommen. Man brauche sie für den Tee! und zum Trinken. Und dann kam die Gegenfrage: Liegt Deutschland nahe an London? Was soll man dazu sagen?
Unsere Route vom 20.10. bis 22.10.2011