Die Nacht war schauderhaft, erst quatscht das Jungvolk vor
unserem Auto bis ein Uhr, denn bellt sich ein Hund die Seele aus dem Leib und
zum Schluss meint einer, seinem Motor ständig Vollgas laufen lassen zu müssen,
nachts um drei.
Wir wollen heute zur Lagune Cejar, um dort im Salzwasser zu
baden, dann zu den Flamingos am Lago Chaxa und zu guter Letzt zu den Resten der
alten Festung Pukará. Vielleicht auch noch ins Valle de Luna, Sonnenuntergang
bestaunen.
Beim Wassertanken kommt einer und meint, wir müssten dafür
5000 (€7) Peso zahlen. Ich argumentiere, wir haben hier weder geduscht,
gewaschen, Geschirr gespült oder die Toilette benutzt, also kein Wasser
verbraucht, da könne ich das auch Tanken und biete ihm 3000 an, er lehnt ab und
dreht mir das Wasser ab. Gut, sage ich, dann kommen wir heute Abend nicht
wieder. Erster Abzockungsversuch. An der Lagune dann schlägt es dem Fass den
Boden aus, man möchte 30000 Pesos pro Person Eintritt, das sind ca. €45. Das
für maximal 30min Baden, Süßwasserduschen gibt es nicht. Wir lehnen empört ab,
hier scheint man Touristen wirklich als Melkkuh zu sehen. Schon gestern haben
wir für ein Stück Kuchen €3 hingelegt in einem besseren Stehcafé.
Wir fahren weiter nach Toconao und besichtigen die Kirche,
ca. 1750 aus Lehm erbaut und gut erhalten, aber sonst ein ödes Dorf.
Weiter zu den Flamingos in Richtung Peine, dann rechts ab zur
Lagune Chaxa. Dort ist der Eintritt wie im Reiseführer beschrieben 3000 Peso
pro Person, das ist in Ordnung. Es sind nur wenige Flamingos da, aber uns
reicht es. Die UV-Einstrahlung ist extrem hoch, so bleiben wir nicht allzu
lange, ich spüre die Strahlung selbst durch das Polohemd.
In Pukará steigen wir erst einmal neben der alten Festung
hoch auf einen Aussichtspunkt mit einem wunderbaren Blick auf die Vulkane der
Zentralanden und den Salar, aber auch auf die Festung. Wieder stehen
Gewitterwolken über den 6000ern. Irmi mag die Sonne nicht mehr, so sparen wir
uns den Gang durch den Festungsberg.
Wir beschließen, auf dem zentralen Platz zu übernachten.
Blitze zucken über den Bergen und der Wüste und der Wind treibt große
Staubwolken durch die Straßen. Wir lieben die Wüste…
Das Gewitter entlädt sich dann in einem schweren Regen,
damit entfällt das Valle de Luna. Der Klimawandel macht sich hier also so
bemerkbar. Vor wenigen Jahren wurde einigen Häuser hier von Wassermassen
weggerissen.