08.02.2014
Françoise ist
ein Goldstück, sie wartet samt Taxi vor unserem Hotel vor einem Kaffeeverkäufer
und hat für jeden ein Croissant dabei. Um 8:00 sind wir am Hafen. Manfred kommt
und sieht schwarz, zu Recht. Nach einigen Stunden des Wartens bei
Hafenverwaltung und Zoll stellt sich heraus, keine Zollinspektion des Autos
heute und damit ein weiteres Wochenende in Cartagena, so eine Sch…. Frustriert
fahre ich mit dem Taxi in das Hotel, Françoise zu ihrem Auto, sie darf
Medikamente für ihren Lebenspartner holen.
Am Montag um
6:00 morgens sollen wir wieder am Hafen sein, dann muss es klappen.
Wir laufen,
um die Zeit tot zu schlagen, an den Strand und verbringen dort den Nachmittag.
Als Preis für die Benutzung der Stühle unter der Zeltplane handeln wir $10.000
aus, also €3,50, genug für zwei Stunden. Der Kassierer bekommt einen $20000 in
die Hand gedrückt und erscheint nach geraumer Zeit, Irmi wollte ihn schon
suchen, mit $5000. Nach lautstarkem, drohendem Protest von uns rückt er die
weiteren $5000 heraus, so etwas Dreistes ist uns noch nicht passiert, für wie
dumm hält der eigentlich uns?
Zwei Stunden
genießen wir das Meer, die Wellen sind wieder ordentlich und aus dem Wasser
heraus hat man einen traumhaften Blick auf die Altstadt. Die Belästigung durch die
Strandverkäufer hält sich in Grenzen, eigentlich sind das ganz arme Schweine.
Seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, dass man von früh bis spät in
sengender Sonne von Badegast zu Badegast geht, ist ein harter Broterwerb, sie
tun mir leid. Trotzdem kaufen wir uns nur ein Bier.
Ein Taxi
bringt uns zurück zum Hotel, zum Abendessen gehen wir durch die beleuchtete
Stadt, so finde ich sie besonders schön, zum Donde Olano. Angeblich gibt es
dort preiswerte, typische Küche. Beides stimmt nicht, wir bleiben trotzdem,
weil das Lokal eine wirklich schöne Atmosphäre hat. Kunst an der Wand, Jugendstilfenster,
gepflegte Musik und die Gabel ist sogar echtes Silber, das Messer nicht. Das Essen schmeckt, Irmi hat kreolischen Reis
und ich kreolische Hähnchenbrust mit Rosinen in der Soße, sehr exotisch, sehr
lecker. Irmi findet das nicht, sie mag keine Rosinen im Essen, aber sie hat ja
den leckeren Reis.
Am Nebentisch
isst man Spagetti wie wir Deutschen früher, man schneidet sie klein. Ein Löffel
zum korrekten Spagettiessen wurde jedoch nicht serviert, es scheint hier also
unbekannt zu sein, wie Spagetti zu essen sind.
Der Weg
zurück zum Hotel führt uns vorbei an ein paar leichten Damen, die Calle Media
Luna war früher die Rotlichtstraße, diese sind hier die letzten Vertreter dieser
Zunft. Von 40kg ist 140kg ist alles vertreten, die knappen, eng sitzenden
Klammotten lassen keinen Zweifel an den körperlichen Qualitäten zu, fast alles
wird stolz präsentiert. Irmi läuft ein
paar Schritte vor mir, das nutzen die Damen, um mir Küsschen zu zuwerfen und
mit eindeutigen Bewegungen und Gesten ihre Profession noch einmal deutlich zu
unterstreichen. Ich jedoch widerstehe tapfer dem süßen werben.
Im Hotel
köpfen wir eine Flasche sehr guten spanischen Weißweins, den wir mittags in der
Mall erstanden haben. Der, zusammen mit dem guten Essen, dämpft den Frust ein
wenig.