19.03.2014
Der gestrige Tag war ausgefüllt mit den Vorbereitungen, das Auto
für ein paar Monate abzustellen. Ich lasse den Motor um Stand laufen, um mehr
Luft auf die Reifen zu pumpen, er geht mal wieder aus! Um 17:00 treffen wir uns
bei Kühne+Nagel mit Jorn Baetke und bedanken uns für die Unterstützung. Jorge Roman begrüßt uns und macht Kopien der
Carnets, will beim Zoll noch einmal sicher stellen, dass alles in Ordnung ist.
Heute Morgen starten wir in Richtung Storage durch den dichten
Verkehr, der rund um den Flughafen noch dichter wird. Zweimal hatte ich den
Eindruck, dass der Motor stottert, konnte ihn aber durch längeres Vollgas geben,
vor dem Ausgehen bewahren, was für ein Glück.
Ein Albtraum, mitten im Verkehr stehen zu bleiben.
Im Storage, einem Containerlager, empfängt uns Alberto, wir
bekommen einen Platz am Zaun zugewiesen, wo auch andere Fahrzeuge stehen und
das war es. Ein Taxi, das uns Alberto organisiert, bringt uns zum Hotel, die
Assistentin von Jorn Baetke hat es für uns reserviert.
Zu Fuß erkunden wir Miraflores, so heißt dieser Stadtteil von
Lima, und erleben den Verkehr als Fußgänger, da ist es noch lauter. Peruanische
Autofahrer scheinen zu glauben, wenn man nur lange genug hupt, löst sich der
Vordermann oder der ganze Stau in Luft auf. Und peruanische Polizisten scheinen
zu glauben, wenn man nur lange genug auf der Trillerpfeife trillert und dabei
wild mit den Armen fuchtelt, geschieht das gleiche. Es ist ein Irrglaube, dem
man da nachhängt, der viel überflüssigen Lärm verursacht.
Miraflores hat noch einige wunderschöne, alte Häuser, die vom Erdbeben
1940 stehen geblieben sind, darum herum sind Hochhäuser, wie man sie aus jeder
Großstadt der Welt kennt. So erinnert uns Miraflores ein wenig an das Westend in
Frankfurt, dort hat allerdings die Finanzwelt und nicht ein Erdbeben die
schönen, alten Häuser platt gemacht.
Miraflores ist unglaublich sauber, überall sind Straßenfeger im
Einsatz, die aber meist nur Blätter auffegen, die Leute hier werfen keinen Müll
auf die Straße. Sogar Radwege mit eigenen Ampeln durchziehen das Viertel, mit
massiven Begrenzungen von den begehrlichen Autofahrern geschützt. Uns gefällt
es sehr gut hier. Wir setzen uns in ein Straßenkaffee, bestellen eine halbe
Flasche Weißwein und genießen. Die Schuhe lasse ich mir auch noch putzen, für 2
Soles (50 Cent) werden sie gewienert, so geglänzt haben sie neu nicht!
Um 20:00 Uhr finden wir uns im La Gloria, Calle Atahualpa 201,
Miraflores +51 1 4455705 ein, ein Tipp von Jorn Baetke und seiner Assistentin.
Laut Jorn ist Lima derzeit die Gourmethochburg von ganz Südamerika. Das Essen
ist ausgezeichnet, Präsentation und Service ebenso. Nur, wir hatten keine Reservierung
und kamen nur im Bistro unter, dort war es zu laut und zu kalt, was aber dem
Genuss keinen Abbruch getan hat.