30.04.2013
Das war ein erfolgreicher Tag. Warum? Nun, Irmis zukünftige
Schwiegertochter hat ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen, Dortmund ist im
Finale, ich habe einen Teil meines Reifenproblems gelöst und wir haben mal
wieder eine Polizeiattacke erfolgreich abgewehrt. Aber der Reihe nach.
Es gab keine Gewitter in der Nacht, Irmi jedoch hat Besuch bekommen von
einem Herrn namens Montezuma. Das
Frühstück beschränkt sich deswegen auf schwarzen Tee und Kräcker.
Aus der Tour zu den Flamingos wird nichts, ein Führer erklärt uns, es seien
keine da. Der Grund dafür ist der starke Südwind, der das Wasser in der Lagune so
stark ansteigen lässt, dass sich die Flamingos an andere Stellen weit weg verziehen.
Auf dem Weg nach Mérida passieren wir eine Polizeikontrolle, gestern wurden
wir noch durch gewunken, heute bedarf es erst einmal einiger Minuten Plauderei
über das Woher und Wohin und die Flamingos, dann dürfen wir ohne weitere
Kontrolle fahren.
Auf der Umgehungsstraße in Mérida dann passiert es mal wieder. Wir fahren
an einer Reifenwerkstatt vorbei, die aussieht wie in Deutschland und auch LKW-Reifen
hat. Ich drehe am nächsten Retorno um, das Verbotsschild interpretiere
ich als „Verboten für LKW und Busse“.
Kurz darauf habe ich einen Streifenwagen hinter mir. Eine hitzige
Diskussion zwischen mir und dem jungen Streifenführer entbrennt, er in Spanisch,
„das sei verboten, was ich getan habe, ich hätte ein schweres Fahrzeug“. Ich „No
Camion, Coche Caravan, Tourist Office, Ambassy“ usw. Irmi vermittelt und am
Ende geben wir uns die Hand und dürfen fahren, ohne zu zahlen.
An der Reifenwerkstatt Radial Llanta ist es dann unmöglich, auf Spanisch zu
erklären, dass wir das Profil nachgeschnitten haben wollen, endlich kommt
einer, der ein wenig Englisch spricht und erklärt, so ein Gerät hätten sie
nicht. Zeitweise standen mindestens 6 Leute um uns herum und versuchen zu
helfen, lustig, aber nicht zielführend. Aber die Reifen auf der Felge drehen
und die Felgen um montieren, das können sie sofort. Also fahre ich in die picobello
saubere und aufgeräumte Montagehalle, man könnte vom Fußboden essen! So eine
Werkstatt sieht man selbst in Deutschland selten.
Und man hat eine Montagemaschine für die großen Reifen, nicht wie in Alaska
Hammer und lange Eisen.
Ich inspiziere bei der Gelegenheit die Dicke der Bremsbeläge und bin
beunruhigt. Ich lasse die Bremstrommeln abziehen, große Mengen Abrieb kommen
zum Vorschein, die Topes und Vibratores lassen grüßen. Mit den Bremsbelägen
komme ich nicht bis nach Deutschland, da müssen bei nächster Gelegenheit neue
darauf.
Derweil nutzt Irmi im Kundenwarteraum das bereit stehende Internet und
verfolgt das Rückspiel Dortmund – Madrid.
Der Manager, Eduardo Glez-Luna Silva taucht auf, ein sehr netter und kompetenter
Mann, kein Wunder, dass hier alles so gut funktioniert, bei dem Chef. Er meint, wir könnten auch unser Auto in der Filiale
Cancùn stehen lassen und telefoniert auch mit seinem Kollegen, eine weitere
Option. Aber er weist uns auch auf das Hurrikanrisiko dort hin. Wir
verabschieden uns, das war eine sehr erfreuliche Begegnung.
Den Campingplatz finden wir, er wirkt wie aufgegeben, aber Wasser und Strom
fließen und die unbrauchbaren Waschräume benötigen wir nicht.
Gegenüber ist ein großes Einkaufscenter, dort gibt es Internet und wir
wissen nun, dass Borussia Dortmund im Endspiel ist.
Im Einkaufzentrum gibt es eine große Kunsteisfläche, auf der Kinder und
Jugendliche im Eiskunstlaufen unterrichtet werden, in Mexiko bei 35 Grad im
Schatten draußen! Eine übt den Rittberger.
Irmi ist zu kaputt, um noch in die Stadt zu gehen, also trinken wir unser Bier in der warmen Nacht
vor dem Auto.
01.05.2013
Die Fahrt in die Innenstadt ist ein Reinfall, es ist 1. Mai und Unmengen
von Leuten und eben so viel Polizei ist unterwegs, vieles ist abgesperrt und an
einen Parkplatz in der Nähe der Innenstadt nicht zu denken! Bevor wir ins
Zentrum des Geschehens rücken, raus aus der Innenstadt, noch schnell einkaufen
und dann ab nach Izamal, die erste Möglichkeit, unser Auto abzustellen.
Harald, der die schöne Anlage, Hotel mit ein paar Stellplätzen für Camper
in einer alten, renovierten Hazienda betreibt erwartet uns schon. Wir sind die
einzigen Camper, aber zwei deutsche und ein schweizer Auto stehen hier. www.izamalhotel.com
Am Nachmittag wird es fast 40°, Harald meint, es könnte regnen,
hoffentlich. Wir haben uns in dem schönen Restaurant unter Palmendach zum Essen
angemeldet. Es kommt und wir genießen einen mit Platzgedecken gedeckten Tisch
unter Palmendach, Porzellan und natürlich das Essen selbst, gefüllte Avocado
und Fisch, gut mit Knoblauch abgeschmeckt. Dazu natürlich ein kühles Bier, das
dunkle Indio schmeckt super.
Starkes Wetterleuchten ist am Horizont und starker Wind lässt uns in
Richtung Auto flüchten, aber der Regen
kommt erst spät und sorgt für eine kühle Nacht.