Leider funktioniert die Standheizung, die unser Warmwasser
produziert, seit geraumer Zeit nicht, sie hat wahrscheinlich die Höhe nicht
vertragen. Wenn wir jeden Tag fahren, ist das kein Problem, da dann der Motor
den Boiler aufheizt, aber da wir ja gestern nicht gefahren sind, gibt es heute
keine warme Dusche.
An der Tankstelle bekommen wir Diesel und können unseren
fast leeren Wassertank auffüllen.
Die Straße nach Potosí ist neu gebaut und in bestem Zustand.
Sie ist außerdem eine der landschaftlich schönsten Strecken in Bolivien, wir
gleiten mit mäßiger Geschwindigkeit und genießen die Gran Pampa Salar, die
große Salzsteppe. Es ist kaum Verkehr, wir fühlen uns manchmal wie in New Mexico,
so farbig sind die Berge, bis dann wieder eine Herde Alpakas oder Vicunas am
Straßenrand steht und höchste Aufmerksamkeit erfordert, die Viecher sind
schreckhaft und unberechenbar wie Rehe.
Potosí besichtigen wir nicht, aber wir denken an die ca.
acht Millionen Indios, die beim Silberabbau und –verhüttung für Spanien hier
gestorben sind, im Berg, an Staublunge, an Erschöpfung oder an Quecksilbervergiftung.
Wir haben jedoch zu Fuß Internet gesucht, was uns auf über
4000m Höhe und bergiger Topographie doch sehr zu schaffen gemacht hat und dann
noch vergeblich. Sie hatten kein WiFi und den eigen PC an ihr Kabel hängen,
unmöglich.
In Potosí wird immer noch unter fragwürdigsten Bedingungen
Silber, Zinn und Zink abgebaut, also nichts wie durch in Richtung Sucre.
In Millares auf nur 2400m Höhe bleiben wir stehen. Ich
versuche, die Standheizung zu überreden, vergeblich. Aber wir können bis 21:00
vor dem Auto sitzen und dem Verkehr an der Mautstelle zusehen, bevor es uns zu
kalt wird. Alle LKW, die vorbei fahren, sind von Volvo und kein einziger PKW in
Deutschland hergestellt.
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