13.03.2013
Weiter geht es zur Grenze, die wir nach zwei Stunden
erreicht haben. Bei den Ecuadorianern holen wir uns den Ausreisestempel und
geben die Zollpapiere des Autos ab. In Peru dann bekommen wir zwar problemlos
die Aufenthaltsgenehmigung für uns für 180 Tage, aber nicht für das Auto. Erst
nach langer Diskussion unter Zuhilfenahme von Google Translation, sehr freundlich
und um eine Lösung bemüht, akzeptiert man die Carnets und wir fahren erleichtert
los. Einer der Zöllner hat von der Türe aus in das Auto geschaut, mehr nicht.
Ca. 2km hinter der Grenze werden wir von „Cabarellos“ angehalten, sie wollen
uns erneut kontrollieren. Irmi lehnt das mit bestimmten Ton und dem Hinweis,
wir kämen gerade von der Kontrolle, ab, was nicht leicht akzeptiert wird. 5km weiter wieder eine Kontrollstation, diesmal
des Zolls, sechs Mann stehen um das Auto herum, ich begrüße alle mit Handschlag
und stelle mich vor. Irmi präsentiert die Carnets und wir können fahren, ohne
nur eine Klappe geöffnet zu haben.
Die Gegend wird immer trockener und was wir sehen, ist ein
sehr ärmlicher Lebensstandard. In einem kleinen Ort entdecken wir eine Internetbude
und buchen, umgeben von lärmenden und neugierigen Kindern, unsere Flüge nach
Deutschland, der billigste ist auch der kürzeste und landet in Amsterdam, nicht
viel weiter von Hannover entfernt mit dem Zug als Frankfurt.
Ich verstaue meinen Rucksack samt Foto im Führerhaus,
schließe ab und begebe mich in die Kabine zu Irmi, die den Proviant aus den
Verstecken hervorkramt und in den Kühlschrank packt. Das Ganze mag fünf Minuten
gedauert haben und als ich meine Türe aufschließe, merke ich am Schloss, da hat
jemand versucht, diese zu öffnen. Dieser Ort hat keine guten Geister, würde
Umberto sagen, also nichts wie weg.
In Sollana, hier ist schon Wüste mit den entsprechenden
Temperaturen, stehen vier Polizisten an einer Kreuzung, Irmi fragt sie nach
einem sicheren Stellplatz. Einer von Ihnen steigt zu uns in das Auto und lotst
uns vor das Hauptquartier der Polizei, sicherer kann man wahrscheinlich nicht
stehen in der Gegend, aber leiser schon. Na ja, man kann nicht alles haben.
Peru hier im Norden ist in der Entwicklung deutlich hinter
Ecuador zurück, man sieht es an der Vermüllung der Landschaft, an den
Behausungen, Haus kann man zu vielen dieser Gebilden nicht sagen und an den
Camioneres, dreirädrige Motorräder, die hier auch als Taxis dienen. Ein
„normales“ Taxi haben wie noch nicht gesehen. In der Dunkelheit fahren viele
ohne Licht, die Polizei stört das nicht.
Auch die Tobes sind wieder in Unmengen da, zu den sozusagen amtlichen Topes,
die immer geöb gestrichen sind oder waren gibt es noch private Topes, die
irgendjemand aufgeschüttet hat um die Autofahrer zu zwingen, an seiner Verkaufsbude
langsamer zu fahren. Das der Staat so etwas zulässt ist für mich ein Zeichen
der Unterentwicklung. In Ecuador gab es kaum noch Topes, dort hat man wohl
eingesehen, dass diese verkehrspolitischer und auch volkswirtschaftlicher
Schwachsinn sind.
Unsere Position -4.90462, -80.70142, nur noch 62m hoch und
entsprechend warm