Sonntag, 3. Juni 2012

Good Bye, Vancouver Island


02.06.2012

Der Morgen ist sonnig, aber sehr kühl mit einer traumhaften Aussicht auf Meer und Berge. Nach dem Frühstück fahren wir zum Nordic Center, dort stehen Leute mit Langlaufschieren in der Hand, man kann tatsächlich noch Laufen. Und irgendwo muss es auch einen Biathlon-Schießstand geben. Einer, er spricht Deutsch und sieht sehr sportlich aus, erzählt uns, er möchte bei der nächsten Biathlon-WM in Tschechien dabei sein!
Gegenüber bereiten sich zwei Männer und eine Frau auf eine Skitour vor, sie wollen zwei Tage unterwegs sein mit Übernachtung im Zelt. Wir wünschen Ihnen gutes Wetter und starten dann in Richtung Tal.  Auf der Hälfte der Abfahrt steht völlig unerwartet eine Straßenpostin, dann ein Sani und dann sind die Kurven mit Heuballen gesichert und Zuschauer winken uns zu. Alles unseretwegen? Nein, am Fuß des Berges lichtet sich das Geheimnis, eine Schar Jugendlicher, Mädels sind auch dabei, in Motorradschutzkleidung und mit langen Skateboards steigen in einen Bus ein, der sie auf den Berg bringt. Von dort donnern sie dann auf ihren Langboards zu Tal. Irmi möchte sich das Spektakel nicht ansehen, also weiter zur Fähre, vorher aber noch vor McDoof parken und Zeitung lesen und skypen. Die Überfahrt dauert dann eineinhalb Stunden und verläuft absolut ruhig, leider ist auch kein einziger Wal zu sehen, obwohl sie in der Strait of Georgia, wie das Meer hier heißt, sehr häufig sein sollen, auch Orcas soll es hier in großer Zahl geben. Kurz vor der nächsten Fähre finden wir einen wunderschönen Campingplatz am Meer, das Auto steht direkt am Strand und wir genießen das Feierabendbier und das Abendessen am Meeresstrand, hier allerdings grober Kies, übersät mit angespülten Baumstämmen, also wildromantisch.. Trotz der ausgesuchten Lage und Internet werden nur $20 verlangt von einem Ehepaar, bestimmt über 70. Der Platz ist seit 1936 im Besitz der Familie, damals kam man nur mit dem Boot hierher und lebte vom Jagen und Fischen. Heute sind sie sicher Millionäre, aber man sieht es nicht. Er fährt in einem alten, verschlissenen Schlosseroverall auf einem noch älteren und noch verschlisseneren  Golfcar durch die Gegend.

Nach Sonnenuntergang wird es kühl und windig und wir verschwinden ins Auto.

Ein bisschen enttäuscht bin ich von VI, ich hatte es mir einsamer vorgestellt und mit mehr Wildlife. Keinen einzigen Hirschen oder Elch haben wir gesehen, geschweige denn Bär oder Wolf, vom Puma ganz zu schweigen. Mehrmals sind Adler über und gekreist, viel zu schnell und zu weit weg, um den Anblick genießen zu können.