Samstag, 23. August 2014

21.08.2014 Auf dem Salzsee



Wir hören verdächtige, aber bekannte Geräusche rund um das Auto und befürchten Schlimmes. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt unsere Vermutungen, es werden mal wieder Marktstände um uns herum aufgebaut! Also nichts wie raus und das Auto weg fahren. Es ist -1°C und das Auto qualmt entsprechend, aber nach kurzer Zeit kann ich los fahren.
Fast pünktlich um 10:30 Uhr starten wir in Richtung Salzsee, ein Paar aus La Paz, er mit palästinensischen Wurzeln, ein junges Paar aus Wien und wir.
Erste Station ist der Friedhof der Züge, die traurigen Reste vieler Dampfloks rosten hier vor sich hin. Man hat ihnen die Rauchgasrohre ausgebaut, für mich sehen sie aus wie ausgeweidet. Irgendwie tun sie mir leid. Auch Fragmente von Wagons stehen da, angeblich der Zug, den  Butch Cassidy und Sundance Kid überfallen haben. Aber man sieht es den Skeletten nicht an. Weiter geht es zu  einem Touri-Markt am Rande des Sees, dann geht es auf den See zum Salzhotel. Es sind viele Jeeps unterwegs, man fährt auf breiter Piste so um die 80km/h. Am Salzhotel, alles ist aus Salz, auch die Stühle. Der Fahrer serviert uns ein einfaches Mittagessen, dann geht es weiter ca. eine Stunde lang auf der topfebenen Piste zur Insel Pescara. Dort stehen ein LKW, der Wasser auf die Insel liefert und ein großer Bus. Beide sind mindestens so schwer wie mein Auto, es wäre also doch gegangenen, selbst zu fahren. Ein wenig ärgert es mich, eine Nacht auf dem Salzsee wäre sicher sehr reizvoll und ruhig gewesen.
Gegen 17:00 sind wir wieder in Uyuni, der Markt und damit der Trubel sind noch größer geworden. Überall laufen festlich gekleidete Menschen herum, man bereitet sich auf einen Umzug vor, warum, können wir nicht in Erfahrung bringen.  Wir stehen vor einem Restaurant, der Besitzer bittet uns, das Auto weg zu fahren, wegen des Umsatzes. Kein Problem, wir fahren in eine weit entfernte Nebenstraße, denken wir. 

Wir gehen zurück ins Zentrum, schauen uns ein wenig den Umzug an, er erscheint uns langweilig, weil alle zu den gleichen Rhythmen das Gleiche tanzen, nur die Kostümierung unterscheidet sich und man hat entweder Kapelle oder LKW mit Discoanlage wie auf der Love-Parade.
In drei verschiedenen Internetbuden versuchen wir, unsere Laptops anzuschließen, die erste will Irmi nicht an den Strom lassen, die zweite hat kein Wifi und die dritte ist voll. Also zurück zum Auto. Kaum drinnen, ziehen Teile des Umzuges an uns vorbei mit Discoanlagen auf LKW, bei uns fallen fast die Tassen aus dem geschlossenen Schrank.
 Plötzlich meldet sich ein freies Internet für kurze Zeit, sehr langsam zwar, aber um die Mails zu lesen langt es.

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