Samstag, 14. Dezember 2013

Näher an die Vulkane heran



12.12.2013

Nur 70km Fahrt führen uns hinauf auf 2000m Höhe zum Complejo Los Volcanes, wo wir die Nacht verbringen wollen. Eine kleine Rundwanderung mit unserem Führer Pablo um einen Krater bringt uns zu einer Hotelruine. Das Hotel wurde erbaut als Attraktion mit Blick auf den aktiven Vulkan Pacific Lighthouse, so genannt von Seefahrern auf dem Pazifik; denn sein Feuerspiel erschien ihnen wie ein Leuchtturm. Nur, der Vulkan beendete seine Tätigkeit unmittelbar vor der Fertigstellung des Hotels. Zwei Erdbeben gaben dem Bau dann den Rest, das Hotel wurde nie eröffnet. Pablo ist 21, studiert Englisch, ist aber vom Wortschatz und der Aussprache noch sehr entwicklungsfähig, wenn es um die freie Rede geht. Seinen Standardtext hat er gut drauf. Er erzählt uns, dass er seit dem Kindergarten Englisch lernt. Dass das Wort Kindergarten deutsch ist, war ihm neu!

Ohne Führer geht hier nichts, alle Wege sind mit einem Vorhängeschloss abgesperrt, die Vulkantour geht nur mit bewaffneter Begleitung. Man ist um die Sicherheit seiner Gäste auf das Höchste besorgt, wir finden es übertrieben. Wir verzichten darauf, morgen den Vulkan zu besteigen, die Spitze ist seit Tagen in den Wolken, das haben wir von Juayua aus schon beobachtet. Nur ganz früh am Morgen ist sie frei, aber die Tour startet erst um 11:00 und allein darf bzw. kann man nicht gehen. Um 5:00 los nach deutscher Bergsteigermanier, um 8:00 auf dem Gipfel und das noch bei kühlen Temperaturen, das wäre es, geht aber nicht.

Um 16:30 sind alle weg, es sind auch nur noch 18°C, nur das Militär und die Polizei bewachen uns einsame Camper.

Der Sonnenuntergang fasziniert uns, wir sehen nun den Pazifik, sogar einzelne größere Wellen können wir ausmachen, trotzdem kommt uns das Lied „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt…“ in den Sinn und wir singen es laut, aber schauderhaft falsch, weil Text und Melodie doch nicht mehr ganz in unseren Köpfen ist. Na ja, und unser musikalisches Talent ist ja auch nicht sonderlich ausgeprägt. Aber es hört uns ja auch keiner. Um 18:30 ist es stockdunkel und die fußballspielenden Wachleute sind auch verschwunden. Diese Nacht wird sicher ruhig!

Unser Standort 13.82681, -89.62460, 2003m hoch

Usere Route der letzten Tage