Unsere große Reise, beginnend in Halifax und endend in Montevideo, Uruguay
Donnerstag, 12. Juli 2012
Zu den Craters of the Moon
11.07.12
Die Fahrt nach Idaho Falls geht wieder durch das Tal des Snake und wir sind sehr angetan von der Landschaft, den gepflegten Farmen, Ranches und Lodges mit schönen Häusern, meist als Blockhäuser gebaut. Und natürlich vom Fluss, der durch das Tal meandert. Wieder sind viele Driftboote unterwegs, wir wiederstehen jedoch und lassen unser Boot im Auto.
In Idaho Falls angekommen sind wir enttäuscht von Ort und Falls, eine typische, gesichtslose Stadt und die Falls, na ja. Die Suche nach einer Laundry endet bei McDoof, wo wir das Internet befragen. Die Laundry ist 400m weit weg von uns! Beim Einparken reiße ich eine halben Baum um, keinen kümmert es.
Neben der Laundry ist ein Friseur und ich wage es. Die Chefin (ca. 70 Jahre alt) persönlich nimmt sich meiner an, stülpt mir ein Cape über (ohne Papierband am Hals) und fängt an zu schneiden und reden. Anscheinend sind Friseusen auf der ganzen Welt gleich, zu stark geschminkt und reden zu viel. Das meiste habe ich eh nicht verstanden, der hiesige Dialekt ist schwierig, so verzichtet man auf das lästige th, das wir so lange in der Schule üben mussten. Dann bekomme ich noch die Haare gewaschen, Augenbrauen und Bart geschnitten und gut war es, kein Spiegel, keine Frage „Ist es recht so?“ Beim Blick in den großen Spiegel kommen mir spontan zwei Gedanken; „es wächst ja wieder nach“ und „das kriegt mein Türke wieder hin“. Irmi meint, so schlimm sei es nicht. Wir nutzen die Zeit des Wartens, um mit Deutschland zu telefonieren.
Dann geht es weiter in Richtung Westen zu den Lavafeldern Craters of the Moon. Vor uns ziehen Gewitter, die Blitze entfachen zwei Präriebrände.
Im Park belegen wir auf dem Campground einen Stellplatz, dann geht es zur Besichtigung. Hier sind vor 2000 Jahren Vulkane mit einer solchen Heftigkeit ausgebrochen, dass sie sich selbst weggesprengt haben, es gibt also keine Vulkankegel mehr, sondern nur Lavafelder über Lavafelder. Und auf denen ist es heiß! Nein, glühen tun sie nach 2000 Jahren nicht mehr, aber die Sonne bringt das dunkle Gestein sozusagen zum Glühen. Dazwischen laufen wir bei 33 Grad Lufttemperatur auf schwarz geteerten Wegen herum. Abkühlung bringt der Abstieg in eine Lavahöhle, Indian Tunnel, dort ist es schattig und kühl. Der Weg zurück zum Auto ist dann umso heißer.
Am Abend kühlt es relativ schnell ab, wir sind ja auf 1700m Höhe. Neben uns ist eine Schweitzer Familie angekommen, man interessiert sich ausgiebig für unser Auto und wir verbringen einen angenehmen Abend, tauschen Reiseerlebnisse aus.
Zu den Mondkratern
Abonnieren
Posts (Atom)