Samstag, 15. März 2014

Durch die Sechura-Wüste nach Pacasmoya



14.03.2014

Die Nacht war ruhiger als erwartet, aber kurz, denn um 5:00 fuhren die ersten LKW an uns vorbei. Um sechs stehen wir dann genervt auf und fahren um acht los, unser Tagesziel ist Pacasmayo am Pazifik. Wir durchfahren die knochentrockene Sechura-Wüste, die manchmal bretteben ist und keinen Strauch oder auch nur Grashalm wachsen lässt. Die Luft flimmert und es scheint, als fahren wir dem Meer entgegen, aber es sind nur die optischen Täuschungen der heißen Luft, denn plötzlich taucht aus dem vermeintlichen Meer ein LKW auf. Der Wind treibt Staubhosen, die Amerikaner sagen Dustdevil dazu, über die Wüste und manchmal ist die Straße unter dem Sand, den der Wind über die Straße treibt, kaum zu sehen. Doch es gibt Orte in der Wüste, an denen dank massiver Bewässerung aus den nahen Anden Obst, Gemüse, ja sogar Reis und Wein angebaut wird, Wein in solchen Mengen wie in der Pfalz. Eine Hazienda wirbt stolz mit ihren 650.000 Hektar, so groß sind bei uns noch nicht einmal in Meckpom die Betriebe.

Ist Peru eine einzige Müllhalde? Manchmal, wenn man in die Nähe von Orten kommt und die Unmengen von Müll am Straßenrad sieht, glaubt man es. Oder wenn man durch Städte wie Chiclayo fährt, wo sich der Müll selbst in der Stadt türmt und entsprechend auch stinkt, es ist furchtbar. Aber dann gibt es auch Orte wie eben Pacasmayo, wo überall Mülltonnen stehen, es eine funktionierende Müllabfuhr gibt und Bürger, die auf ein sauberes Ortsbild Wert legen, hier fühlen wir uns wohl. Eigentlich wollen wir am Meer, direkt neben der Mole, stehen bleiben, aber der freundliche Ortspolizist lotst uns zu einem Platz gegenüber der Polizeistation, auch nur 20m vom Strand. Wir wollen ihn nicht frustrieren und bleiben dort stehen. Es hat auch den Vorteil, dass wir in der Nacht nicht so viel vom doch sehr lebhaften Pazifik hören.
Wir bummeln über die Strandpromenade, stecken die Füße in den Pazifik, es hat gemäßigte Nordseetemperatur, der kalte Humboldtstrom aus der Antarktis ist dafür verantwortlich. Das hält die Jugend nicht davon ab zu baden und zum Teil ohne Gummi zu surfen. Auf der über 600m langen Mole gehen wir hinaus auf das Meer und schauen den Fischern zu. Die Mole hat Eisenbahnschienen, völlig verrostet. Was aber hier einst verschifft wurde, bleibt für uns im Dunklen, die angebrachten Informationstafeln sprechen nur von Preziosen, also wertvollen Waren.

Der Ort wirkt auf uns so entspannt wie ein italienisches Fischerdorf, hier fühlen wir uns wohl und der Ort versöhnt uns ein wenig mit Peru, das uns bisher sehr enttäuscht hat.

Am Abend bummeln wir durch den Ortskern, finden mehrere Internetcafés und einen gut sortierten Supermarkt, wo wir einheimischen Wein und einheimischen Grappa, hier genannt Pisco erstehen Den probieren wir, wir haben schon schlechteren getrunken.

Unsere Position -7.39912,-79.57143, Meereshöhe