Montag, 2. Februar 2015

31.01.2015 Zum Nationalpark Talampaya


Dass Argentinien so ein teures Reiseland ist, hätten wir nicht gedacht. Der Diesel kostet €1,10, in Cafayate haben wir für 9ltr Wasser €8 bezahlt, in Patquia für 4 kleine Flaschen Bier €7 und im Restaurant des Nationalparks für eine Flasche Bier mit 3/4ltr ebenfalls €7. Lediglich der Wein war preiswert bisher. Aber nur Wein trinken? Wer hält das aus auf die Dauer?

Aber der Reihe nach: die Nacht war eine Katastrophe, nachts um drei plötzlich dröhnt das ganze Auto von Musik in Open Air Lautstärke, Jugendliche haben wenige Meter neben uns eine Freiluftdisko eröffnet, grölen, schreien. Die Musik kommt aus den überdimensionierten Anlagen zweier Autos. Wir wechseln den Standort, dort ist zwar mehr Verkehrslärm, aber ansonsten ist es ruhig.

In Nonogasta tanken wir, bevor wir hinauf zum Nationalpark fahren, Tankstellen sind hier rar. Die Straße führt durch das Flusstal des Rio Miranda, der blutrotes Wasser hat. Eine wunderschöne Landschaft, viel Rot, nicht umsonst heißt die Provinz Rioja. Nach ca. 25km ist Ende, wir müssen umkehren, auf der Strecke hat es einen Erdrutsch gegeben, sie ist verschüttet. Also wieder hinunter und ca. 150km Umweg, die ersten 40km durch Weinfelder und Olivenplantagen, dann wieder öde Wüste und alles fast nur schnurgerade aus. Zusätzlich zum Tempomat wünsche ich mir einen Lenkomat. Riesige LKWs, vollgeladen mit Tomaten als Schüttgut überholen uns, wahrscheinlich werden sie irgendwo zu Ketchup oder Salsa verabeitet, die Tomaten, nicht die LKWs. Die meisten Fahrer grüßen mit der Hupe, die entgegenkommenden blinken und winken meist. Die Temperatur steigt auf 34,5°C.

Wir bleiben am Nationalpark stehen, wir sind die Einzigen. Ein Pajero mit Rosenheimer Nummer taucht auf, sie sind auf dem Weg nach Norden und suchen eine Übernachtungsmöglichkeit, anscheinend haben sie kein Zelt dabei.

Der Wind bringt Kühlung und nach Sonnenuntergang wird es angenehm frisch, aber er ist auch so stark, dass er uns die Wurst vom Teller weht, ein Vorgeschmack auf Patagonien. Der Wüstenfuchs, der neugierig um unser Auto stricht, wird sich freuen über den Leckerbissen. Nach Sonnenuntergang besucht uns der Parkranger, er heißt Walter, der hier einen einsamen Job hat. Walter zeigt uns das Kreuz des Südens und einige andere Sternbilder, die wir als Nordlichter natürlich nicht kennen. Ein schneller Lichtpunkt zieht über den Himmel, die ISS? Auch eine Sternschnuppe fällt, also Wüstenromantik pur. Walter versichert uns, morgen werden wir nicht nur den Condor sehen, na hoffentlich.


Unser Standort -29.7848835, -67.0038583, 1215m hoch

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