Donnerstag, 30. August 2012

An der Küste Oregons entlang nach Kalifornien



27.08.12

Heute kam von der deutschen Botschaft folgende Mail, die ich in Auszügen hier zitiere:

Sehr geehrter Herr Spieß,

eine ESTA Genehmigung bringt leider nicht automatisch das Recht mit sich, sich bei jeder Einreise 90 Tage hier in den USA aufhalten zu dürfen.
So leid es mir für Sie tut, der Immigration Officer kann ganz alleine nach Gutdünken entscheiden, wie lange Sie sich in den USA aufhalten dürfen, bzw. kann die Einreise sogar ganz verweigern.

Leider lässt sich an der Entscheidung des CBP Officers nichts ändern
(If you apply for admission to the United States under the Visa Waiver Pilot Program, the decision of the officer is final.
http://www.cbp.gov/xp/cgov/travel/id_visa/legally_admitted_to_the_u_s.xml )

Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich an die vorgeschriebene Ausreise am 15.09.2012 zu halten, da Sie ansonsten die US-Immigration Laws verletzen und eine spätere  Einreise in die USA verwehrt werden könnte.
Sie haben die Möglichkeit über den angehängten Link eine Beschwerde einzureichen, an der Entscheidung des Officers wird dies in Ihrem Fall wohl nichts ändern.


Nach Gutdünken! Es lebe der Rechtssaat und die Rechtssicherheit!

Nun ja, wir sind die Küste entlang nach Süden gefahren, haben die Oregon Dunes bewundert und zugesehen, wie mit allem, was Räder und Motor hat darin gespielt wird. In der Seelöwenhöhle nördlich von Florence haben wir immerhin ein paar Seelöwen gesehen, es sollen manchmal ein paar hunderte sein. Das Wetter war dort scheußlich, der Regen kam waagerecht. Überhaupt das Wetter am Pazifik: Wenn die Sonne scheint und es windstill ist, wunderbar. Aber es ist fast nie windstill, so sind es gemessen 19 Grad, gefühlte 13 Grad oder weniger. Dann kommt noch plötzlich beim schönsten Sonnenschein Küstennebel auf und die gemessene Temperatur sinkt schlagartig auf 13 Grad. Im Wasser sind nur Surfer im Neopren, der kalte Meeresstrom aus dem Norden lässt das Wasser nie über 16 Grad ansteigen, also trotz der wunderschönen Strände keine Badegegend. Selbst der Sand ist kalt! Trotzdem beobachten wir in  Cape Meares eine Hochzeit am Strand, die Braut im weißen, langen Kleid war barfuß.
Vor einem McDoof fragt mich mal wieder ein junger Mann, was Alemania bedeutet. Ich erkläre es ihm und er sagt mir, er komme aus Ägypten und in Arabisch hieße Deutschland Alemania, na sowas. Er lernt aus Freude an Sprachen Deutsch und kann es schon viel besser als ich arabisch…
In Gold Beach biegen wir ab ins Landesinnere und fahren den Rogue-River hoch bis Agness, wo wir einen Tag Pause einlegen. Zum Paddeln fehlt leider die Zeit, aber am Auto kann ich einiges machen, was so angefallen ist. Der Weg zurück zur Küste wird zur Abenteuerfahrt, da wir plötzlich auf einspurigen Sandstraßen fahren mit steilen abhängen links oder rechts. Keinerlei Beschilderung, aber das Navi kennt den Weg. Erstaunlich was da so alles an Straßen digitalisiert wurde. Irgendwann treffen wir auf den Hw199. Auf dem Wege nach Kalifornien passieren wir einen landwirtschaftlichen Kontrollpunkt, es ist wie Grenze, nur ohne Pass. Wir werden gefragt, welche landwirtschaftlichen Produkte wir nach Kalifornien einführen. Ja ja, das freie Land Amerika!

Kurz vor Crescent City bestaunen wir die riesigen Redwoods, manche mit 6m Stammdurchmesser und 100m Höhe. Sie stehen seit 2000 Jahren, wurden vor der unersättlichen Holzindustrie gerettet.


Bisheriger Weg