13.02.2014
Es ist
nebelig und feucht, kein Gedanke an Frühstück im Freien mit Bergblick. Wir
hatten gestern schon beschlossen, dass ich mich heute mit dem Führerhaus
beschäftige, erst mal sauber machen und dann die ausgebauten Dinge wieder
einbauen, Radio, Rückfahrmonitor, Ventilator etc. Da unser Staubsauger ja nicht
mehr funktioniert, schließe ich den Reifenfüllschlauch an, Pressluftpistole
anstecken und sauber kann ich Sitze und Fußboden blasen. Der Versuch, die
Standheizung zu starten, endet kläglich, da muss ich an einem anderen Tag noch
einmal ran. Der Nebel ist weg, aber es ist bedeckt, als wir gegen 12:00 starten
und immer höher hinauf fahren, bei 2700m haben wir den höchsten Punkt erreicht
und trotz der Wolken einen prächtigen Ausblick. Wir sind an ärmlichsten
Behausungen vorbei gekommen, manche nur vier Pfähle und Folie, mehr nichts. Die
Leute stehen davor und betteln die vorbei fahrenden Autofahrer an. Wundert es,
wenn solche Leute auf jede Art versuchen, zu überleben? Der Kampf gegen den
Drogenanbau und Kriminalität beginnt bei der Bekämpfung solcher Armut, kapieren
denn das die USA und die kolumbianische Regierung nicht?
In Yarumal
bleiben wir am Ortsrand stehen und lassen uns mit einem Taxi zu einem
Internetcafé fahren, für den LKW wären die Straßen zu schmal und Parken
unmöglich. Und steil sind sie, kaum zu glauben, bis über 30%, schätze ich. Schweres
Gelände für Rolatorfahrer und Kinderwägen, aber auch Fahrräder. Trotzdem sieht
man Leute auf Fahrrädern. Als wir zurück zum Auto wollen, regnet es, die
Temperatur ist auf unter 20° gefallen, also wieder Taxi, es kostet jeweils 4000
Peso, also ca. €1,30. Am Auto steht ein in Lumpen bekleideter Mann und
behauptet, auf unser Auto aufgepasst zu haben. Irmi gibt ihm 1000 Pesos, er ist
zufrieden.
Wir fahren
weiter im Regen, zeitweise schüttet es wie aus Eimern und die Temperatur sinkt
auf 12°, ich mache die Heizung an.
Ca. 60km vor
Medellín machen wir Schluss in Santa Rosa, bleiben auf einem Parkplatz hinter
einem 24 Stunden geöffneten Restaurant stehen. Wir spazieren den Berg hoch und
umrunden den Stadtplatz, dann wird es recht kühl. Leute in Flipflops sieht man
hier nicht, eher in Winterstiefeln. Santa Rosa liegt 2500m hoch und die
schnelle Umstellung der Höhe und der Temperatur hat uns müde gemacht, wir
werden früh ins Bett gehen.
Autofahren im
Übrigen eine teure Angelegenheit, alle ca. 50-70km gibt es eine Mautstelle und
die will meist um 7000 Pesos, also ca. €2,50, das läppert sich. Im
Straßenzustand schlägt sich das nicht nieder.