Freitag, 23. Januar 2015

23.01.2015 Iquique und weiterhin keine Haftpflichtversicherung



Als erstes fährt uns ein Taxi zu Mercedes, für die drei Kilometer knöpft er uns 6.000 Peso ab, also ca. €8, also hat er uns kräftig beschissen und wir haben es zugelassen.



Das benötigte Teil gibt es bei Mercedes, 30% teuer als in Deutschland, aber einbauen können Sie es frühestens Dienstag.  Also werde ich morgen eines mitnehmen und es unterwegs einbauen lassen. Bei Mercedes bekommen wir einen Tipp, wo eine Versicherung ist, dort wollen wir eh hin, in die Altstadt. Der Taxifahrer verlangt für die doppelt so lange Strecke die Hälfte.



In der Versicherung erklärt man uns, dass sie nur chilenische Autos versichern und schickt uns weiter zu einer Versicherung, die wir nicht finden. Bei Moviestar, einen Telefonanbieter wollen wir eine Prepaidkarte kaufen, das geht zwar nicht, aber ein freundlicher, junger Mann mit brauchbarem Englisch  findet per Internet eine Versicherung um die Ecke, es ist der HDI. Dort nimmt ein nervöser Mensch, der sich sehr wichtig vorkommt, erst einmal alle Daten auf, um dann zu verkünden, dass er uns keine Versicherung verkaufen kann. Er bringt uns zur Züricher Versicherung, die uns aber auch abweist. Wir gehen am Tourist Office vorbei, Irmi hat die Idee, dort zu fragen. Die haben auch keine Ahnung, aber ich bringe den jungen Mann, der ganz gut Englisch spricht, dazu, den chilenischen Automobilclub zu fragen. Dort bekommen wir die Adresse einer Webseite, wo das gehen soll. Erleichtert ziehen wir ab und besichtigen die Stadt mit ihren zum Teil sehr schön restaurierten Holzhäusern, aber auch fürchterlichen Bausünden und Verfall.



Ein Taxi bringt uns zurück, diesmal für €13 für 13km, in Deutschland okay, aber wir waren bisher andere Preise für Taxis gewöhnt.



Dann setze ich mich an den PC und versuche, die Versicherung per Internet abzuschließen, vergeblich. Das System verlangt Eingaben, die ich nicht habe oder verstehe, z.B. RUT, dann wieder RUTH und alles, was ich da eintippe, wird abgelehnt. Wörterbücher im Internet übersetzten Ruth als Ruth, so heißt meine Mutter und RUT kennt kein Wörterbuch. Letztendlich finde ich über Google, RUT ist die nationale Identifikationsnummer, also in etwa unsere Personalausweisnummer und die akzeptiert das System nicht.

Genervt gebe ich auf!  

22.01.2015 Durch die trockenste Wüste der Welt nach Iquique

Der Versuch, mit Hilfe der Hotelrezeption an eine Autoversicherung zu kommen, schlägt fehl. Man verspricht zwar, zu helfen und sich zu melden, tut dann aber nichts. Doch typisch Südamerika. Trotzdem ist Chile anders. So ist z.B. die Anzahl der Privatautos im Straßenbild wie in Deutschland, die Caminonetas sind verschwunden, die Fahrraddreiräder ebenso. Auch die Lastenmotorräder chinesischer Bauart gibt es nicht. Am Zebrastreifen halten die Autos und z.B. Überholverbote werden wieder durch entsprechende Schilder aufgehoben. Es gibt keine Collectivos mehr sondern Busse, die nur an Haltestellen halten, nachdem sie geblinkt haben. Auf dem Parkplatz eines Baumarktes parke ich ein wenig schief über mehrere Plätze und werde angemotzt, obwohl ausreichend Plätze vorhanden sind. Wie in Deutschland!
Wir beschließen, Arica nicht zu besichtigen und auch keine Versicherung zu suchen und fahren los, hinauf in die Hochebene, die trockenste Wüste der Welt. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist kein Regen verzeichnet. Und von davor gibt es auch keine entsprechenden Überlieferungen. Auf 1150m Höhe fahren wir gen Süden, dann wieder auf 20km Länge hinab auf Meereshöhe, um ein Wadi mit Brücke, man weiß ja nie, zu überqueren. Wieder 20km stetig bergauf auf 1150m Höhe. Erstaunlicherweise  sind in diesen Wadis grüne Bäume zu sehen, irgendwo, ganz tief, gibt es also doch Wasser.



Das Ab und Auf betreiben wir noch ein paar Mal, dann biegen wir von der Panamericana ab zum „Giganten der Atacama“, eine über 85m große Figur, auf den Rücken eines Hügels „gemalt“. Wahrscheinlich stellt es einen Häuptling dar.



Dann geht es vorbei an aufgelassenen Salpeterfabriken nach Iquique. Die Stadt mit ihren über 250.000 Einwohneren liegt 600m unterhalb des Hochlandes auf einer recht kleinen Halbinsel, auf der auch noch riesige Sanddünen sind, mindestens 100m hoch. Eine einzige Straße führt an dem steilen Abbruch hinab, auf der es sich wegen Baustellen staut. Bergab macht mir das wenig aus. Den Campingplatz, er liegt in Richtung Süden am Meer, finden wir schnell und er hat auch Platz für uns. Eigentlich ist es kein Campingplatz, sondern eine Mischung aus diesem, Ferienhäusern, Speditionshof und Autowerkstatt. Aber egal, der Meerblick ist super und es gibt Internet.