Als wir nach ruhiger Nacht, kaum Wind und kein Verkehr,
aufwachen, stehen neben uns ein winziges Zelt und daneben ein winziger Suzuki
Jimmy. Drei Leute krabbeln aus dem Zelt, ich dachte, es sei ein Zelt maximal
für zwei. Im kalten Wind wird das Frühstück zubereitet und im winzigen Auto
gegessen. Wir hingegen duschen warm und sitzen leicht bekleidet am
Frühstückstisch.
Wir warten, bis um 11.00 das Tor geöffnet wird, zahlen nur
2400 Pesos für uns beide, obwohl 12000 pro Person an der Türe stehen. Es sind
ca. 40 Königspinguine an ihrem Brutplatz, einige mit Jungtieren. Eine
Forscherin der Universität Santiago ist auch da und beantwortet unsere Fragen.
Die Tiere sehen unglaublich stolz aus und sind mit ihren schwarz-weiß-gelben
Farben ein richtiger Lichtblick.
Nach einer Stunde starten wir in Richtung Ushuaia. Die Grenzen sind
problemlos und schnell, kontrolliert wird das Auto nicht. Die Landschaft ähnelt
Alberta in Kanada, überall stehen Erdölpumpen. Durch Rio Grande fahren wir durch und sind
überrascht über die vielen Blumenrabatten und die Sauberkeit. Offensichtlich ist
Rio Grande eine Erdölboomtown, denn überall wird gebaut, die Autohäuser sind
neu und glitzern. Auf den Straßen sieht man amerikanisches Spielzeug, Quads und
Geländemaschinen, aber noch keine schweren Harleys.
Hinter Rio Grande ändert sich das Landschaftsbild, es wird
hügeliger und es gibt Wald. Neben der Straße brettern Quadfahrer und
Motorradfahrer im Gelände herum, so hatten wir uns Feuerland nicht vorgestellt,
so wenig einsam.
In Tolhuin fahren wir auf einen Campingplatz, den uns mein
Freund Norberto empfohlen hat, und landen bei einem Lebenskünstler, der alles
verwertet und sammelt, ein unglaublich netter, hilfsbereiter Mensch. Norbertos
Freunde sind meine Freunde, sagt er uns. Sein Platz ist ein Sammelsurium aus
liebevoll drapierten Schrott, Kitsch und richtig guter Kunst, ein Muss für
jeden, der hier durchfährt. Außerdem ist die Lage am Fagnano-See super.