30.03.2013
Auf dem Weg
zurück zur Küste besichtigen wir einen Friedhof in einem Dorf, es ist für
unsere Augen ein Chaos. Die Gräber sind kreuz und quer angelegt, ohne jede Ordnung.
Man legt Papierblumen auf die Gräber, die dann der Wind als Müll überall hin
verfrachtet. Auch sonst liegt viel Müll herum. Als Blumenvasen, wenn man denn
richtige Blumen auf das Grab stellt sind aufgeschnittene Colaflaschen sehr
beliebt. Man macht sich aber nicht die Mühe, die Banderole abzumachen. Ein für
uns sehr seltsames Verhältnis haben die Mexikaner zu ihren Toten.
Auf der
Autobahn geht es die Küste entlang in Richtung Süden durch flaches,
landwirtschaftlich intensiv genutztes Gebiet. Immer wieder werden wir von
leichten Trucks überholt, auf deren Ladefläche fröhliche Menschen sitzen und
uns zuwinken. Bis zu elf Personen auf der Ladefläche haben wir gezählt und drei
im knappen Führerhaus. Dazu braucht man bei uns schon einen
Personenbeförderungsschein, also den Führerschein Klasse D. Hier interessiert
das niemand, denn auch die Polizei befördert ihre Leute auf der offenen
Ladefläche der Trucks. Die haben aber immerhin Bänke auf der Ladefläche und
einen angedeuteten „Überrollbügel“. Der normale Passagier auf der Ladefläche
sitzt auf dem Boden, ganz Mutige auf der Bordwand.
Familienausflug mit dem Motorrad geht so: Ein Kind auf dem Tank, dann der Mann, dann wieder ein Kind und dann ganz hinten, schon halb auf dem Gepäckträger die Mama. Sind Papa und Mama relativ schlank (der Papa meist, die Mama selten), gehen auch schon mal zwei Kinder auf dem Tank.
Jetzt wird uns auch klar,
warum manchmal so viele Kreuze an einer Stelle am Straßenrand stehen, wenn so
ein Fahrzeug verunglückt, gibt es viel Tote.
Nach acht
Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel, das Hotel mit Campingplatz Villa
Celeste, ca. 80km nördlich von Mazatlán. Der Platz ist sehr familiär geführt, viele
Mexikaner verbringen hier ihren Osterurlaub, sie haben uns sehr freundlich
aufgenommen. Sie kratzen ihr bisschen Englisch zusammen, damit sie sich mit uns
unterhalten können, wir betrachten es als ein Kompliment. Der Sohn des Besitzer
des Platzes, Noah heißt er und sein Cousin Iwan sprechen gutes Englisch. Typisch
mexikanische Namen, nicht wahr?
Dort ist auch
die Erkältung bei mir endgültig angekommen, die ich mir auf dem Schiff geholt
habe. Kein entspanntes Sitzen am Meer, sondern schnellstmöglich ins Bett.
Unsere Route zur Villa Celeste
Unsere Route zur Villa Celeste