Samstag, 29. Oktober 2011

Wir sind am Flughafen in Vancouver

Das Auto steht im Store am Fraser River, das Taxi hat uns zum Flughafen gebracht, es ist 14:30, um 15:30 öffnet der Counter, also warten...


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Freitag, 28. Oktober 2011

Sch.... Wetter

Es ist einfach zum ....., wir wollen das Auto putzen und es gießt in Strömen.  Schwierige Sache, zu zweit auf so engen Raum die Taschen für die Reise zu packen und innen sauber machen. Gegen 16:00 hört der Regen zeitweise auf und ich kann wenigstens das Führerhaus noch sauber machen und auch kippen. Das Problem mit der Handbremse wird ein wenig klarer, aber nicht ganz.

Jetzt gehen wir zum Essen, um die Ecke ist ein Italiener. Der Besitzer ist 1966 aus Venetien hierher gekommen, der Ober ein Schweizer aus Zürich, auf Italiener getrimmt. Wir essen Heilbutt, ca. 500gr die Portion, sehr gut.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Noch einmal in Vancouver

Das vorhergesagte, gute Wetter ist da und wir fahren mit Bus, Sky Train und Aqua Bus nach Granville Island, eigentlich eine Halbinsel, die einst Industriebrache war und nun meist zum Wohnen und Einkaufen genutzt wird, wirklich schön. Nur Heidelberger Zement mischt dort noch Fertigbeton und schickt ihn mit riesigen Mischfahrzeugen durch die engen Straßen. Dann noch zum Flughafen, ein bisschen orientieren. Mehr will ich gar nicht erzählen, die Bilder sprechen die bessere Sprache. Was die Bilder nicht erzählen können, ist, wie die Kanadier sind. Der Sky Train fährt führerlos, es ist kein Wachpersonal sichtbar und auch keine Videokamera. Trotzdem ist er absolut sauber und wir sind überzeugt, (fast) alle haben eine Fahrkarte. Im Bus zum Sky Train sagen wir, wir kaufen dort einen Day Pass. Kein Problem für den Busfahrer, komm herein, ich glaube Dir das. Die Leute im Zug schauen sich an, reden miteinander. Auch die Stadt selber ist viel sauberer als die meisten Großstädte, die wir kennen, Graffities sind keine zu erkennen. Alles ist entspannt, Polizei im Straßenbild nicht präsent. Am Bus steht man diszipliniert in der Warteschlange, keiner drängelt, obwohl der Bus übervoll wird und die meisten stehen müssen. An den Haltestellen fordert die Busfahrerin die Leute auf, zusammen zu rücken, damit mehr Platz wird. Kein Problem, lachend kommt man sich näher. Aufstehen für älterer Leute, egal welcher Hautfarbe, ist selbstverständlich. Es ist ein unglaublich entspannter Umgang, den man miteinander pflegt, und es macht Spaß, das zu erleben.




Mittwoch, 26. Oktober 2011

Noch einmal nach Whistler

Das Wetter ist super und wir starten in Richtung Whistler. Erst mitten durch Vancouver zum Stanley Park, den umrunden wir mit dem Auto. Er ist schön, aber nicht so spektakulär, wie die Reiseführer behaupten. Und die Skyline liegt genau im Gegenlicht. Dann hinüber über das Burrard Inlet auf den Marine Drive, einer spektakulären Küstenstraße mit Ausblicken wie an der Côte d‘ Azur. Und so ist auch die Stimmung, die Menschen sitzen in kleinen Straßencafés in der Sonne, die Straßen haben Bäume am Rand und überall sind kleine Geschäfte. Von McDonald und den anderen Üblichen weit und breit nichts zu sehen. Vor prächtigen Häusern stehen Palmen, ein Grundstück schöner als das andere. Leider sind die Tankstellen hier entweder zu niedrig, auf der falschen Straßenseite oder haben kein Diesel, das wird sich noch rächen. Wir kurven noch durch Horseshoe Bay, hier fahren Fähren ab nach Vancouver Island, dann endet diese herrliche Straße auf dem Highway 99, ebenfalls mit tollen Ausblicken, aber meist drei- oder vierspurig.
Der Blick auf die Tankanzeige bereitet mir Sorgen, insbesondere bergauf, aber es sind ja nur noch 10km bis Squamish, das werde ich ja wohl noch schaffen, da gibt es passende Tankstellen, das wissen wir von der Fahrt nach Vancouver vor ein paar Tagen. Und dann passiert es, an einer recht steilen Steigung geht die Karre aus, kein Sprit mehr im linken Tank und der rechte Tank ist auch recht leer. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als auf den rechten Tank umzuschalten. Ich starte wieder und tatsächlich, nach langem „Orgeln“ läuft der Motor, geht wieder aus, lässt sich wieder starten. So geht das ein paar Mal, dann läuft er stabil rund, keine Luft mehr im Kraftstoffsystem. Die erste Tankstelle wird angefahren, Erleichterung macht sich breit. Wenigstens billiger als in Vancouver ist hier der Diesel, um ganze 10 Cent! Ich habe dann nachgemessen, es waren mindestens noch 20 Liter im Tank, aber der Berg war steil, so hat die Einspritzpumpe nur noch Luft angesaugt. Eine neue Erfahrung, bei steilen Gelände höchsten zu ¾ leer fahren.
Wir erreichen Whistler und bummeln durch den Ort, er hat viel Charme, wenn auch den typischen Charakter eines Wintersportortes, der sich gerade auf die Saison vorbereitet. Sicher ein toller Wintersportort, aber die Liftpreise sind gesalzen. Die Hotelpreise sicher auch, so, wie die alle aussehen. Und das angebotene Heliskiing ist ohnehin etwas für Leute mit sehr, sehr viel Geld bzw. der Bereitschaft, es für den Wintersport auszugeben. Wir besichtigen noch die olympischen Pisten, ca. 200m von der Talstation und von uns entfernt grast ein Schwarzbär seelenruhig. Es ist wirklich Bärengebiet, worauf auch überall hingewiesen wird. Den Abend und die kommende Nacht verbringen wir auf dem Whistler Campground mit toller Aussicht auf die umliegenden Berge. In der Rezeption gibt es eine süße „Watchcat“, die selbst Irmi gefällt. Nachtfrost ist angesagt und vor Bären wird gewarnt.


Heute Morgen schneit es kräftig und wir verziehen uns wieder nach unter, dort regnet es. Wir besichtigen die ehemalige Kupfermine in Britannia Beach, eine der größten der Welt. Als die Kupferpreise verfielen, wurde sie 1974 geschlossen.

In den letzten Jahren hat man mit einem Aufwand von über $20 Mio. die Spätfolgen des Kupferabbaus, das aus den Stollen laufende saure Wasser in den Griff bekommen. Davor war die Bucht vor Britannia Beach biologisch tot, einen ph-Wert von 3 hält kein Lebewesen aus. Noch interessant war, dass die Mine bis 1958 nur per Schiff zu erreichen war und alle Bewohner sozusagen wie Leibeigene waren, denn alles gehörte der Mine, das Schiff, die Häuser, in denen man wohnte, die Kneipe, das Geschäft, alles. Verdient wurde aber gut und Gelegenheit zum Geldausgeben gab es wenig. Wir jedenfalls wollten unter diesen Bedingungen nicht leben, das war ja noch schlimmer als jedes Dorf. Totale soziale Kontrolle.
Die Fahrt zurück ging wieder über den Marine Drive, der ist auch bei Regen schön und die Häuser oft beeindruckend, besonders die Lagen. In Vancouver West parken wir auf dem Marine Drive direkt vor einem vietnamesischen Restaurant. Parkplatz kostenlos und gutes Essen,  Glück muss der Mensch haben. Und im Liqueur Shop findet Irmi Schneider Weißbier! Vom Wein nehmen wir Abstand, die gleiche Flasche, die wir in Alaska gekauft haben, ist hier dreimal so teuer
Die Fahrt zum Campingplatz zieht sich, in Vancouver ist fast immer Stau, da alle irgendwann über irgendeine Brücke müssen, und die sind immer voll. Der Regen hat aufgehört und es ist hier deutlich wärmer, über 12 Grad.  Für morgen ist gutes Wetter gemeldet, dann wollen wir noch einmal in die City. Am Freitag ist dann noch einmal Auto winterfest machen angesagt und am Samstag stellen wir das Auto am Fraser River ab und fliegen nach Hause.



Whistler hin und zurück





Mitten in Whistler, ein Bär

Watchcat

Campingplatz in Whistler

Kupfermine

Montag, 24. Oktober 2011

Putzen ist angesagt

Das Wetter lässt sich nicht so überzeugend an, so beschließen wir, den Tag mit Auto putzen zu verbringen, Irmi innen und ich außen, d.h. Kofferraum ausräumen und ausfegen und wischen, alle Staukästen innen vom Schmutz der Sandstraßen befreien und das Moped ebenfalls grundreinigen und winterfest verpacken. Irmi Schränke auswaschen, Staub wischen usw. Damit sind wir den ganzen Tag beschäftigt, der dann doch schöner geworden ist als erwartet. Nun, aber es musste gemacht werden.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Geburtstag in Vancouver



Heute (23.10.2011) bin ich also 66 Jahre alt geworden. Nach Udo Jürgens fängt das Leben jetzt erst an. Ob er wusste, was er da komponierte und sang? Also, ich fühle mich gut, wenn auch die 66 sich bei der einen oder anderen Gelegenheit bemerkbar machen, was soll es. Wenn jedoch im Bus jemand aufsteht und einem den Sitzplatz anbietet, das ist schon komisch!

Vielen Dank für die lieben Grüße per Mail und SMS, leider sind die SMS auf unserem kanadischen Handy verstümmelt angekommen, ich konnte leider nicht herausbekommen, von wem sie waren.

Nun, wir haben den Geburtstag nach deutscher Zeit (also am 22.10. abends kanadischer Zeit) gefeiert und Irmi hat tatsächlich eine Flasche Champagner besorgt, Veuve Cliquot. Aus den Riedel-Gläsern ein echter Genuss. Am 23.10. Vancouver-Zeit sind wir dann mit dem Sky Train, einem Fahrerlosen Zugsystem (für die Experten, mit Linearmotor) nach Downtown gefahren und mit dem Sea Bus übergesetzt nach North-Vancouver. Alles bei bestem Wetter.  Im Markt am Hafen konnte Irmi nicht an der Fischsuppe mit Heilbutt und Krabben vorbei gehen. Obwohl ich ja kein so großer Fischfan bin, ich habe sie auch gegessen, einfach super. Heilbutt und Krabben waren sicher noch vor wenigen Stunden im Meer. Zurück in Downtown marschieren wir durch die Altstadt, ein Teil noch unsaniert, doch die Luxussanierung ist nicht aufzuhalten. Die Shops mit den schönen, teuren Dingen des Lebens breiten sich unaufhaltsam aus. Die paar bettelnden Säufer dazwischen wirken fast wie Dekoration. Das Geburtstagsdinner nehmen wir auf Irmis Vorschlag im Drehrestaurant im Harbour Tower, 120m über Vancouver mit traumhafter Aussicht, denn das Ding dreht sich einmal in der Stunde um die eigene Achse. Und die Sicht ist nur im Norden von den Wolken an den Bergen ein wenig beeinträchtigt. Und das bei Sonnenuntergang! Das Essen (Heilbutt mit exotischem Gemüse) und der Wein (Chardonnay von High Mission aus dem Okanagan Valley in British Columbia) sind sehr gut und alles ist überraschend preiswert, wenn man den Eintrittspreis für die Aussichtsplattform ($17 je Person) abzieht. Ein rundum gelungener Tag und Abend.

Vancouver

Es ist einfach umwerfend, die Vielfalt der Hautfarben und der Sprachen, die gesprochen werden, aber alle fühlen sich als Kanadier. Die Chinesen sind eindeutig in der Mehrheit, man sieht Inder, Vietnamesen, Menschen spanisch/südamerikanischer Abstammung, dunkelhäutige mit afrikanischen Wurzeln und natürlich First Nation, wir sagen Indianer und Eskimos, alles mischt sich hier, man sieht doch einige Paare unterschiedlicher Wurzeln. Manchmal haben wir den Eindruck, der Kanadier europäischer Abstammung ist hier in der Minderheit. Viele, insbesondere die Inder, tragen ihre traditionelle Kleidung (Turban, Sari). Und auch der Bart gehört dazu. Und die Frauen ohne Socken in Flip Flops, es scheint zwar die Sonne, aber der Wind ist lausig kalt. Dunkelhäutige Frauen in traditioneller, afrikanischer Bekleidung, alles ist zu sehen. Und das Besondere ist, die Leute schauen sich gegenseitig an, man redet miteinander und ein Lächeln wird fast immer beantwortet mit einem Lächeln. Ich habe es mehrfach ausprobiert, die Leute lächeln zurück. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben nirgends, auch nicht in der Altstadt, ein unsicheres Gefühl. Aber es ist auch eine teure Stadt, der Diesel ist hier 20 Cent teurer als im Durchschnitt Kanadas, Häuser kaum noch zu bezahlen. Und es gibt reiche Menschen hier. Teure, deutsche Autos haben wir in Kanada bisher kaum gesehen, hier gehören sie zum Straßenbild, die Porsches, BMW, Mercedes, Audis und auch Bentley und RR (Rolls Royce).







Mein Geburtstagsrestaurant, hoch über Vancouver



Samstag, 22. Oktober 2011

Dieser Teil der Reise nähert sich seinem Ende

20.10.2011
Weiter in Richtung Süden

Der Tag ist wunderschön, wenn auch am Anfang nebelig. Leider existieren nur wenige Bilder, die Speicherkarte und die Kamera haben sich aus unerfindlichen Gründen nicht vertragen, ich musste neu formatieren und die Bilder des Vormittages sind weg. Diese Hochebene ist sehr beruhigend, die Herbstsonne taucht sie in ein warmes, goldenes Licht. Die Pferdeherden und die Kuhherden darin wirken wie ein Gemälde. Dann wieder Seen. Und es ist schön zu sehen, wie Kühe ihre Kälber führen und, obwohl schon fast so groß wie sie selbst, noch säugen lassen. Ställe gibt es keine, die Rinder sind das ganze Jahr auf der Weide und gebären dort auch die Kälber, ohne fremde Hilfe. Wir fahren gemütlich bis in den Marble Canyon und bleiben in einem Provinzpark stehen.
Unsere Position N50.83601, W121.69595




21.10.11
Angekommen bei Hans Mross

Wir fahren denn Highway 99 weiter, die Gegend ist einfach umwerfend. Und trocken, denn die Coast Mountains halten den meisten Regen ab. Es ist die Salbei-Prärie. Wie das hier wohl im Frühjahr riecht, überall wachsen Salbeistöcke. In Lillooet kaufen wir Brot, Kuchen und Brezel bei einem Bäcker aus Barsinghausen, der seinen Meisterbrief ordentlich gerahmt im Laden aufgehängt hat. Außerdem teilt er in Deutsch in einem Aushang mit, dass er zum Wohle der Kunden qualitativ hochwertiges Brot und Kuchen produziert. Seine Frau empfängt uns mit den Worten, ob wir von DHL seien.
Dann geht es in die Coast Mountains,  auf wenigen Kilometern verändert sich die Landschaft von der trockenen Prärie zum nordischen Regenwald. Wir klettern auf über 1200m hinauf und ab Passhöhe geht der Nieselregen in richtigen Regen über, der bis Vancouver anhält. Die Schönheit der Landschaft ist nur zu erahnen. Folglich wird die Besichtigung von Whistler verschoben auf das nächste Jahr. Es wird immer wärmer, trotz des Regens 15°. Und in Vancouver sind noch nicht einmal die Bäume verfärbt, hier beginnt der Herbst gerade. Ab North Vancouver haben wir dann Stop and Go, eine Millionenstadt am Freitagnachmittag halt und Baustellen. Ich rufe Hans an, um ihn zu sagen, wir kommen später. Sein Kommentar: „Wenn ihr nach acht kommt, bin ich im Bett und das Tor ist zu, hupen!“. Wir schaffen es vorher. Nachdem wir abgesprochen haben, wie wir das Leck im Motor nächstes Jahr zu beheben und was sonst noch zu tun sei am 1017, trinken wir gemeinsam ein Bier bei uns im Auto und Hans versorgt uns mit Tipps für den nächsten Törn. Die Chemie stimmt, Gott sei Dank. Und wir schimpfen alle auf die amerikanische Border Control. Hans, meint, die Oberen hätten allmählich begriffen, dass die USA den Tourismus brauchen und diese permanente, systematische Unfreundlichkeit schädlich sei. Bis das jedoch dann bei den Grenzern angekommen sein wird, da werden noch Jahre vergehen.







22.10.2011
Wir verabschieden uns von Hans, nachdem wir sein wunderschönes Anwesen bewundert haben mit traumhaftem Blick auf die Berge. Es regnet und wir fahren erst einmal  zum möglichen Storage, nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt. Dort gibt es Platz, wenn auch teurer als angenommen. Einer, der dort aber seit vielen Jahren seinen Sachen stehen hat versichert mir, es sei ein guter und preiswerter Platz. Nun, wir werden ihn nehmen. Dann weiter zum Campground mit Bus- bzw. Sky Train Anschluß (so heißt hier die S-Bahn) nach Downtown. Dann noch Einkaufen und Wäschewaschen und der restliche Tag verbringen wir mit Relaxen.
Beim Einkaufen spreche ich ein junges, indisches aussehendes Paar an, was sie mit  der vielen Milch tun, sie hatten 4 Gallonen Frischmilch im Wagen, das sind ca. 15 Liter und entschuldige mich für die Frage mit dem Hinweis, aus Deutschland zu kommen. Man brauche sie für den Tee! und zum Trinken. Und dann kam die Gegenfrage: Liegt Deutschland nahe an London? Was soll man dazu sagen?

Unsere Route vom 20.10. bis 22.10.2011