Dienstag, 25. Februar 2014

Schrauben in Ibarra



25.02.2014

Wir, also Graham und ich, pumpen den linken Tank leer und füllen den Diesel in leere Düngemittelkanister. Dann bauen wir den Tank aus, packen ihn auf Grahams Truck und füllen dort ca. 20 Liter Super ein. Auf der Straße vor Grahams Gärtnerei wird der Tank kräftig geschüttelt und gewendet und das Benzin auf der Straße ausgeschüttet. Meine Einwände gegen diese Methode kann Graham zwar gut verstehen, aber er meint, Unkraut etc. wird hier gerne mit Diesel oder Superbenzin bekämpft, ich solle mir deshalb kein schlechtes Gewissen machen.  Tue ich aber trotzdem, ein jahrzehntelanges, antrainiertes Umweltbewusstsein halt. Einen Teil des Benzins prüfen wir, es ist glasklar, also scheint der Tank sauber zu sein. Also wieder einbauen den Tank und morgen ausprobieren. Dann packt mich der Ehrgeiz und ich baue die Reservestandheizung ein und siehe da, einschalten und sie läuft, welch ein erhebendes Gefühl.

Gegen 17:00 bin ich fertig, in jeder Beziehung. Nebel zieht auf, es wird sehr kühl, wir ziehen uns in unser warmes Auto zurück, Irmi machte einen Grog, wenige Kilometer vor dem Äquator!

Ibarra in Ecaudor und Campfire nahe dem Äquator



24.02.2014

Die Einreise nach Ecuador ist problemlos, aber wie immer zeitraubend, diesmal lag es im Wesentlichen am lahmen Computer des Zollbeamten, was den fast mehr aufgeregt hat als uns. Und daran, dass wir eine Versicherung für Auto und Moped abschließen mussten, für ganze US$ 24 für beide Fahrzeuge und 90 Tage, auch das dauert. Die Damen müssen ja immer wieder Facebook checken und SMS lesen bzw. beantworten, das ist viel wichtiger als der doofe Kunde da.

Wir fahren nach Ibarra, wo wir bei Graham Karslake übernachten werden, wir hatten ihn per Email gefragt und positive Antwort bekommen (gkersy [at] hotmail.com). Der Tipp  stammt von www.Dare2go.com, der 2008/2009 die Panamericana bereist hat und alle seine Übernachtungsplätze sorgfältig dokumentiert hat.

Die Straße dahin ist in einem hervorragenden Zustand (Mittelstreifen und Seitenstreifen markiert, Notrufsäulen, keine Schlaglöcher), wenn sie nicht gerade im Bau ist. Und das ist sie oft, denn Ecuador hat Geld aus dem Ölboom und investiert massiv in die Infrastruktur.
Der Diesel kostet 1,02US$ pro Gallone, Bezin ist teurer mit 1,5$ für Normal und 2$ für Super.

Wir bummeln erst einmal durch Ibarra, die Begeisterung, mit der unser Reiseführer die Stadt beschreibt, können wir nicht nachvollziehen. Aber die hier ansässigen Indigenen vom Volk der Otavalo bewundern wir, die Frauen tragen eine ähnlich schicke Tracht wie die Maya und die Männer weiße Hosen, lustige Schuhe und einen Zopf. Und sie gehen mir maximal bis zur Schulter, was manchmal erstaunliche Einblicke ermöglicht.

Den Weg hinauf zu Graham finden wir dank unseres Navis zuverlässig, wir sind immer wieder erstaunt, wie gut, wenn auch nicht perfekt, das Kartenmaterial von OpenStreetMap ist.

Graham ist Australier, ist vor vielen Jahren hier hängen geblieben und betreibt eine Gärtnerei. Er begrüßt uns, als seien wir langjährige Freunde und endlich mal wieder zu Besuch. Wir stellen das Auto vor seinem Haus ab. Was für ein Blick auf Ibarra und seine umgebenden Berge, welch eine herrliche Anlage, keine Gärtnerei, ein Park.

Irmi wird von Lea, Grahams 16 Monate alte Tochter, in Beschlag genommen und ich spiele mit den zwei Hunden, Don Perro (Herr Hund!) und Gilbert. Gilbert ist ein rauflustiger, 8 Monate alter Kurzhaardackel und Perro ein 8 Jahre alter Mischling mit viel Schäferhund darin, so groß und kräftig ist er auch. Was Gilbert nicht hindert, ihn immer wieder zum Raufen zu reizen, Perro spielt mit.  Den Abend verbringen wir am Campfire, Gilbert bevorzugt den Platz auf meinem Schoß, Perro liegt neben uns und schläft meist. Campfire fast am Äquator, wer hätte das gedacht, wir genießen die Wärme, den Blick auf die Stadt und das Gespräch mit Graham.

Unser Standort 0.30697, -78.13194, 2450m hoch