Dienstag, 18. Februar 2014

Popayán

18.02.2014



Auf dem Weg nach Popayán fahren wir hinter einem LKW den Berg hoch, an dessen Heck sich ein Jugendlicher mit einem BMX-Rad gehängt hat, das amüsiert uns. Dann schießt mir der Gedanke durch den Kopf „und bei uns“? Die Rückfahrkamera zeigt es eindeutig, auch bei uns hängt einer am Heck, das amüsiert mich gar nicht! Ich fahre teilweise 70, er bleibt dran bis ganz oben, dann klinkt er aus.

Etwas später überholt mich ein Audi Q7 und hängt dann zwischen mir und dem voraus fahrenden LKW.  An einer Stelle, an der ich überholt hätte, weit vorne kommt zwar ein Fahrzeug, aber mit einem Q7 käme man da zweimal vorbei, setzt er an, aber bricht dann den Überholvorgang ab. Der Entgegenkommende ist vorbei und eine unübersichtliche Kurve kommt, für den Q7-Fahrer offensichtlich die ideale Stelle zum Überholen, da sieht man keinen irritierenden Gegenverkehr, der dann auch prompt kommt. Nur scharfes Bremsen des Entgegenkommenden verhindert einen schweren Frontalzusammenstoß. Dieses Verhalten haben wir oft beobachtet, überholt wird nur, wenn man nichts sieht, da irritiert einen auch nichts. Auf den Bergstraßen, wo die Geschwindigkeiten niedrig sind, mag das ja meist glimpflich ausgehen, hier war der Q7 aber mindestens 80km/h schnell.

Popayán ist eine weiße Stadt, die alten Kolonialbauten sind alle weiß gestrichen, es macht Freude durch die Straßen zu bummeln, leider tun wir das bei leichtem Gewitterregen. Und die Stadt ist jung, viele Studenten sind in der Stadt, die Universität ist auch in alten Kolonialgebäuden untergebracht. Die Touristenpolizei versichert uns, der Weg nach San Augustin ist sicher, aber mindestens fünf Stunden lang, dabei sind es nur 120km. Also werden wir morgen nach San Augustin aufbrechen.

Unser Standort, ein bewachter, eingezäunter Parkplatz  2.44647, -76.61378, 1750m hoch.
Vom Hotel gegenüber weht uns ein freies Internet herüber.

Weiter nach Cali



17.02.2014

Wir fahren hinunter in das Tal des Cauca, der zwischen den beiden Kordilleren in Richtung Karibik fließt. Vorbei geht es an Kaffee- und Bananenplantagen und Zuckerrohrfeldern, alles in Steillagen, die ich nur angeseilt betreten würde. Auch riesige Bambusstämme in kleinen Wäldern stehen am Straßenrand. Unten, also auf 900m angelangt, ist es wieder heiß und die Straße wird vierspurig und ist im besten Zustand. Das macht sich auch in der Maut bemerkbar. Die Mautstellen werden häufiger und die Maut ist höher. An fast jeder Mautstelle das gleiche Spiel, wir wollen in die Kategorie 1, die billigste, eingestuft werden, was uns auch letztendlich immer gelingt. Kriterium dafür sind zwei Achsen und vier Räder, hätten wir hinten Zwillingsreifen, wären wir Kategorie 2. Manchmal gehen die Mädels, es waren bisher immer junge Frauen, aus ihrem Häuschen nach hinten, bestaunen die riesigen Reifen, zucken mit den Schultern und ändern die Kategorie. Lustig, ein kleiner Transporter mit winzigen Zwillingsreifen hinten bezahlt mehr als wir. Aber so sind die Tarifbestimmungen. In Buga fahren wir in den Ort, um nach einem Dieselfilter zu schauen. Vor einem Autoteilehändler halte ich und wir fragen. Ja, man habe, aber es müsse geprüft werden, ob der passt. Ich verstehe, ich solle dazu das Führerhaus kippen. Sofort sind drei ölverschmierte Typen am Auto, einer sitzt bereits am Motor und schraubt an meinem Dieselfilter herum. Man hat gemeint, er soll gewechselt werden. Irmi kann die drei und ihren Tatendrang stoppen. Ich habe den alten als Muster aufgehoben und wir vergleichen, könnte passen, also nehmen wir zwei mit.

In einem Restaurant, in dem wir zu Mittag essen, warnt uns der Besitzer in bestem Englisch vor der Straße nach San Augustin, sie sei in einem miserablen Zustand und ggf. auch nicht sicher, wir sollen uns auf jeden Fall bei Polizei und Militär über die Sicherheitslage informieren, werden wir ganz sicher tun. In Cali bleiben wir an einer Esso-Tankstelle an der Straße nach Popaján stehen, wir dürfen über Nacht bleiben.  

Unser Standort 3.33396, -76.52469, 1030m hoch.