Wir fahren über die NR9 nach Salta, eine wunderschöne
Straße, meist aber nur 4 Meter breit und mit unendlich vielen Kurven. Die
Landschaft ist subtropisch und grün, grüner geht nicht. In Salta auf dem
Campingplatz der Stadt, belieben wir stehen, es ist auch gleichzeitig das
Freibad mit einem riesigen Becken. Es ist schwül heiß, über 30°C, also ab ins
Wasser.
Danach machen wir uns zu Fuß auf in das eine halbe Wegstunde
entfernte Stadtzentrum mit seinem kolonialen Kern. Der ist tatsächlich
sehenswert, den Rest der Stadt muss man nicht sehen. Im Touristenbüro bekommen wir
Tipps, wo Versicherungen zu finden sind, eine davon innerhalb der Altstadt. Da
es erst 16:00 Uhr ist, haben alle Geschäfte und auch die Wechselstube zu, man
öffnet frühestens um 16:00, viele auch erst um 17:00. Der Kurs in der
Wechselstube ist uns nicht gut genug, wir gehen in Richtung Versicherung und
hoffen, eine weitere Wechselstube zu finden.
Der Himmel wird schon seit Stunden immer dunkler und nun
bricht ein Regen los, wie wir es nicht erwartet haben. Wir flüchten in einen
Hausflur und schauen zu, wie aus der Straße vor uns allmählich ein Fluss wird. Die Bewohnerin des Hauses versucht, uns ein
Taxi zu rufen, vergeblich. Es fängt an zu hageln und wir ergeben uns unserem
Schicksal und warten. Nach ca. gut einer Stunde ist der Regen auf einem Niveau,
dass wir beschließen, zu laufen. Die Straßen stehen bis zu 30cm unter Wasser,
da müssen wir durch. Das passiert hier offensichtlich öfters, denn viele
Geschäfte haben entsprechende Schutzvorrichtungen vor den Türen, denn die
fahrenden Autos erzeugen regelrechte Flutwellen. Manche bleiben auch liegen,
was das Chaos vergrößert. Wir ergattern dann doch ein Taxi, das uns zum
Campingplatz bringt. Zeitweise hören wir, wie das Wasser unter dem Bodenblech des
Taxis gluckert und hoffen, es fliest nicht durch die Türen herein.
Die Dachluke im Führerhaus ist offen, also ist der Mittelsitz
gut durchfeuchtet. Auch die kleine Luke über der Küche haben wir vergessen, der
Wasserschaden hält sich in Grenzen.
Nun haben wir durchnässte Schuhe, wieder keine Versicherung
und auch kein Geld getauscht.
Am Abend dann erleben wir Kolumbien pur, es wird gegrillt,
der ganze Platz ist überzogen vom Geruch gegrillten Fleisches, getrommelt und
auch Saxophon gespielt. Der dabei entstehende Müll bleibt liegen, trotz der
vorhandenen Abfallkörbe. Punkt 23:00 ist dann Schluss.