Freitag, 15. August 2014

13.08.2014 Zu den Schilfmenschen und auf die Insel Taquile



Wir stehen um sechs auf, es ist strahlender Sonnenschein, aber es muss kalt sein. Viele Menschen joggen an unserem Auto vorbei, meist tief eingemummt. Um 7:30 sind wir am Boot, das dann tatsächlich um 8:00 vollbesetzt, teils indigene, teils Touristen, startet. Nach einer halben Stunde sind die Schilfinseln erreicht, wir sind überrascht, wie groß das Dorf ist, 87 Inseln. Wie landen an einer dieser, immer eine Familie bewohnt eine Insel und werden von dem Hausherren in die Kunst des Inselbaues eingeführt. Einige lassen sich in den typischen Schilfbooten ein wenig rudern, wir nicht. Wir laufen noch ein wenig auf der Insel, bestaunen Solarzellen und Satellitenschüsseln und das Chaos in den Häusern.
Dann geht die Fahrt, vorbei an unserm Stellplatz vorletzte Nacht weiter nach Taquile, das gegen 12.00 erreicht wird.
Viele Einheimische vertreiben sich die Zeit mit Kartenspielen, was sie spielen, habe ich nicht heraus bekommen, aber es wird viel gelacht.
250 Höhenmeter über dem Anlegeplatz liegen die Plaza und das Restaurant, das uns der Bootsführer ans Herz gelegt hat, es wird kollektiv betrieben.
Es gibt auf der Insel keinerlei Lastentiere oder Fahrzeuge, alles wird auf dem Rücken nach oben geschleppt, jede Flasche Bier und auch jeder Sack Zement. An Herzinfarkt sterben hier nur Touristen, von denen etliche am Limit waren, wir nicht.
Das Essen, scharfe Getreidesuppe (Quinoa) und Trucha (Forelle) war gut und preiswert, sechs Euro pro Person und die Aussicht bis hinüber nach Bolivien traumhaft. Wir genießen das alles gemeinsam mit einem Mexikaner und einem Paar, er aus Ecuador, sie aus Klagenfurt und von Montezumas Rache geplagt, die Arme.
Über 536 teils steile Stufen steigen wir hinab zum wartenden Boot, das um die Insel herum gekommen ist.   
Mit uns fahren viele Insulaner, die Männer stricken, die Frauen spinnen mit Handspindeln die Wolle.  Unser Bootsführer, ein ungemein sympathischer Mensch aus Taquile, fährt sehr besonnen und spritsparend, aber als in einem Schilfkanal ein anders Boot von hinten drängelt,  lässt er es zum Überholen ansetzen und gibt dann solange Gas, bis der andere aufgibt, wie bei Kindern! Insbesondere den einheimischen Passagieren gefällt es.
Gegen 17:30 sind wir wieder in Puno, eine lange Bootsfahrt hat sich gelohnt.

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