Montag, 2. Dezember 2013

Die Mayametropole Tikal



02.12.2013

Kurz nach sechs laufen die ersten Touristen laut plappernd an unserem Auto vorbei in Richtung Eingang der Ausgrabungen. Also schälen auch wir uns aus den Betten und brechen nach dem Frühstück auf. Es ist unter 30°C, also für hiesige Verhältnisse kühl, auch ist der Himmel bedeckt.

Wir laufen zwei Stunden über die Anlage, ca. 70% der touristisch erschlossenen Gebäude haben wir besichtigt, wir waren weniger beeindruckt als die jeweiligen Autoren der Reiseführer. Vielleicht ist aber bei uns auch eine gewisse Mayamüdigkeit eingekehrt.

In St. Elena tanke ich, die Bezahlung mit der Kreditkarte geht problemlos, 1 Gallone, man rechnet hier tatsächlich in Gallonen, kostet  € 3,30, also liegt der Liter bei ca. 90 Cent, USA-Niveau, aber teurer als Mexiko. Nach dem Einkauf im Supermarkt, die Preise sind zum Teil europäisch, Obst und Gemüse jedoch spottbillig, besichtigen wir das alte Flores auf der Insel, man kann sie problemlos in 20min umrunden.

Zur Übernachtung steuern wir die Finca Ixobel bei Poptún an, wo wir uns sehr wohl fühlen. Aber auf die feuchte Wiese fahre ich nicht!

Unser Standort 16.30416,-89.42177

Einreise Guademala und dann nach Tikal


1.12.2013

Wir haben bei kühlen Temperaturen bestens geschlafen. Die Überraschung kommt beim Wegfahren: ich fahre von dem untergelegten Keil, der auf einem großen Brett liegt, herunter und sacke ab! Einige Versuche, wieder auf Bretter zu fahren, enden damit, dass sich das Auto noch tiefer eingräbt, der linke Staukasten und der linke Tank liegen auf! Unser Vermieter organisiert den Nachbarn mit einem Traktor, ich bin sehr skeptisch, als er kommt und er schafft es auch nicht, er ist einfach zu leicht. Man hält einen vorbeifahrenden Laster an, der schafft es dann mit Mühe, uns aus der misslichen Lage zu befreien. Der Campingplatzbesitzer und wir teilen uns die notwendige Belohnung. Ich hatte gestern schon ein flaues Gefühl im Magen, als ich in die Wiese fuhr, das nächste Mal höre ich auf meinen Bauch. Oberhalb unseres Stellplatzes hatte sich durch den Regen ein richtiger Teich gebildet, und der hat im Laufe der Nacht die Wiese noch weiter durchfeuchtet als sie ohnehin schon war, als wir kamen.

Dann die Grenze nach Guatemala. Bei der Ausreise müssen wir Belize-$ 37,50 Ausreisegebühr pro Person bezahlen, die Zollpapiere werden abgestempelt und ich fahre durch die Grenze, Irmi muss laufen. In Guatemala muss man dann zwingend durch eine Desinfektionsanlage fahren, die das Auto komplett mit irgendetwas besprüht. Der dicke Dreck, der überall von heute Morgen haftet, bleibt natürlich dran und in ihm all die Käfer, die  sonst nach Guatemala hätten fliegen müssen.

Dann Auto abstellen, ein Polizist weist uns penibel einen Parkplatz an, er ist sich der Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst. Eine freundliche, junge, kaugummikauende Dame  stempelt uns ohne viel Fragen den Pass mit einer Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage und die gilt jetzt bis Nicaragua. Dann das Auto und das Moped. Ein netter Herr nimmt die Pässe und die Zulassungen entgegen, prüft alles akribisch, gibt sie uns wieder zurück mit der Bemerkung, er brauche von allen einschl. Führerschein Kopien. Wir schauen ihn entgeistert an, als er uns dann auch noch erklärt, der Copyshop an der Grenze sei zu, es sei ja Sonntag. Wir mussten also mit dem Taxi in die Stadt. Dier Kopien bekommen wir dann, man will 1 US-$ dafür und der Taxifahrer verlangt umgerechnet €3.

Dann wird je Fahrzeug (Lkw und Motorrad) wieder ein Zettel ausgefüllt, mit dem müssen wir zum Bankschalter, um 320 Quetzal, also €32 Einfuhrzoll zusammen zu bezahlen. Dort stehen sicher 30 Leute vor uns, aber man lässt uns vor.

Zurück zu dem freundlichen Menschen, der uns nun eine Plakette für die Windschutzscheibe und unsere Papiere aushändigt. Eine kurze, recht oberflächliche Inspektion von Auto und Moped, das war es, wir dürfen fahren. Alles in allem hat es mehr als zwei Stunden gedauert. An der Brücke über den Mopan knöpft man uns noch 50 Quetzal Brückenzoll ab, wahrscheinlich hat sie uns besch.. Weiter geht es in Richtung Tikal. Die Straße ist teilweise überraschend gut, dann gibt es jedoch wie aus heiterem Himmel plötzlich völlig unbefestigte Abschnitte und/oder riesige Schlaglöcher. Im Vergleich zu Belize ist Guatemala sehr dicht besiedelt, es sind immer nur wenige Kilometer von Siedlung zu Siedlung. Die sind meist sehr ärmlich. Und überall steht das Wasser der noch nicht beendeten Regenzeit.

Wir fahren erst einmal an der Abfahrt nach Tikal vorbei und weiter nach St. Elena (Flores), wo wir in einer großen Mall amerikanischer Art neben allen Einkaufsmöglichkeiten auch einen Bankautomaten finden, der uns Quetzals zu einem wesentlich besseren Kurs gibt als die Tauscher an der Grenze.

Am Eingang von Tikal bietet uns jemand in brauchbaren Englisch für morgen eine geführte Tour an, Start 4:30! Wir lehnen dankend ab. Wir bleiben zum Übernachten  auf dem Busparkplatz vor dem Eingang stehen, auf die nasse Campingwiese fahre ich nicht!


Unser Standplatz 17.22575, -89.61133