Mittwoch, 18. Februar 2015

17.02.2017 Am Gletscher Perito Mureno.



Es hat die ganze Nacht gestürmt und stürmt immer noch. Das Pferd steht immer noch mit dem Hintern im Wind im Windschatten des Buschs, wie ein Standbild. Von den Bergen ist nichts zu sehen, alles in Wolken, aus denen wenige Regentropfen fallen. Nichts wird aus der Wanderung zum Gletschersee. Wir frühstücken beim Bäcker, nun regnet es richtig. Es sind gerade mal 6°C, aber es gibt immer noch Leute, die in Flip Flops herum laufen.

 Das Internet funktioniert, aber sehr langsam, zumindest Email funktioniert. Auf dem Weg hinaus in die Pampa möchte ich noch ein paar Bilder machen und lasse das Auto ausrollen. Er rollt und rollt, sogar einen kleinen Berg hoch, und rollt, bleibt nicht stehen. Der Rückenwind macht es möglich. Auf ebener Strecke rollt das Auto mit 15km/h! Ich bremse bis zum Stillstand und lasse die Bremse wieder los,  das Auto setzt sich ganz langsam in Bewegung und rollt dann „schnellen Schrittes“ weiter. Der Wind von Patagonien macht es möglich. Ein Kondor kreist über uns und mir gelingt, wie sich später herausstellt ein ordentliches Foto von ihm.

Das Wetter bessert sich und wir fahren direkt zum Gletscher Perito Moreno im Nationalpark Los Glaciares, Eintritt 430 Peso, das sind ca. €30 für uns beide. Erst stellen wir uns in einer langen Schlange am Shuttlebus an, dann stellen wir fest, es gibt einen wunderbaren Fußweg. Der Gletscher, der sich im Sonnenschein eindrucksvoll präsentiert, tut uns den Gefallen und lässt ein großes Eisstück aus der ca. 30m hohen Wand donnernd abbrechen und in den See stürzen, ein beeindruckendes Schauspiel. Immer wieder kracht, knackt und donnert es aus dem Gletscher, er bewegt sich mit ca. einem Zentimeter pro Stunde talwärts, das erzeugt diese Geräusche.

Zum Campingplatz, ebenfalls im Nationalpark Los Glaciares am Lago Roca, sind es über 50km, die Hälfte staubige Piste. Die Fahrt lohnt wegen der  schönen Aussicht und wegen des guten Platzes. Viel Platz, Strom, Wasser, Abfallkorb, Feuerstelle, Bank mit Tisch, alles da. Auch gutes Brennholz zu einem akzeptablen Preis gibt es, also machen wir mal wieder Campfire, wenn auch die Temperaturen dicke Fleecekleidung erfordern. Zweimal bekommen wir Besuch von englisch sprechenden Argentiniern, die unser Auto bewundern. Einer arbeitet bei Oracle und war auch schon zwei Jahre in München, der andere bei einem Boschdienst.

Um 21:30 ist das Feuer aus und der Rotwein leer, Zeit für das Bett, für Argentinier viel zu früh. Man steht hier spät auf und ist dafür lange auf, das sieht man an den Zeiten de Campingplatzes. Ruhezeit ist von 0:00 bis 8:00, bei uns meist von 22:00 bis 6:00.       

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.