Der Morgen beginnt mit einer unangenehmen Überraschung, das
Auto geht mal wieder aus. Der Inhaber meint, das sei das schlechte Diesel, ich
weiß nicht. Nachdem das Auto wieder läuft, starten wir in Richtung Salzsee, Salar
de Uyuni. Die ersten 200km wird die Fernstraße 1 neu gebaut, es sind 200km
Baustelle. Es geht trotzdem zügig voran. Wie man hier baut, verstehen wir
nicht, macht aber nichts. Teilweise werden modernste Maschinen eingesetzt, teilweise
arbeiten Heerscharen mit Pickel und Schaufel. Riesige Betonierungsvorhaben werden
einmal mit zwei kleinen Haushaltsmischern betoniert, ein anderes wie bei uns
mit Pumpe und großen Mischfahrzeugen. Gut, das schafft Arbeitsplätze, aber ob
es ein brauchbares, haltbares Bauwerk schafft? Ich habe da meine Zweifel.
Dann fährt man kilometerweit zweispurig auf der alten Straße
und nebenan liegt die fertige Autobahn unbenutzt, gesperrt. Brückenbaustellen werden auf Offroadpisten umfahren,
die großen Reisebusse sitzen mit dem Heck auf, was soll es.
Zweimal kommen uns Baustellenfahrzeuge entgegen, große Volvos
mit der Aufschrift Schalke 04. Volvo ist im Übrigen hier der Platzhirsch, 80%
der LKWs sind Volvos.
Wir kommen gut voran bis Huari am Südende des Lago Poopó,
der heißt wirklich so. Der Altiplano ist so plan, da ist Ostfriesland eine
Hügellandschaft dagegen. Zu Fuß wandern wir durch den Ort auf der Suche nach einem
schönen Stellplatz mit Seeblick, vergeblich, Alle diese Plätze haben auch Müllblick,
wir verzichten und bleiben in einer ebenen Seitengasse der Plaza Mayor stehen. Am
Ort hat es eine Brauerei, ich kann jedoch nirgends in den kleinen Läden das
Bier entdecken. Ich setzte mich mit einem Bier auf eine Bank in der Sonne auf
der Plaza, es ist so warm, dass ich fast versucht bin, in den Schatten zu
gegen. Dort aber ist es kalt. Ich schaue den spielenden Kindern zu, die mit
fast nichts glücklich sind. Einer treibt einen alten Fahrradreifen vor sich
her, ein anderer rennt einer Glasmurmel hinterher, dann tauscht man.