Sonntag, 16. Oktober 2011

Der Trip nach Vancouver beginnt

15.10.11
Whitehorse, die Dritte und Waschtag

Wir wachen auf und es ist ein Grad plus. Yippeah, plusgrader – diesen Spruch haben wir im letzten Jahr am Vänernsee in Schweden gelesen; jetzt verstehen wir das noch besser: kein Syphon ist zugefroren, wir können problemlos duschen.
Heute wird gewaschen, Irmi hat Berge von Wäsche vorbereitet, seit wir Whitehorse verlassen haben, wurde nicht mehr gewaschen. Und ich werde das Auto mal wieder vom Sand und Schlamm befreien, das Streumaterial hier ist der gleiche Dreck, der auch auf dem Dempster Highway liegt und so klebt er auch. Irmi geht in die Laundry und belegt 5 Waschmaschinen und 4 Trockner gleichzeitig. Ich spritze diesmal selbst den Lkw ab. Danach helfe ich beim Zusammenlegen der Wäsche und bringe diese in den Lkw. Dann Starbucks, Kaffeetrinken und Internet, dann Supermarkt, dann ein paar indianische Andenken und dann ab auf den Highway. Als wir den Yukon das letzte Mal überqueren, ist uns beiden ein wenig schummerig zumute, es war doch eine sehr schöne Zeit hier oben im hohen Norden. Der Abschied fällt schwer. Nun verändert sich die Landschaft, die Tundra ist schon vor Whitehorse verschwunden, nun geht die Taiga in den nordischen Wald über. Wir sind die gleiche Straße vor Wochen in Richtung Norden gefahren und waren begeistert. Nun, nachdem wir „ganz oben“ waren, ist die Begeisterung deutlich geringer.
Ca. 50 km hinter Teslin machen wir an einem Bach Schluss, es ist schon duster und ich fahre mit den Dachscheinwerfern, um das Wild rechtzeitig zu sehen.
Bevor wir ins Bett gehen, schaue ich noch einmal aus der Türe, es schneit leicht
.
Unsere Position:
N59.93335, W131.75594

Mal wieder ein paar Worte zu dem  Lebensstil hier, der sich zwischen CA und USA wenig unterscheidet.
Die Anzahl der „must haves“ ist groß, viel größer als bei uns, eine eigene Waschmaschine zählt auch bei gutsituierten Menschen aber nicht dazu. So sitzt schon mal ein gut angezogenes und situiertes Paar in der Laundry und wäscht; die Zeit überbrückt man, indem jeder auf seinem Ipad neuester Generation im Internet daddelt. Laundry gibt es überall, manche bieten auch noch Dusche an…..
Über die Größe der Portionen und Packungen haben wir uns ja bereits ausgelassen, nun habe ich ein paar Bilder gemacht. Und immer wieder wundern wir uns über die Diskrepanz bei den Preisen; Fleisch und auch Fisch billig bis sehr billig, heute ein ganzer, frischer Lachs $16, eine riesige Portion frischer Heilbutt, sicher mehr als ein Kilo $38. Dagegen eine Zitrone $1,70 und die Kiwi ebenso. Und es gibt Käse in viereckigen  Zweikiloblöcken. Siehe Bilder! Die kleinste Portion Butter ist ein Pfund, also 430g. Und Produkte mit normale Fettgehalt zu finden, ist manchmal schwierig.

16.10.2011

Die Landschaft ist weiß, wie mit Puderzucker überstäubt, es liegen ca. 5cm Schnee, der Himmel ist bedeckt, jedoch im Osten ist ein goldener Fleck, die Sonne kämpft. Auf dem Highway dann kommt mir ein Streufahrzeug entgegen, ade, sauberes Auto.  Kurz vor  Watson Lake, dort wo der Cassiar Stewart Highway vom Alaska Highway abbiegt, scheint endgültig die Sonne und es so warm hinter der Frontscheibe, dass wir am liebsten Kurzärmliges anziehen wollen. Bevor wir den Cassiar in Angriff nehmen, gibt es Brotzeit und Kaffee. Wir fahren den sehr kurvigen Highway entlang, auch mit dem Ausgleich der Höhen und Tiefen hat man sich wenig Mühe gegeben, es geht steil bergauf und ebenso bergab.Wir kommen an  zwei Goldfeldern, die noch betrieben werden vorbei. Wir besuchen Cassiar, eine Geisterstadt, wo bis vor zwanzig Jahren noch Asbest abgebaut wurde und auch Jade gefunden wird. Das Wetter wird schlechter und wir machen Schluss in Dease Lake, vielleicht haben wir ja morgen wieder Sicht auf die wunderschöne Landschaft.

Unsere Route am 15.10. und 16.10.2011