So eine ruhige Nacht hatten wir selten, kein Auto, kein Hund kein Hahn hat uns gestört, dazu eine unglaubliche Dunkelheit, da weit und breit kein Licht zu sehen ist. Nur ein unwahrscheinlich klarer Sternenhimmel. Um 6:00 stehen wir auf und stellen mit Erstaunen fest, es sind schon Leute da, die auf die Condore warten. Um 8:00, als wir dann auch am Rande des Canyon stehen, sind es sicher mehr als hundert Menschen aus aller Welt, auch sechs junge Deutsche sind dabei. Eine leidet fürchterlich unter der Höhe, zwei Aspirin von uns verschaffen ihr Linderung. Ein Ranger verkündet, ein kleiner, schwarzer Punkt in der Wand weit unter uns sei ein brütendes Condorweibchen und alle sind bereit, es zu glauben. Um 9:15, die Sonne brennt beschließen wir, das Unternehmen Condor abzubrechen, vielleicht sehen wir ja noch welche in Chile oder Argentinien. Wir machen uns auf den Weg nach Arequipa, dazu müssen wir aber noch einmal hinauf auf 4900m, bevor es die restlichen 60km bis Arequipa fast nur noch bergab geht. Ca. 30km vor Arequipa kündigt sich die Millionenstadt an durch immer stärker werdenden Müll am Straßenrand, so schlimm, wie wir es die letzten Wochen nicht mehr gesehen haben. Dank unseres Navis finden wir das Hotel Las Mercedes problemlos, außer einem Landy aus Südafrika ist niemand da. Das Hotel, ein im klassischen Stil errichteter Bau 1936, war sicher mal an einem schönen Ort ein repräsentativer Bau. Nun geht eine vierspurige Straße an uns vorbei, ruhig wird es nicht werden diese Nacht!
Anfahrtstipp: Von Norden kommend am großen, blauen Tor
vorbei fahren bis zur Brücke Puente san Martin auf der rechten Seite, dann die erste links (Pacheco?) und
wieder links zurück zum blauen Tor. Am besten vor der 28.de Julio parken und zu Fuß die
200m zum blauen Tor laufen.