In dem chaotischen Andahuaylas, es ist Sonntag und viele strömen
aus den umliegenden Dörfern zum Markt, finden wir einen Geldautomaten und eine
Internetbude. Den Geldautomaten haben wir dringend nötig nach dem vielen
Lösegeld, das wir gestern bar bezahlt haben.
Wir flüchten wir in Richtung Cuzco. Vorher wollen wir aber
zur Laguna Pacucha, nur wenige Kilometer von Andahuaylas entfernt. Dort, an dem
schön gelegenen See angekommen, kommt Irmi die Idee, lass uns hier mal wieder in
den Aerius steigen. Gesagt, getan! Wir stellen das Auto eben und packen aus. Innerhalb
weniger Minuten haben wir so viele Zuschauer wie noch nie, man sitzt und steht
dicht gedrängt, fast zu dicht um uns herum, während wir aufbauen. Ich schwitze wie immer beim Aufbauen und bin kurzatmig, wir sind
immerhin 3110m hoch. Es ist die Höhe, versuche ich auf Spanisch zu radebrechen,
Deutschland läge viel tiefer. Die Zuschauer und ich lachen, wenn man lacht, insbesondere über
sich selbst, ist hier das Eis ganz schnell gebrochen, dann schauen sie auch
nicht mehr so finster. Wir haben diese indigenen Menschen in der Zwischenzeit herzlich
gern.
Endlich ist es geschafft und alle bewundern das schöne, rote
Boot. Wahrscheinlich ist es der erste Aerius, der in dieser Lagune zu Wasser
gelassen wird. Wir umrunden die Lagune und bewundern uns selbst ein wenig, dass
wir trotz der Höhe so zügig paddeln können. Auf dem Rückweg kommt Wind auf und
als wir den Aerius aus dem Wasser haben, zeigen sich die ersten weißen Häubchen
auf den Wellen.
Wir sind froh, wieder an Land zu sein, denn die Spritzdecke
hatten wir nicht mitgenommen und die wäre nun dringend nötig. Ich wasche noch
das Salz des Golfs von Kalifornien ab, so lange hatten wir das Boot nicht mehr im Wasser. Das Boot trocknet schnell in
der Sonne, beim Abbauen haben wir deutlich weniger Zuschauer. Ein junges Pärchen
fragt, ob es fotografieren darf. Natürlich, man posiert vor und in dem Boot.
Das Boot ist verstaut und wir gehen zum Essen in das nahe Lokal,
zweimal Trucha, also Forelle in bester Qualität und auch schön präsentiert samt
zwei großen Bier kosten ca. €13.
Nun weht ein kalter Wind von den schneebedeckten Bergen
herunter, noch ein Glas Wein in der Sonne vor dem Auto ist nicht, es ist
einfach zu kalt. Und das Wasser ist richtig kabbelig geworden mit vielen weißen
Schaumkronen.
Welch ein erholsamer Tag im Gegensatz zu gestern. Wir
schließen ihn ab mit einem Spaziergang durch das Dorf in der Dunkelheit,
immerhin, die Hauptstraßen sind beleuchtet. Aber das brüllende Leben ist nicht
auf den Straßen.
Unser Standort -13.6109772, -73.3372345, 3110m hoch