Das Wetter ist super und wir starten in Richtung Whistler. Erst mitten durch Vancouver zum Stanley Park, den umrunden wir mit dem Auto. Er ist schön, aber nicht so spektakulär, wie die Reiseführer behaupten. Und die Skyline liegt genau im Gegenlicht. Dann hinüber über das Burrard Inlet auf den Marine Drive, einer spektakulären Küstenstraße mit Ausblicken wie an der Côte d‘ Azur. Und so ist auch die Stimmung, die Menschen sitzen in kleinen Straßencafés in der Sonne, die Straßen haben Bäume am Rand und überall sind kleine Geschäfte. Von McDonald und den anderen Üblichen weit und breit nichts zu sehen. Vor prächtigen Häusern stehen Palmen, ein Grundstück schöner als das andere. Leider sind die Tankstellen hier entweder zu niedrig, auf der falschen Straßenseite oder haben kein Diesel, das wird sich noch rächen. Wir kurven noch durch Horseshoe Bay, hier fahren Fähren ab nach Vancouver Island, dann endet diese herrliche Straße auf dem Highway 99, ebenfalls mit tollen Ausblicken, aber meist drei- oder vierspurig.
Der Blick auf die Tankanzeige bereitet mir Sorgen, insbesondere bergauf, aber es sind ja nur noch 10km bis Squamish, das werde ich ja wohl noch schaffen, da gibt es passende Tankstellen, das wissen wir von der Fahrt nach Vancouver vor ein paar Tagen. Und dann passiert es, an einer recht steilen Steigung geht die Karre aus, kein Sprit mehr im linken Tank und der rechte Tank ist auch recht leer. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als auf den rechten Tank umzuschalten. Ich starte wieder und tatsächlich, nach langem „Orgeln“ läuft der Motor, geht wieder aus, lässt sich wieder starten. So geht das ein paar Mal, dann läuft er stabil rund, keine Luft mehr im Kraftstoffsystem. Die erste Tankstelle wird angefahren, Erleichterung macht sich breit. Wenigstens billiger als in Vancouver ist hier der Diesel, um ganze 10 Cent! Ich habe dann nachgemessen, es waren mindestens noch 20 Liter im Tank, aber der Berg war steil, so hat die Einspritzpumpe nur noch Luft angesaugt. Eine neue Erfahrung, bei steilen Gelände höchsten zu ¾ leer fahren.
Wir erreichen Whistler und bummeln durch den Ort, er hat viel Charme, wenn auch den typischen Charakter eines Wintersportortes, der sich gerade auf die Saison vorbereitet. Sicher ein toller Wintersportort, aber die Liftpreise sind gesalzen. Die Hotelpreise sicher auch, so, wie die alle aussehen. Und das angebotene Heliskiing ist ohnehin etwas für Leute mit sehr, sehr viel Geld bzw. der Bereitschaft, es für den Wintersport auszugeben. Wir besichtigen noch die olympischen Pisten, ca. 200m von der Talstation und von uns entfernt grast ein Schwarzbär seelenruhig. Es ist wirklich Bärengebiet, worauf auch überall hingewiesen wird. Den Abend und die kommende Nacht verbringen wir auf dem Whistler Campground mit toller Aussicht auf die umliegenden Berge. In der Rezeption gibt es eine süße „Watchcat“, die selbst Irmi gefällt. Nachtfrost ist angesagt und vor Bären wird gewarnt.
Heute Morgen schneit es kräftig und wir verziehen uns wieder nach unter, dort regnet es. Wir besichtigen die ehemalige Kupfermine in Britannia Beach, eine der größten der Welt. Als die Kupferpreise verfielen, wurde sie 1974 geschlossen.
In den letzten Jahren hat man mit einem Aufwand von über $20 Mio. die Spätfolgen des Kupferabbaus, das aus den Stollen laufende saure Wasser in den Griff bekommen. Davor war die Bucht vor Britannia Beach biologisch tot, einen ph-Wert von 3 hält kein Lebewesen aus. Noch interessant war, dass die Mine bis 1958 nur per Schiff zu erreichen war und alle Bewohner sozusagen wie Leibeigene waren, denn alles gehörte der Mine, das Schiff, die Häuser, in denen man wohnte, die Kneipe, das Geschäft, alles. Verdient wurde aber gut und Gelegenheit zum Geldausgeben gab es wenig. Wir jedenfalls wollten unter diesen Bedingungen nicht leben, das war ja noch schlimmer als jedes Dorf. Totale soziale Kontrolle.
Die Fahrt zurück ging wieder über den Marine Drive, der ist auch bei Regen schön und die Häuser oft beeindruckend, besonders die Lagen. In Vancouver West parken wir auf dem Marine Drive direkt vor einem vietnamesischen Restaurant. Parkplatz kostenlos und gutes Essen, Glück muss der Mensch haben. Und im Liqueur Shop findet Irmi Schneider Weißbier! Vom Wein nehmen wir Abstand, die gleiche Flasche, die wir in Alaska gekauft haben, ist hier dreimal so teuer.
Die Fahrt zum Campingplatz zieht sich, in Vancouver ist fast immer Stau, da alle irgendwann über irgendeine Brücke müssen, und die sind immer voll. Der Regen hat aufgehört und es ist hier deutlich wärmer, über 12 Grad. Für morgen ist gutes Wetter gemeldet, dann wollen wir noch einmal in die City. Am Freitag ist dann noch einmal Auto winterfest machen angesagt und am Samstag stellen wir das Auto am Fraser River ab und fliegen nach Hause.
Die Fahrt zum Campingplatz zieht sich, in Vancouver ist fast immer Stau, da alle irgendwann über irgendeine Brücke müssen, und die sind immer voll. Der Regen hat aufgehört und es ist hier deutlich wärmer, über 12 Grad. Für morgen ist gutes Wetter gemeldet, dann wollen wir noch einmal in die City. Am Freitag ist dann noch einmal Auto winterfest machen angesagt und am Samstag stellen wir das Auto am Fraser River ab und fliegen nach Hause.
Whistler hin und zurück
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