Gegenüber wird Gas verkauft, wir fragen, ob wir unsere
Flasche gefüllt bekommen, ich dachte, aus einem Tank. Aber nein, es wurde aus
anderen Flaschen umgefüllt, uns ist es recht.
Weiter geht es nach Westen, dem Hochland entgegen. Wir
überqueren unzählige Flüsse, mal milchig gelb oder weiß, mal klar, wie wir
Gebirgsflüsse kennen. Und alle fließen zum Amazonas. Wir sind nur noch 200m
hoch, d.h., dass das gesamte Gefälle bis zum Atlantik nur 200m ist, das ist
nicht viel für den größten Strom der Welt.
Die Landschaft ist nun Regenwald pur, dichtes Grün umgibt
uns, die landwirtschaftliche Nutzung hat weitgehend aufgehört bzw. ist nicht
mehr industriell wie um Santa Cruz herum. Die Siedlungen sind so, wie wir sie
aus Bildern kennen, meist ein wenig verwahrlost, die älteren Häuser als Pfahlbauten,
die neueren gemauert aus gebrannten Ziegeln. Schweine laufen durch die Straßen,
nackte Kinder baden in den Flüssen.
In Villa Tunari gibt es einen Campingplatz, nicht viel mehr
als eine feuchte Wiese mit einem etwas verwahrlosten Sanitärhäuschen, wir
brauchen es nicht. Wir bummeln durch den Ort zum Fluß, der hier eher vom Typ Isar
ist und finden dann an der Hauptstraße eine Restaurant mit Wifi. Wir essen
Fisch und trinken dazu einen bolivianischen Riesling. Wenn es nicht auf der
Flasche gestanden hätte, wir hätten ihn nie als Riesling erkannt. Aber er schmeckt
uns gut und das ist die Hauptsache.
Den Abend verbringen wir endlich einmal wieder vor dem Auto,
warm eingepackt, trotz Urwald ist es kalt.
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