Wir hören verdächtige, aber bekannte Geräusche rund um das
Auto und befürchten Schlimmes. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt unsere
Vermutungen, es werden mal wieder Marktstände um uns herum aufgebaut! Also
nichts wie raus und das Auto weg fahren. Es ist -1°C und das Auto qualmt
entsprechend, aber nach kurzer Zeit kann ich los fahren.
Fast pünktlich um 10:30 Uhr starten wir in Richtung Salzsee,
ein Paar aus La Paz, er mit palästinensischen Wurzeln, ein junges Paar aus Wien
und wir.
Erste Station ist der Friedhof der Züge, die traurigen Reste
vieler Dampfloks rosten hier vor sich hin. Man hat ihnen die Rauchgasrohre
ausgebaut, für mich sehen sie aus wie ausgeweidet. Irgendwie tun sie mir leid.
Auch Fragmente von Wagons stehen da, angeblich der Zug, den Butch Cassidy und Sundance Kid überfallen
haben. Aber man sieht es den Skeletten nicht an. Weiter geht es zu einem Touri-Markt am Rande des Sees, dann geht
es auf den See zum Salzhotel. Es sind viele Jeeps unterwegs, man fährt auf
breiter Piste so um die 80km/h. Am Salzhotel, alles ist aus Salz, auch die Stühle.
Der Fahrer serviert uns ein einfaches Mittagessen, dann geht es weiter ca. eine
Stunde lang auf der topfebenen Piste zur Insel Pescara. Dort stehen ein LKW,
der Wasser auf die Insel liefert und ein großer Bus. Beide sind mindestens so
schwer wie mein Auto, es wäre also doch gegangenen, selbst zu fahren. Ein wenig
ärgert es mich, eine Nacht auf dem Salzsee wäre sicher sehr reizvoll und ruhig
gewesen.
Gegen 17:00 sind wir wieder in Uyuni, der Markt und damit
der Trubel sind noch größer geworden. Überall laufen festlich gekleidete
Menschen herum, man bereitet sich auf einen Umzug vor, warum, können wir nicht
in Erfahrung bringen. Wir stehen vor
einem Restaurant, der Besitzer bittet uns, das Auto weg zu fahren, wegen des
Umsatzes. Kein Problem, wir fahren in eine weit entfernte Nebenstraße, denken
wir.
Wir gehen zurück ins Zentrum, schauen uns ein wenig den
Umzug an, er erscheint uns langweilig, weil alle zu den gleichen Rhythmen das
Gleiche tanzen, nur die Kostümierung unterscheidet sich und man hat entweder
Kapelle oder LKW mit Discoanlage wie auf der Love-Parade.
In drei verschiedenen Internetbuden versuchen wir, unsere
Laptops anzuschließen, die erste will Irmi nicht an den Strom lassen, die
zweite hat kein Wifi und die dritte ist voll. Also zurück zum Auto. Kaum
drinnen, ziehen Teile des Umzuges an uns vorbei mit Discoanlagen auf LKW, bei
uns fallen fast die Tassen aus dem geschlossenen Schrank.
Plötzlich meldet sich
ein freies Internet für kurze Zeit, sehr langsam zwar, aber um die Mails zu
lesen langt es.
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