Weiter geht es
hinunter in das Tiefland, das Tal wir immer breiter und grüner, die Vegetation
tropischer. In der ersten Ortschaft in der Ebene eine Mautstation und dahinter
eine Polizeikontrolle. Ein kleiner, stämmiger Polizist in picksauberer Uniform
mit glänzenden Schuhen an den Füßen schreitet, sich der Wichtigkeit seiner
Person, seine Amtes und seines Handelns voll im Klaren, kommt auf uns zu. Freundlich
lächelnd verlangt er Documentas und lehnt sich an das verstaubte Auto. Ich
ziehe in weg und klopfe den Staub ab von seiner Jacke, was er erfreut geschehen
lässt, das Eis ist endgültig gebrochen. Irmi hat in der Zwischenzeit die internationale
Zulassung, den internationalen Führerschein, sowie die Zolldokumente geholt und
drückt sie ihm in die Hand. Er blättert ein wenig hilflos in den
internationalen Dokumenten herum, dann fragt er nach den Mautzetteln. Wozu denn
das, denken wir, aber er bekommt sie. Gewichtig schreitet er in seine
Bretterbude auf der anderen Straßenseite, Irmi geht mit. Dort stempelt er die
Mautzettel ab und unterschreibt auch noch, irgendwie muss man ja seine Macht
demonstrieren. Wir verabschieden uns, natürlich mit Handschlag.
In Santa Cruz, eine Stadt mit fast 2 Millionen Einwohnern
füllen wir im ersten Supermarkt unserer Vorräte auf. Laut unserem Reiseführer
kann man auf dem Gelände des bolivianischen Automobilclubs übernachten. Er ist
an der Ausfallstraße in Richtung Norden nahe dem Flughafen. Wir finden ihn
auch, aber niemand ist da, das Gelände ist verschlossen.
Wir beschließen, Santa Cruz keinen Besuch abzustatten und
auch hier nicht nach einem geeigneten Platz zu suchen, wir fahren weiter. In
einem Nest, ca. 50km hinter Santa Cruz, bleiben wir stehen. Trotz Umgehungsstraße
ist die Dorfstraße nervig, man vergnügt sich damit, mit den Motorrädern die
Dorfstraße auf und ab zu fahren. Die fast ausschließlich aus chinesischer
Produktion stammenden Maschinen sind laut und haben einen unangenehmen, dumpfen
Ton. Wir kommen uns vor, als umschwärme uns ein Schwarm riesiger Bienen.
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