Wir fahren nach Tacna und von dort an die Grenze. Eigentlich
wollte ich in Tacna tanken, der Diesel ist in Peru billiger als in Chile, und
noch einmal Dollars aus dem Geldautomaten ziehen, das geht in Chile nicht. Dollars,
weil man in Argentinien für bare Dollars einen viel besseren Kurs erzielt. Irmi
ist jedoch der Ansicht, das könnte man auf dem Weg zur Grenze auch machen. Nach
30km durch die Wüste stehen wir vor der Grenze, eine Tankstelle war nirgends zu
sehen. Also die 30km zurück nach Tacna, dort 500ltr Diesel tanken und Dollars
ziehen und wieder 30km zurück an die Grenze. Beim Zoll in Peru ist es völlig
anders als bei der Ausreise nach Bolivien, für jedes Fahrzeug muss eine
Passagierliste erstellt werden. Aber wir schaffen das alles in relativ kurzer
Zeit, da alle sehr freundlich und kooperativ sind. Nur das Carnet bereitet ein
wenig Kopfzerbrechen.
Dann erleben wir Chile so, wie es auch schon andere Reisende
beschrieben haben, freundliche, hilfsbereite Polzisten, Einwanderungsmenschen
und Zöllner. Daran sollten sich
insbesondere die Amis mal ein Beispiel nehmen. Ein älterer Zöllner nimmt uns
unter seine Fittiche, kümmert sich um die Formulare, sagt uns, wo wir als
nächstes hinzugehen haben und lotst uns an allen Schlangen vorbei, setzt sich
selber an den PC und tippt! Natürlich kontrollieren zwei Kollegen das Auto und
nehmen uns die zwei Limetten, die im Kühlschrank liegen, ab. Milch, Bier und
Butter bleiben uns. Sehr zielstrebig sind sie nicht vorgegangen. Nach weniger
als einer Stunde sind wir durch, wenn auch ohne Versicherung, das ist noch zu
klären.
Die Uhr müssen wir um 2 Stunden vordrehen, wir sind jetzt „nur“
noch 4 Stunden nach der MEZ.
In Arica fahren wir als erstes den Strand an, den Klaus
Schier als Stellplatz ausweist, es ist ein übervoller, wilder Campingplatz,
aber mit netten Menschen. Wir marschieren auf der Suche nach Internet den Strand
entlang und treffen auf das vornehme Hotel Arica, es hat einen riesigen
Parkplatz. Und wir dürfen dort stehen bleiben, kostenlos! Der nette junge Mann
an der Rezeption spricht ein wenig Deutsch mit Schweizer Einschlag, er war ein
paar Monate in Winterthur.
Um 19:00 erscheinen wir im Restaurant, aber es gibt erst Abendessen
ab 20:00. Der Ober bietet uns dann aber an, er sieht Irmis Hunger,
Pfannengerichte machen zu lassen. Wir entscheiden uns für Steaks, die riesig
und hervorragend sind, aber es hat keine peruanischen Preise mehr. Trotzdem, beste
Steaks, kaltes Bier, Porzellan, Stoffservietten und ein Platz auf der Terrasse
mit Meerblick, was will man mehr?
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