Montag, 1. April 2013

An der Pazifikküste nach Süden



30.03.2013

Auf dem Weg zurück zur Küste besichtigen wir einen Friedhof in einem Dorf, es ist für unsere Augen ein Chaos. Die Gräber sind kreuz und quer angelegt, ohne jede Ordnung. Man legt Papierblumen auf die Gräber, die dann der Wind als Müll überall hin verfrachtet. Auch sonst liegt viel Müll herum. Als Blumenvasen, wenn man denn richtige Blumen auf das Grab stellt sind aufgeschnittene Colaflaschen sehr beliebt. Man macht sich aber nicht die Mühe, die Banderole abzumachen. Ein für uns sehr seltsames Verhältnis haben die Mexikaner zu ihren Toten.


Auf der Autobahn geht es die Küste entlang in Richtung Süden durch flaches, landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet. Immer wieder werden wir von leichten Trucks überholt, auf deren Ladefläche fröhliche Menschen sitzen und uns zuwinken. Bis zu elf Personen auf der Ladefläche haben wir gezählt und drei im knappen Führerhaus. Dazu braucht man bei uns schon einen Personenbeförderungsschein, also den Führerschein Klasse D. Hier interessiert das niemand, denn auch die Polizei befördert ihre Leute auf der offenen Ladefläche der Trucks. Die haben aber immerhin Bänke auf der Ladefläche und einen angedeuteten „Überrollbügel“. Der normale Passagier auf der Ladefläche sitzt auf dem Boden, ganz Mutige auf der Bordwand. 
Familienausflug mit dem Motorrad geht so: Ein Kind auf dem Tank, dann der Mann, dann wieder ein Kind und dann ganz hinten, schon halb auf dem Gepäckträger die Mama. Sind Papa und Mama relativ schlank (der Papa meist, die Mama selten), gehen auch schon mal zwei Kinder auf dem Tank. 

Jetzt wird uns auch klar, warum manchmal so viele Kreuze an einer Stelle am Straßenrand stehen, wenn so ein Fahrzeug verunglückt, gibt es viel Tote.

Nach acht Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel, das Hotel mit Campingplatz Villa Celeste, ca. 80km nördlich von Mazatlán. Der Platz ist sehr familiär geführt, viele Mexikaner verbringen hier ihren Osterurlaub, sie haben uns sehr freundlich aufgenommen. Sie kratzen ihr bisschen Englisch zusammen, damit sie sich mit uns unterhalten können, wir betrachten es als ein Kompliment. Der Sohn des Besitzer des Platzes, Noah heißt er und sein Cousin Iwan sprechen gutes Englisch. Typisch mexikanische Namen, nicht wahr?


Dort ist auch die Erkältung bei mir endgültig angekommen, die ich mir auf dem Schiff geholt habe. Kein entspanntes Sitzen am Meer, sondern schnellstmöglich ins Bett.

Unsere Route zur Villa Celeste