1.12.2013
Wir
haben bei kühlen Temperaturen bestens geschlafen. Die Überraschung kommt beim
Wegfahren: ich fahre von dem untergelegten Keil, der auf einem großen Brett
liegt, herunter und sacke ab! Einige Versuche, wieder auf Bretter zu fahren,
enden damit, dass sich das Auto noch tiefer eingräbt, der linke Staukasten und
der linke Tank liegen auf! Unser Vermieter organisiert den Nachbarn mit einem
Traktor, ich bin sehr skeptisch, als er kommt und er schafft es auch nicht, er
ist einfach zu leicht. Man hält einen vorbeifahrenden Laster an, der schafft es
dann mit Mühe, uns aus der misslichen Lage zu befreien. Der
Campingplatzbesitzer und wir teilen uns die notwendige Belohnung. Ich hatte
gestern schon ein flaues Gefühl im Magen, als ich in die Wiese fuhr, das
nächste Mal höre ich auf meinen Bauch. Oberhalb unseres Stellplatzes hatte sich
durch den Regen ein richtiger Teich gebildet, und der hat im Laufe der Nacht
die Wiese noch weiter durchfeuchtet als sie ohnehin schon war, als wir kamen.
Dann
die Grenze nach Guatemala. Bei der Ausreise müssen wir Belize-$ 37,50
Ausreisegebühr pro Person bezahlen, die Zollpapiere werden abgestempelt und ich
fahre durch die Grenze, Irmi muss laufen. In Guatemala muss man dann zwingend
durch eine Desinfektionsanlage fahren, die das Auto komplett mit irgendetwas
besprüht. Der dicke Dreck, der überall von heute Morgen haftet, bleibt
natürlich dran und in ihm all die Käfer, die
sonst nach Guatemala hätten fliegen müssen.
Dann
Auto abstellen, ein Polizist weist uns penibel einen Parkplatz an, er ist sich
der Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst. Eine freundliche, junge,
kaugummikauende Dame stempelt uns ohne
viel Fragen den Pass mit einer Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage und die gilt
jetzt bis Nicaragua. Dann das Auto und das Moped. Ein netter Herr nimmt die
Pässe und die Zulassungen entgegen, prüft alles akribisch, gibt sie uns wieder
zurück mit der Bemerkung, er brauche von allen einschl. Führerschein Kopien.
Wir schauen ihn entgeistert an, als er uns dann auch noch erklärt, der Copyshop
an der Grenze sei zu, es sei ja Sonntag. Wir mussten also mit dem Taxi in die
Stadt. Dier Kopien bekommen wir dann, man will 1 US-$ dafür und der Taxifahrer verlangt
umgerechnet €3.
Dann
wird je Fahrzeug (Lkw und Motorrad) wieder ein Zettel ausgefüllt, mit dem
müssen wir zum Bankschalter, um 320 Quetzal, also €32 Einfuhrzoll zusammen zu
bezahlen. Dort stehen sicher 30 Leute vor uns, aber man lässt uns vor.
Zurück
zu dem freundlichen Menschen, der uns nun eine Plakette für die
Windschutzscheibe und unsere Papiere aushändigt. Eine kurze, recht
oberflächliche Inspektion von Auto und Moped, das war es, wir dürfen fahren. Alles
in allem hat es mehr als zwei Stunden gedauert. An der Brücke über den Mopan knöpft
man uns noch 50 Quetzal Brückenzoll ab, wahrscheinlich hat sie uns besch.. Weiter
geht es in Richtung Tikal. Die Straße ist teilweise überraschend gut, dann gibt
es jedoch wie aus heiterem Himmel plötzlich völlig unbefestigte Abschnitte
und/oder riesige Schlaglöcher. Im Vergleich zu Belize ist Guatemala sehr dicht
besiedelt, es sind immer nur wenige Kilometer von Siedlung zu Siedlung. Die
sind meist sehr ärmlich. Und überall steht das Wasser der noch nicht beendeten
Regenzeit.
Wir
fahren erst einmal an der Abfahrt nach Tikal vorbei und weiter nach St. Elena
(Flores), wo wir in einer großen Mall amerikanischer Art neben allen
Einkaufsmöglichkeiten auch einen Bankautomaten finden, der uns Quetzals zu
einem wesentlich besseren Kurs gibt als die Tauscher an der Grenze.
Am
Eingang von Tikal bietet uns jemand in brauchbaren Englisch für morgen eine
geführte Tour an, Start 4:30! Wir lehnen dankend ab. Wir bleiben zum
Übernachten auf dem Busparkplatz vor dem
Eingang stehen, auf die nasse Campingwiese fahre ich nicht!
Unser
Standplatz 17.22575, -89.61133