Dienstag, 21. Januar 2014

In Panama



20.01.2014

Gestern kam Mauricio noch einmal schauen, ob es uns gut geht. Die Nacht war wunderbar kühl, wahrscheinlich die letzte für längere Zeit. Auf extrem schlechter Piste geht es zur Grenze.  Ich winke Fahrzeuge vorbei, aus einem tönt es laut „Danke!“. Die beiden treffen wir an der Grenze wieder, es sind zwei mutige Polen, die sich hier mit einer Ökofarm eine Existenz aufbauen wollen. Sie sprechen bereits gut Spanisch, wie wir feststellen konnten, und auch das Deutsch, das sie bei einem zweijährigen Aufenthalt in Deutschland gelernt haben, ist gut. Sicher viel besser als mein Polnisch nach zwei Jahren in Polen wäre.

Wir und die zwei Polen sind die einzigen, die zurzeit die Grenze passieren wollen, also ist alles entspannt und es hat sehr kurze Wege. Dieser Grenzübergang taucht in keinem Reiseführer auf, auch auf Google Maps ist er nicht verzeichnet. Ein echter Geheimtipp für einen entspannten Grenzübertritt nach Panama oder umgekehrt GPS 8.81788, -82.86280. Trotzdem dauert es zwei Stunden, bis wir fahren können.
Es wurde zwar in das Auto geschaut, aber aus lauter Neugier, kontrolliert wurde nichts, auch nicht die Fahrgestellnummern.

Der Ablauf: 

1. Migration, der schickt uns, eine Versicherung abzuschließen
2. Versicherungsbüro, $15 für jedes Fahrzeug
3. Customs, das Permit wird ausgestellt
4. Bezahlen der Desinfektion
5. Migartion, nun bekommt man den Stempel in den Pass
6. Customs, nun bekommt man das Fahrzeug in den Pass eingetragen
7. Desinfektion
8. "Kontrolle" durch den Zoll
9. "Kontrolle" durch die Polizei

und schon ist man durch...

Wir fahren bis David, wo wir auf dem Parkplatz einer etwas heruntergekommenen Mall stehen bleiben und hoffen, es scheucht uns keiner weg. Warm ist es, um 18:00 Ortszeit noch  über 30°.  

Schön ist Panama schon, landschaftlich. Leider hat es wieder den Müll am Straßenrand, den es in Costa Rica nicht oder kaum gab und die Panamericana ist auch nicht der Hit. Vierspurig zwar, aber holperig und ein Schrottplatz neben dem anderen.

Unsere Position 8.426776, -82.44918

Ach wie schön ist Panama

nennt Janosch seine schöne Kindergeschichte, wir werden es sehen.



20.01.2014

Um 5:30 klingelt der Wecker, denn wir wollen um 7:30 bei Yamaha sein, da sind wir mit dem Mechaniker verabredet. Und für die 20km muss man mindestens eine Stunde einkalkulieren. Wir verzichten auf Frühstück und mangels warmen Wassers auch auf das Duschen und so sind wir noch vor der Zeit bei Yamaha. Nach einigen Diskussionen kommt dann der Mechaniker und fährt mit unserem Moped und dem neu erworbenen Topcase wieder weg, um 9:30 will er wieder da sein. Die Yamaha-Vertretung hat keine eigene Werkstatt, man verkauft nur Motorräder, Quads, Zubehör und Ersatzteile. Wir gehen erst einmal frühstücken, Spiegelei mit Toast und Bratkartoffeln, immer noch besser als Bohnen, die Alternative. In der öffentlichen Bibliothek, die wir durch Zufall finden, gibt es zwar Internet, aber die Seite der Sparda ist geblockt, also zumindest für Irmi ist das unbrauchbar. Um 9:35 sind wir bei Yamaha und tatsächlich, der Mechaniker samt Moped ist schon da, der Kettensatz und das Topcase sind montiert. Es ist heiß geworden und ich lifte im Schweiße meines Angesichts das Moped auf das Auto. Dann muss ich unbedingt duschen, es gibt jetzt zwar warmes Wasser, aber das brauche ich nicht.

Wir fahren in Richtung Panama durch entweder Zuckerrohr-, Ananasfelder oder Bananenplantagen hinunter auf 300 Höhenmeter (heiß) und wieder hinauf auf 1050 (angenehm kühl) Höhenmeter. In San Vito kurz vor der Grenze gehen wir auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Wieder einmal hilft der Zufall; an einem Baggerbetrieb wende ich das Auto, einer der Menschen dort winkt und hält den Daumen nach oben, das durch Facebook international bekannte Zeichen für „gefällt mir“. Wir bleiben stehen, Irmi fragt, ob er einen Platz für die Nacht weiß. Mauricio, so heißt der freundliche Mensch lädt uns in seinen Truck und zeigt uns einen frisch planierten Platz unterhalb seines noch im Bau befindlichen Hauses. Bingo, den nehmen wir. Zuerst aber fahren wir noch einmal in den Ort, um ein Internet zu finden, was uns auch gelingt. Leider ist auch hier die Qualität mehr als bescheiden. Immerhin können wir auf die Mails schauen und Irmi auf die Konten. Leider ist kein unerwarteter Geldeingang zu verzeichnen und Sanblasferrry meldet sich auch nicht. Allmählich schwindet unsere Hoffnung auf die Fähre. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich Fritz, den Reeder, noch einmal antelefonieren und, wenn es dann keine konkrete Aussage gibt, werden wir die Reißleine ziehen und das nächstmögliche Schiff buchen.

Unser Standort 8.84364, -82.96648