Mittwoch, 21. Januar 2015

21.01.2015 Über die Grenze nach Chile, Arica



Wir fahren nach Tacna und von dort an die Grenze. Eigentlich wollte ich in Tacna tanken, der Diesel ist in Peru billiger als in Chile, und noch einmal Dollars aus dem Geldautomaten ziehen, das geht in Chile nicht. Dollars, weil man in Argentinien für bare Dollars einen viel besseren Kurs erzielt. Irmi ist jedoch der Ansicht, das könnte man auf dem Weg zur Grenze auch machen. Nach 30km durch die Wüste stehen wir vor der Grenze, eine Tankstelle war nirgends zu sehen. Also die 30km zurück nach Tacna, dort 500ltr Diesel tanken und Dollars ziehen und wieder 30km zurück an die Grenze. Beim Zoll in Peru ist es völlig anders als bei der Ausreise nach Bolivien, für jedes Fahrzeug muss eine Passagierliste erstellt werden. Aber wir schaffen das alles in relativ kurzer Zeit, da alle sehr freundlich und kooperativ sind. Nur das Carnet bereitet ein wenig Kopfzerbrechen.
Dann erleben wir Chile so, wie es auch schon andere Reisende beschrieben haben, freundliche, hilfsbereite Polzisten, Einwanderungsmenschen und Zöllner.  Daran sollten sich insbesondere die Amis mal ein Beispiel nehmen. Ein älterer Zöllner nimmt uns unter seine Fittiche, kümmert sich um die Formulare, sagt uns, wo wir als nächstes hinzugehen haben und lotst uns an allen Schlangen vorbei, setzt sich selber an den PC und tippt! Natürlich kontrollieren zwei Kollegen das Auto und nehmen uns die zwei Limetten, die im Kühlschrank liegen, ab. Milch, Bier und Butter bleiben uns. Sehr zielstrebig sind sie nicht vorgegangen. Nach weniger als einer Stunde sind wir durch, wenn auch ohne Versicherung, das ist noch zu klären.

Die Uhr müssen wir um 2 Stunden vordrehen, wir sind jetzt „nur“ noch 4 Stunden nach der MEZ.

In Arica fahren wir als erstes den Strand an, den Klaus Schier als Stellplatz ausweist, es ist ein übervoller, wilder Campingplatz, aber mit netten Menschen. Wir marschieren auf der Suche nach Internet den Strand entlang und treffen auf das vornehme Hotel Arica, es hat einen riesigen Parkplatz. Und wir dürfen dort stehen bleiben, kostenlos! Der nette junge Mann an der Rezeption spricht ein wenig Deutsch mit Schweizer Einschlag, er war ein paar Monate in Winterthur.

Um 19:00 erscheinen wir im Restaurant, aber es gibt erst Abendessen ab 20:00. Der Ober bietet uns dann aber an, er sieht Irmis Hunger, Pfannengerichte machen zu lassen. Wir entscheiden uns für Steaks, die riesig und hervorragend sind, aber es hat keine peruanischen Preise mehr. Trotzdem, beste Steaks, kaltes Bier, Porzellan, Stoffservietten und ein Platz auf der Terrasse mit Meerblick, was will man mehr?



20.01.2015 Auf der Küstenstraße durch die Wüste Richtung Chile



Die Nacht war ruhiger als erwartet, gegen 5:00 jedoch erwacht die Panamericana zum Leben, wir gezwungenermaßen auch. Weiter geht es abwärts in Richtung Meer, erst auf einer schnurgeraden Straße durch die Wüste, dann in mehr oder weniger engen Kurven hinunter zum Meer, das wir in Matarani erreichen. Dort in der Internetbude lässt man uns nicht die eigenen PCs anschließen, also verwenden wir die versifften Dinger mit ausgeleierten Tastaturen, auf denen die am meisten verwendeten Buchstaben nicht mehr lesbar sind und auch manche nicht mehr funktionieren, so bei mir das @. Wir schauen schnell in unsere Mails, ich schreibe zwei und dann noch einen Blick quer über den Spiegel, dann nichts wie raus, die Videospiele sind noch draußen zu hören.

Die Küstenstraße ist, entgegen der Karte, keine Sandstraße mehr, sonder bestens ausgebaut und, obwohl sie durch die Küstenwüste führt, sehr interessant und abwechslungsreich. Aber sie führt auch vorbei an Raffinerien und Kupferminen.

Bei Boca del Rio fahren wir in einer entstehenden Ferienanlage an den Strand und bleiben stehen, wir haben gefragt und dürfen. Bis zum Sonnenuntergang um 18:25 sitzen wir draußen, dann wird es uns zu kühl, obwohl es noch 23°C sind. Wir verziehen uns in das Auto, kein freies Internet weit und breit. Morgen gibt es mal wieder Grenze, die nach Chile. 


19.01.2015 Zum Service bei DiveMotors in Arequipa und eine böse Überraschung



Divemotors liegt außerhalb Arequipas an der Panamericana bei Kilometer 7. Dort hat man auch Zeit für uns, wenn auch nicht sofort. Es sollen die Bremsen gereinigt und eingestellt werden und das Hydrauliköl in Bremse und Kupplung gewechselt werden.  Ein freundlicher, junger Mann nimmt alle Daten auf, braucht dazu auch den Pass, viel Papierkram, der unverständlich für uns ist. Um 14:00 dann  geht es los mit der Vorderachse, die großen Räder kommen herunter, die Bremstrommeln ab. Jede Menge Bremsabrieb kommt zum Vorschein, aber sonst ist alles top.
 
Dann die Hinterachse, da sieht der linke Radbremszylinder gar nicht gut aus, feucht. Und es fehlt so viel Öl im System, dass die hintere Bremse seit geraumer Zeit kaum noch Wirkung hatte. Die Anzeige für fehlendes Öl in der Bremse hat jedoch nichts angezeigt, so war es der Zufall, der das Problem aufgedeckt hat, Gott sei Dank. Der Bremszylinder oder ein Reparatursatz sind nicht zu bekommen in Peru und in der Zwischenzeit ist es Mitternacht in Deutschland, also auch nichts zu klären per Telefon. Ich entscheide, mit dem lecken Zylinder los zu fahren und unterwegs zu versuchen, das Ganze zu klären. Mit einem guten Vorrat an Hydrauliköl fahren wir um 18:00 vom Hof bis zu einer Tankstelle ca. 40km südwestlich von Arequipa, dort bleiben wir für die Nacht.