Heute steht das Kloster Santa Catalina auf dem Programm. Dieses Kloster ist eine Besonderheit deswegen, weil es sich von den Reichen Arequipas „speiste“, Üblicherweise wurde die zweitgeborene Tochter der herrschenden Gesellschaft ins Kloster gegeben. Die Mädchen verbrachten dann drei Jahre unter strengsten Bedingungen, bevor sie endgültig aufgenommen wurden. Dann hatten sie sozusagen eine eigene Wohnung mit Dienstmädchen, wofür aber die Familien zahlen mussten. Demzufolge breitete sich das Kloster aus und wurde zur Stadt in der Stadt. Kontakt zur Außenwelt war den Novizinnen und Nonnen verboten, vor allem durften sie nicht gesehen werden. Mögen einige von denen sich der Situation abgefunden haben oder sogar glücklich geworden sein, man hatte z.B. Spinett aus Frankreich und Nachtgeschirr aus London. Ich erinnere mich da an Georg Ringsgwandl, den großen bayrischen Liedermacher, Rockmusiker, Kabarettisten, Poeten und auch Clown. Dessen Tante war Nonne in Salzburg und sie sagte zu ihm auf ihrem Sterbebett: Bua, es war ein hergschenktes Leb’n. Welch eine Tragik. Das hat er auf der Bühne erzählt in Hannover.
Ich jedenfalls verlasse dieses Kloster mit Trauer über die
vielen, verschenkten Leben.
Der Nachmittag vergeht mit kleinen Reparaturen, was sonst.
Dann gehen wir wieder in das Zig Zag und lassen uns dort verwöhnen, Irmi nimmt
Rösti mit Pilzen und ich Filet von Alpacca. Das Kloster, das noch immer bewohnt
ist, liegt schön beleuchtet nahe dem Lokal.
Durch die doch schon sehr kühle Stadt, wunderschön
beleuchtet gehen wir zu unserem warmen Auto.