In der Nacht mussten wir einige Fenster schließen, es war zu
kalt geworden. Am Morgen präsentiert sich der Titicacasee dann im strahlenden
Sonnenschein, zusätzlich steht noch der Vollmond über dem See.
Kein Mensch interessiert sich für uns, keiner spricht uns
an, keiner bietet seine Dienste an. Wir hatten gehofft, von hier aus mit
Fischern die Ausflüge zu den Uro-Inseln und zur Insel Taquile machen zu können
statt mit den Touristenscharen von Puno aus. Aber außer alten Frauen ist niemand
zu sehen. Und auch das Paddeln streichen wir, nirgends können wir mit dem Auto
nahe genug an das Wasser fahren, weil der Boden bis an den Wasserrand landwirtschaftlich
genutzt wird. Und auf 3900m Höhe das Boot über hunderte von Metern zum Wasser
schleppen, das wollen wir nicht. Außerdem weht ein unangenehmer, kalter Wind
von Süden, der die gemessenen 12°C deutlich kälter erscheinen lässt. Die Wassertemperatur
des Sees im Übrigen ist ganzjährig um die 10°, kentern ist also zu unterlassen.
Also fahren wir auf interessanter Sandstraße zurück nach
Puno. Am Parkplatz am Hafen können wir über Nacht stehen bleiben und bei den
Ureinwohnern der Insel Taquile buchen wir für morgen eine Rundfahrt. Um 7:30
müssen wir am Boot sein.
Danach wandern wir durch Puno, man muss es nicht gesehen
haben. Aber es ist nun mal der einzige Ausgangspunkt für die Ausflüge zu den
Schilfinseln und nach Taquile. Eine Internetbude ermöglicht uns einen Blick auf
das Weltgeschehen, das meiste hätten wir nicht wissen müssen! Dann tauschen wir
noch Dollars in Bolivianos um für den Grenzübergang nach Bolivien gerüstet zu
sein; Geldautomaten erwarten wir wieder erst in La Paz. Wir gehen zum Essen,
kein kulinarischer Hochgenuss, aber Forelle geht immer und es gibt Löwenbräu
und im Restaurant steht ein Pizzaholzofen, was bei den Temperaturen sehr angenehm
ist.
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