05.04.2013 –
09.04.2013
Zuerst einmal
die schlechte Nachricht, die Bilder der letzten Tage sind auf der Speicherkarte,
aber die weigert sich, sich lesen zu lassen. Zuerst wollte ich sie wütend in
die Tonne werden, nun aber denke ich, ich nehme sie mit nach Hannover,
vielleicht gelingt es mir dort, sie auszulesen.
Wir wollen in
die Berge und starten in Richtung Tepic. Gegen 10:00 durchfahren wir einen
kleinen Ort, dort riecht es schon nach
Pollo Asado, also gebratenes Huhn und die ersten sitzen auch schon unter
Palmendächern und lassen es sich schmecken. Es ist offensichtlich, was dem
Bayern seine Weißwurstbrotzeit ist dem Mexikaner sein Pollo. Wobei die ganz
anders gegrillt werden als bei uns, nämlich flach liegend auf dem Grill. Wie
man die so flach bekommt? Keine Ahnung, wahrscheinlich zerklopft man den
Brustkorb des Tieres.
Tepic liegt auf
1000m Höhe, auf dem Wege dahin wird es immer grüner und immer wärmer. Wir haben
uns wenig Gedanken über Tepic gemacht und stellen mit Erstaunen fest, eine
Stadt mit über 200.000 Einwohnern mit einer großen, rauchenden Zuckerfabrik in
der Mitte. Hoch aufgeladene LKW bringen das Zuckerrohr durch den städtischen
Verkehr zur Fabrik. Industrie wie bei uns in den Sechzigern, da standen die
Hütten auch mitten in der Stadt.
Den RV-Park zu
finden mitten in der Stadt erweist sich als schwierig, da die Beschilderung,
auch die der Straßennummern, äußerst dürftig ist. Aber irgendwann finden wir
die passende
Pemex-Tankstelle
und damit den Platz. Pemex ist die staatliche Mineralölgesellschaft in Mexiko,
sie hat das Monopol auf Benzin und Diesel. Pemex betreibt eine Unmenge von
Tankstellen, alle mit Bedienung, also eine Art ABM. Und jede Pemex hat eine
Nummer, also eine ausgezeichnete Orientierungsmöglichkeit.
Der Platz liegt
hinter einem Torbogen und wir stehen auf Gras, seit langem einmal wieder.
06.04.2013
Auf der MEX200,
die uns bis hinter Acapulco erhalten bleiben wird, geht es hinunter ans Meer
nach Puerto Vallarta. Die von dort zurückkommenden Osterurlauber kommen uns
Stoßstange an Stoßstange entgegen, damit hatten wir nicht gerechnet. Puerto
Vallarta selber ist ein Urlaubsort, wie es ihn an solchen Küsten auf der ganzen
Welt gibt; riesige Hotels, Vergnügungsparks und Shopping, selbst C&A
entdecken wir im Vorbeifahren.
Auch im
Straßenbild sehen wir nun europäische Autos, die wir in Amerika noch nie
gesehen haben, Opel Meriva und Zafira z.B., Renault und einen Krankenwagen von
Peugeot.
Wir fahren
weiter, hier wollen wir nicht bleiben.
Die
Küstenstraße wird nun wildromantisch, steigt
hinauf über das Meer und erlaubt tolle Ausblicke auf die Steilküste und windet
sich dann wieder hinab ans Meer in stille Buchten, wo wunderschöne Badeplätze
sind. Alle Welt schwärmt von der Küste von Big Sur in Kalifornien. Die haben alle diese Küste noch nicht
gesehen!
Nur das Fahren
ist anstrengend, nicht nur wegen der Aufs und Abs und der vielen Kurven, nein,
sobald drei Häuser neben der Straße auftauchen, gibt es „Reductores Velocidad“
oder auch topos genannt, in den USA heißen sie Bumper. Hier sind sie eine
Plage, ein topo kommt nie alleine, jedes Dorf hat mindestens vier. Und auch auf
vierspurigen Umgehungsstraßen tauchen unvermittelt diese Dinger auf und zwingen
zur Vollbremsung, denn mehr als erweiterte Schrittgeschwindigkeit geht da
nicht. Ich bin zweimal zu schnell darüber, danach hing unser Mopedle nur noch
am „seidenen Faden“.
Unsere müden
Häupter haben wir Punta Perula zu Ruhe gelegt, bei einem alten, freundlichen
mexikanischen Paar, das hier einen kleinen Trailerpark betreibt. Außer uns stehen
noch ein amerikanisches und ein kanadisches Wohnmobil hier.
07.04.2013
Erst verfranzen
wir uns in Manzanillo und finden nur wieder mit Hilfe der Polizei heraus, die
ich anspreche und die meinten dann „follow me“. Sehr freundlich, gerne, Danke! Dann
auf Grund unklarer Beschreibungen in Tecomán, aber nicht so schlimm, mit Hilfe
des GPS finden wir erst die Richtung und dann die Straße.
Der gesuchte
Campingplatz existiert nicht mehr, nach ein paar Kilometern über Stock und
Stein und durch Busch stehen wir vor den Resten von Stellplätzen und verfallenen Gebäuden.
Also weiter
nach El Faro. Dort bleiben wir, wie im
Führer beschrieben, neben einem Restaurant stehen, gehen dort zum Essen, guter
Fisch, scharfe, selbstgemachte Tomatensauce und keine Bohnen! Aber auch keine
Messer, die wir erst nach Bitten bekommen.
08.04.2013