Freitag, 19. Oktober 2012

Die Straße der Ölsardinen, auf Steinbecks Spuren



19.10.12



Camper, kommst Du nach Kalifornien, Du fällst unter die Straßenräuber! Nicht nur der Staat bereichert sich, ein kleiner, unscheinbarer Platz zwischen Santa Cruz und San Franzisco, in the middle of nowhere, ohne jeden Service, knöpft uns $45 ab.

Okay, es ist Freitag und alle Plätze sind voll, aber $45 für einen Parkplatz, das ist heftig!

Zurück zu mehr oder weniger Erfreulichem, die Küste liegt im Nebel, was hatten wir gestern Glück! In Carmel, dem Ort, in dem Clint Eastwood Bürgermeister war, besichtigen wir die alte Missionsstation von 1770 bei Sonnenschein und fahren dann die Scenic Route entlang, wo schöne Häuser in beneidenswerter Lage liegen und auch zu verkaufen sind! Welches Clint Eastwood gehört hat, wissen wir nicht.

Dann weiter nach Monterey, erst die Küstenstraße entlang und tatsächlich entdecken wir Seehunde auf Felsen, sie waren hier schon fast ausgestorben. Dann weiter zum Aquarium, das in den Gebäuden der alten Ölsardinenfabrik (Steinbeck: Die Straße der Ölsardinen) eingerichtet ist.  Es ist wirklich ein Muss, auch, wenn es mit $35 nicht billig ist. Man steht einmal in einer Glaskuppel mitten in einem Schwarm Sardinen, dann schwimmen hinter meterhohem Glas riesige Thunfische, Haie, eine Schildkröte und auch zwei Taucher, die das Glas putzen. Man kann beobachten wie die Fische mit den Brandungswellen umgehen und besonders beeindruckend, Quallen, präsentiert wie Kunstwerke. Und dann noch die Seepferdchen, winzige, fragile Wesen, die man in Natura und im Film bewundern kann von der Paarung bis zur Geburt, unglaubliche Bilder! Über dieses Aquarium kann man ein Buch schreiben, ich lasse es.

Die alte Konservendosenfabrik ist eine Mall geworden, die aber miserabel läuft, wir flüchten wieder. Die Cannery Row ist Kommerz pur, was sonst. Bei Steinbeck konnte man den Fischgestank beim Lesen des Buches riechen, aber das war in dreißiger Jahren. Im Aquarium gibt es eine gute Dokumentation der Arbeit in der Fischfabrik. Und in der Cannery Row ein Denkmal für John Steinbeck.

Wir fahren weiter in Richtung Santa Cruz, aber der Nebel lichtet sich nicht, also lassen wir Santa Cruz buchstäblich links liegen und bleiben auf dem besagten Platz stehen. Ich versuche, mein Problem mit dem Leerlauf zu lösen (das Auto geht gerne aus), ohne Erfolg, Irmi belegt die Laundry, mit Erfolg.